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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Talsadaar gebracht worden. Kirmizz, der designierte Pilot des Chaotenders VULTAPHER, hatte es erbeutet und längere Zeit für seine Privatzwecke benutzt.
    Unmittelbar bevor der dreiteilige, insgesamt acht Kilometer lange Trägerraumer in die Obhut des Progress-Wahrers Terkan von Voosar übernommen werden sollte, gelang es der Stammbesatzung, die an Bord befindlichen Elitetruppen der Terminalen Kolonne zu überwältigen und buchstäblich aus dem Schiff zu werfen? Unvorstellbar! Mit rechten Dingen konnte das nicht zugegangen sein.
    Jedenfalls durfte den Eindringlingen aus der benachbarten Ressourcen-Galaxis unter keinen Umständen die Flucht glücken. Nicht so nahe bei der Dienstburg, direkt vor den unzähligen Augen und Ortern des Progress-Wahrers!
    Unzweifelhaft gab es wichtigere Fronten, maßgeblichere Geschehnisse in der von SIRC verwalteten Außenzone. Gegen ein Projekt von kosmischer Größenordnung, wie es die Umwandlung Hangays in eine Negasphäre darstellte, fiel der Verlust eines einzelnen Fremdraumers definitiv nicht ins Gewicht.
    Aber ein Skandal wäre es trotzdem.
    Und es würde letztlich Terkan von Voosar angelastet werden, falls die goldene Hantel entkam.
    Was TRAITOR einmal in Besitz genommen hatte, gab die Terminale Kolonne nicht mehr her. Niemals. Die Superintelligenz KOLTOROC, die das Oberkommando über die Proto-Negasphäre innehatte, wäre mit Sicherheit nicht amüsiert, würde ausgerechnet am Sammelpunkt Talsadaar ein Präzedenzfall geschaffen.
    Daher wunderte sich niemand an Bord der drei TRAICOON-Kolonnen-Forts und der 20.000 Traitank-Schlachtschiffe, die bei SIRC stationiert waren, über den Befehl, der aus der Dienstburg erging. Er war kurz und unmissverständlich.
    „Abschießen!"
     
    *
     
    Dutzende, Hunderte Traitanks setzten sich in Bewegung, um der SOL den Weg zu verlegen.
    Diese beschleunigte mit voller Kraft.
    Die Bordingenieure holten das Letzte aus den Schwarzschild-Reaktoren, Energiekernen und Gravotron-Sublicht-Triebwerken heraus.
    Doch es ließ sich absehen, dass sie die Pulsatorschwelle von fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit, die für das Wechseln in den Hypertakt-Modus unbedingt erforderlich war, nicht rechtzeitig überschreiten würden, bevor die feindlichen Schachtschiffe nahe genug heran waren, um ihre fürchterlichen Geschütze einzusetzen.
    Die Potenzialwerfer der Terminalen Kolonne reichten mehr als fünf Millionen Kilometer weit. Sie erzeugten für etwa eine tausendstel Sekunde in einer maximal 25 Kilometer durchmessenden Sphäre einen Gravo-Effekt, der dem Implosionskern eines Neutronensterns glich. Das Zielobjekt wurde bei einem direkten Treffer förmlich zerquetscht, von bis zu eins Komma zwei mal zehn hoch elf Gravos komprimiert, zu „entarteter Materie" mit einer Dichte von über neunzig Kilogramm pro Kubikzentimeter.
    Die Waffenmeister etlicher im Anflug befindlicher Traitanks versuchten es bereits aus größerer Distanz. Denn auch was nicht unmittelbar getroffen und kollapsartig verdichtet wurde, erlitt durch die Sekundäreffekte des Schwerkraft-Schocks in der Regel vernichtende Schäden.
    Allerdings überbrückte in einer tausendstel Sekunde selbst eine sich lichtschnell ausbreitende, kugelförmige Gravitations-Schockwelle bloß dreihundert Kilometer. Da sie mit dem Quadrat der Entfernung an Stärke verlor, wurde nach fünf hundertstel Sekunden in einer Distanz von 15.000 Kilometern mit „nur" 84.400 Gravos ein Wert erreicht, der einer Beschleunigung von 828 Kilometern pro Sekundenquadrat entsprach. Das verkrafteten die Andruckabsorber der SOL und ihre Standard-Schutzschirme erst recht.
    Nicht so die im Raum treibenden Soldaten, Techniker und Motivatoren der Kolonne, die von der kinetischen Energie des eine Masse von 3,67 Milliarden Tonnen aufweisenden Hantelschiffes, das sie kurz zuvor ausgestoßen hatte, mitgerissen wurden. Die schwachen Individualschirme ihrer Raumanzüge boten viel zu wenig Schutz gegen die rings um sie entfesselten Gewalten.
    Aber darauf nahmen die Kanoniere in den Traitanks und deren Befehlshaber keine Rücksicht. Einige hundert oder tausend im Feuer der eigenen Einheiten vergehende Opfer zählten für TRAITOR nicht.
    Noch hielt die SOL den Sekundäreffekten der Potenzialwerfer stand. Doch ihr fehlte nach wie vor einiges auf halbe Lichtgeschwindigkeit, und in wenigen Sekunden waren die ersten feindlichen Schlachtschiffe auf Kernschussweite heran.
    Dann halfen die „alten" Paratronschirme nichts mehr, sondern nur noch die Fraktale

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