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2440 - Armee der Schatten

Titel: 2440 - Armee der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bestreichen.
    Sollte heißen: wenn man es rechtzeitig fertigbrachte, sie abzufeuern, bevor die Mobilen Rechenhirne und die Mor’Daer-Krieger davon Wind bekamen. Ein vollkommen aussichtsloses Unterfangen, auch für einen ehemaligen TLD-Spezialagenten; doch der steigerte sich immer mehr in die Denkweise hinein, besser ein toter als gar kein Held zu sein.
    Benjameen da Jacinta würde niemals auch nur ein Sterbenswörtchen davon publik machen, in welchen Gestalten er sich in Fandwerts Träumen manifestieren musste – und welcher Art diese Träume waren –, um ihn von seinem selbstmörderischen Vorhaben abzubringen ...
     
    *
     
    Als habe eine Windbö einen Nebelstreif fortgeblasen, klärte sich Silathes gesamtes, 270 Grad umfassendes Sichtfeld.
    Die Kalbaron stand vor dem Tor zu jener Hangarhalle der SZ-2, wo deren supratronischer Projektor untergebracht war. Sie fühlte sich erschöpft, wie wenn sie lange und angestrengt körperlich gearbeitet hätte. Darauf deuteten auch ihr schmerzender Rücken und die nahezu tauben Finger hin.
    Was hatte sie getan? Warum? Wie war sie überhaupt hierhergekommen?
    Ihr Chronometer zeigte, dass sie nicht im Dienst sein sollte; vielmehr befand sie sich eigentlich in ihrer Erholungsphase – und diese ging in Kürze dem Ende zu.
    Sie versuchte, sich an die vergangenen Stunden zu erinnern. Doch das letzte Bild, das sie zu rekonstruieren vermochte, war die Wachablösung, die Übergabe des Kommandos an ihren Stellvertreter, einen Kalmor namens Fertebran.
    Hatte vielleicht er etwas mit ihrer mysteriösen Amnesie zu tun? Fertebran war karrieregeil. Auch wenn er sich nach Kräften bemühte, seine Ambitionen zu verschleiern – er lechzte förmlich danach, zum Kalbaron befördert zu werden und endlich sein eigenes Kommando zu erhalten.
    Am ehesten rückte man nach oben nach, wenn die Person über einem selbst ausfiel. Zum Beispiel, weil sie aufgrund psychischer Instabilität für unzurechnungsfähig erklärt und ihres Ranges enthoben wurde.
    Silathe zermarterte sich das Gehirn, doch die verlorenen Erinnerungen kehrten nicht wieder. Sie ließ ihre Gedanken weiter zurückschweifen, durchforstete ihr Gedächtnis nach Anzeichen, dass ihr Stellvertreter etwas gegen sie im Schilde führte. Aber sie konnte nichts finden, nicht das geringste Indiz für seine Illoyalität.
    Intrigen waren keine Seltenheit innerhalb der Terminalen Kolonne TRAITOR. Für sehr viele Einheiten des gewaltigen Heerwurms galt, dass sie die allermeiste Zeit ihrer Existenz gleichsam im eigenen Sud köchelten.
    Das war einer der wenigen Nachteile, welche die himmelhohe Überlegenheit der Kolonne über fast alle regionalen Gegenspieler mit sich brachte: zu wenig Feind, zu wenig Anstrengung, um sich mit Ruhm zu bedecken. Unbesiegbarkeit gebar Langeweile und diese wiederum interne Kabalen.
    Trotzdem. Fertebran mochte vor Ehrgeiz innerlich verbrennen und seine Vorgesetzte hundertmal am Tag zu den Kosmokraten wünschen – aber besaß er wirklich den Schneid, die Kaltschnäuzigkeit und darüber hinaus die technischen Mittel, ein dermaßen raffiniertes Attentat auf sie zu verüben?
    Silathe wandte sich zum Gehen. Da ertönten zackige Marschschritte, und ein Trupp von vier ihrer Soldaten kam um die nächste Gangbiegung und schnurstracks auf sie zu. Als sie Silathe erblickten, hielten die Mor’Daer überrascht an und salutierten.
    Nachdem sie den militärischen Gruß erwidert hatte, fragte der Truppführer, ein einfacher Daerba, in unterwürfigem Tonfall: „Mit Verlaub, Kalbaron, wir wurden nicht darüber informiert, dass du persönlich anwesend sein wirst, wenn wir die nächste Wachschicht am supratronischen Projektor übernehmen. Gibt es dafür einen besonderen Grund?"
    Silathes Gedanken rasten. Gehörte diese Begegnung zu der Intrige?
    Waren die vier Subalternen dazu auserkoren, ihre Verwirrtheit zu bezeugen, eventuell in einem zukünftigen Amtsenthebungsverfahren? Sah man ihr an, dass sie um ihre Fassung rang?
    Etwas stimmte nicht, ganz und gar nicht. Als habe der Daerba seine Kralle auf eine offene Wunde gelegt und ihr in vollster Absicht Schmerzen bereitet, entlud sich Silathes Unsicherheit über ihm als Zorn.
    „Was erlaubst du dir!", fuhr sie ihn an. „Dir steht es nicht zu, deine Kalbaron zu kritisieren. Oder hast du etwa den Auftrag dazu erhalten? Von wem?
    Raus mit der Sprache, Mann!"
    Noch während sie schrie, wurde ihr die Unverhältnismäßigkeit des Ausbruchs bewusst. Jedoch war dies das geringste Übel. Wegen einer

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