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2440 - Armee der Schatten

Titel: 2440 - Armee der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chaotenders VULTAPHER."
     
    *
     
    Insgeheim hatte er so etwas befürchtet. Dennoch lief ein kalter Schauer Tekeners Rücken hinab.
    Der Pilot der Chaotarchen hielt sich physisch sehr weit weg von ihnen auf.
    Selbst wenn Kirmizz noch nicht mit MINATERG die Galaxis Hangay verlassen hatte, sondern sich nach wie vor im Tir-Na-Tir-System befand, betrug die Distanz von dort zur aktuellen Position der SOL rund 60.000 Lichtjahre!
    Dass das blaue Monster mittels seiner Fähigkeit der Mental-Dislokation über diese immense Entfernung Silathes Geist unterwerfen und durch sie kommunizieren konnte, war nicht gerade beruhigend. Vermutlich hatte er einen Bewusstseinssplitter zurückgelassen, und die scheinbar leere Schatulle diente ihm als zusätzlicher psionischer Anker.
    Dennoch graute Tek angesichts dieser Machtdemonstration. Ob er es als gutes oder schlechtes Zeichen werten sollte, dass Kirmizz sich so offen deklarierte, blieb vorerst dahingestellt. Desgleichen, ob er noch weitere Mor’Daer oder Ganschkaren an seinem unsichtbaren Gängelband hatte.
    „Ich grüße dich, Pilot", sagte Tekener.
    „Was verschafft mir die Ehre dieser unverhofften Stippvisite?"
    Ironie war an Kirmizz verschwendet.
    Wie immer übersprang er sämtliche Höflichkeitsfloskeln und fiel gleich mit der Tür ins Haus. „Meine Handlangerin Silathe wird euch darin unterstützen, die Oberhoheit über das goldene Hantelschiff wiederzuerlangen."
    Fast glaubte Tek, sich verhört zu haben. Aber die Kalbaron hatte langsam und deutlich gesprochen, ein Missverständnis war auszuschließen. „Was?
    Warum ...?"
    „Unter einer Bedingung, Sideryt: Ihr stellt sämtliche Bemühungen zur Rückeroberung – und ich bin mir sicher, dass du solche in die Wege geleitet hast – hintan, bis die SOL vor der Dienstburg SIRC eingetroffen ist."
    Ach, daher wehte der Wind! Bei Tekener fiel der Groschen. „Kann es sein, dass du dem Progress-Wahrer eins auswischen willst?"
    „Terkan von Voosar muss für sein herabwürdigendes Verhalten mir gegenüber bestraft werden", bestätigte der Pilot der Chaotarchen. Offenbar hegte er immer noch gewaltigen Groll gegen den Herrscher der Dienstburg, weil ihm dort trotz seines hohen Rangs mehrfach die kalte Schulter gezeigt worden war.
    Klar, ein Entkommen der SOL, trotz der Anwesenheit derart vieler Traitank-Geschwader, würde nicht Kirmizz angelastet werden; denn der war lange fort. Sondern die Verantwortung für das ungeheuerliche Vorkommnis hatte letztlich Terkan von Voosar persönlich zu übernehmen.
    Höchster Vertreter der Chaosmächte in dieser Galaxie war die negative Superintelligenz KOLTOROC. Sie residierte aller Wahrscheinlichkeit nach in der Kernzone Hangays, dem geheimnisvollen Innersten der entstehenden Negasphäre.
    KOLTOROC besaß viele Augen.
    Eines davon blickte mit Sicherheit auf den Progress-Wahrer, der für die Verwaltung der Außenzone zuständig war.
    Verlor dieser das aus der Nachbargalaxis eingedrungene, von Kirmizz erbeutete Fremdschiff, entstand der Terminalen Kolonne damit nur ein zu vernachlässigender Schaden. Schließlich wurde hier die Umwandlung einer ganzen Galaxis zur Negasphäre vorangetrieben, ein gigantisches, wie am Schnürchen ablaufendes Projekt, neben dem die Flucht der SOL schlichtweg nicht ins Gewicht fiel.
    Aber peinlich wäre es ... für Terkan von Voosar, bei dem sich Kirmizz auf für seine Verhältnisse subtile Weise revanchiert hätte.
    „Damit deine Rache so richtig süß schmeckt und der Progress-Wahrer möglichst dumm dasteht, brauchst du natürlich Zeugen", sagte Tekener.
    „Viele, viele Zeugen. Die Besatzungen von rund zwanzigtausend bei SIRC stationierten Traitanks."
    „Und drei TRAICOON-Kolonnen-Forts", ergänzte Silathe mit entrücktem Blick. „Aus diesem Grund kommt kein früherer Zeitpunkt für die Flucht der SOL infrage."
    „Und wie soll selbige ablaufen?"
    „Die Kalbaron wird die vier Mobilen Rechenhirne ausschalten, die den Bordrechner SENECA kontrollieren. Sie wird außerdem die Besetzer der SOL beim Ausbruch der Kämpfe so fehlerhaft kommandieren, dass euch das Schiff mit minimalem Aufwand wieder in die Hände fällt. Alles andere liegt bei dir und deinen Leuten. Danach mögt ihr euch wenden, wohin euch der Sinn steht."
     
    *
     
    Ronald Tekeners innerliche Alarmsirenen jaulten in höchster Lautstärke.
    Auf der einen Seite klang das Angebot unglaublich verlockend. Was hatten sie bei diesem Handel zu verlieren?
    Nichts.
    Sie konnten nur gewinnen: unter anderem die Leben

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