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2439 - Menschen fÃŒr Stardust

Titel: 2439 - Menschen fÃŒr Stardust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der sechs in roter Warnfarbe lackierten SC1. Im Luna-Werk der TRR waren sie umgebaut worden. Auf zwei Decks bot jeder dieser Container nun insgesamt hundert Sitzplätze und Stauraum für kleineres Privatgepäck.
    „Bildkontakt!"
    Ein batteriegespeistes Funkgerät stand in jedem Personencontainer zur Verfügung. Jetzt erlaubte die sich aufbauende Verbindung Whistler einen Blick ins Containerinnere.
    Die neu eingezogene innere Wandschicht mit der Isolierung hatte das Raumvolumen spürbar geschrumpft.
    Keineswegs jeder fand auf den beiden Decks noch ausreichende Stehhöhe. Jeweils zwei Sitze nebeneinander, dazwischen ein schmaler Gang. Soweit Whistler dies in der trüben Notbeleuchtung erkennen konnte, schliefen die meisten Passagiere. Er vermutete, dass der schwache Strangeness-Schock ihnen die Besinnung geraubt hatte. Zumindest waren keine Probleme erkennbar.
    Für den schlimmsten Fall ließ sich ein Not-Zugang öffnen. Eine enge Einpersonenschleuse ohne Platz fressende Pumpensysteme war nachgerüstet worden.
    Whistler schaltete die Erfassung auf das zweite Deck um. Auch dort war alles ruhig. Ein Mann hatte allerdings seine Sitzgurte gelöst und war in dem schmalen Mittelgang auf die Knie gesunken.
    Er übergab sich und starrte dabei für einen Augenblick in die Aufnahmeoptik.
    Schweißüberströmt, deutlich gerötete Augen, er atmete hastig und würgte nur noch. Aber er lächelte, als er endlich begriff, dass die Übertragung von außen aktiviert worden war.
    „Gut ...", brachte er stockend hervor.
    „Alles ... überstanden ..."
    „In ein bis zwei Stunden wird das Schlimmste vorbei sein", sagte Whistler.
    „Alles verläuft nach Plan."
    Die Lebenserhaltungssysteme des Containers waren für maximal 48 Stunden kalibriert. In die Bildübertragung war die Zeit seit dem Verschluss des SC1 eingeblendet: 9 Stunden und 45 Minuten.
    Noch einmal so lange, und der SKARABÄUS würde seine Fracht bereits absetzen.
    „Alle Verankerungen zeigen Grünwert", sagte die Kommandantin. „Wir beschleunigen."
    Die Stimme des USO-Mannes erklang wieder im Empfang. „Die SKARABÄEN des Whistler-Trecks werden gebeten, die verbliebenen sieben Container zügig aufzunehmen. Weitere Hyperkristall-Tresore treffen in Kürze ein. Bitte räumen Sie zügig den Gefahrenbereich!"
    Zehn Minuten später kam der nächste Anruf auf Hyperfrequenz. Whistler schaute überrascht auf, als Yulanda ihm den Namen des Anrufers nannte.
    Vor ihm entstand das Abbild eines untersetzten Mannes. Sommersprossiges Gesicht und rotes Haar im pflegeleichten Bürstenschnitt machten es schwer, sein Alter zu schätzen. Whistler musste das aber auch nicht. Der Verteidigungsminister war vor knapp dreitausend Jahren auf Terra geboren worden, das wussten wohl die meisten Menschen im Solsystem.
    Reginald Bull blickte ihm aus leicht zusammengekniffenen Augen forschend entgegen.
    „Du hast also deine Versuche endgültig aufgegeben, eine Sperrminorität bei der Whistler Company zu erwerben ...?!"
    Feststellung oder Frage? Whistler vermochte das nicht zu erkennen. Auf jeden Fall war es eine denkbar eigenartige Form der Begrüßung.
    „Es gibt Wichtigeres. Das Überleben möglichst vieler Menschen zum Beispiel", erwiderte er.
    Ein Schatten legte sich auf Bulls Gesicht. Doch konnte das ebenso gut eine Täuschung sein. Er wirkte nur wesentlich ernster, als Timber ihn kannte.
    „Ich bedauere, dass ich dich und die ersten Siedler erst jetzt begrüßen kann.
    Natürlich wünsche ich euch alles erdenklich Gute."
    „Danke", sagte Whistler. „Ich bin sicher, wir haben den richtigen Weg eingeschlagen."
    „Die Stardust-Welten haben etwas von einem Paradies." Reginald Bull gab sich kurz angebunden.
    Es fällt ihm schwer, sich zu äußern, erkannte Whistler. Wahrscheinlich war das auch der Grund, weshalb der Residenz-Minister sich erst jetzt meldete. Er hat Bedenken und Vorbehalte. Aber er will die Chance für viele Menschen trotzdem nicht ungenutzt verstreichen lassen.
    Whistler nickte zögernd. „Von diesem Paradies sind viele begeistert. Allerdings kommt es immer darauf an, was Menschen letztlich daraus machen. Die Berichte der Journalisten ließen jedenfalls nichts zu wünschen übrig und werden viele Unentschlossene mobilisieren."
    „Genau das missfällt mir", sagte Bull.
    „Dass viele kommen werden?"
    „Dass sie jetzt schon kommen. Und dass zu wenig Zeit für Vorbereitungen geblieben ist ..."
    „Unsere Fracht entspricht jenem Standard, wie er sich in den ersten Expansionsphasen

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