Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Aufriss-Glocke. Diese verband fünfdimensionale und sechsdimensionale Anteile in Form eines variablen Netzes aus Strukturrissen, deren Knotenpunkte auf dem Höhepunkt eines Angriffs nur mehr Zentimeter auseinander lagen. Diese Art des Schutzschirms war überaus effizient und bislang exklusive TRAITOR-Technologie gewesen.
    Allerdings besaß inzwischen auch die SOL dank Kirmizz einen derartigen Wunderschirm.
    Ronald Tekener atmete tief durch, dann gab er Anweisung, ihn zu aktivieren.
     
    *
     
    Nichts geschah.
    Der Smiler ließ es sich nicht anmerken, aber kurz vor der Erteilung des Befehls hatte ihn das unangenehme, bohrende Gefühl beschlichen, etwas Entscheidendes übersehen zu haben.
    Umso erleichterter war er, als sich die Fraktale Aufriss-Glocke klaglos bildete, sofort stabilisierte und zuverlässig das auf die SOL gerichtete Feuer abfing.
    Nichts geschah ihnen. Ungeachtet des Infernos, das außerhalb des Schutzschirms tobte, beschleunigten sie bis zum Erreichen der Pulsatorschwelle. Dann ging das Schiff in den Hypertakt-Modus, und sie waren in Sicherheit.
    Oder?
    Teks Gefühle trogen ihn selten; insbesondere, wenn es sich um üble Vorahnungen handelte.
    Gewiss, in das quasi „eigene" Medium, durch das die SOL nun glitt, vermochte ihr kein Traitank zu folgen. Die Schlachtschiffe der Terminalen Kolonne nutzten den Hyperraum zur überlichtschnellen Fortbewegung, während der spezielle Antrieb der SOL pro Sekunde 1230 „weiche" Transitionen ausführte, bei denen es weder zu einer Entmaterialisation noch zu einer Wiederverstofflichung im Standarduniversum kam.
    Während des Hypertakt-Flugs konnten ihnen die Traitanks also nichts anhaben. Was aber, wenn die Gefahr gar nicht von außen drohte, sondern ...
    „Etappe abbrechen!", rief Tekener.
    „Schiff stoppen und sämtliche Triebwerke ausschalten!"
    Ruckartig drehte ihm ein Gutteil der Zentrale-Crew die Köpfe zu. „Ist das dein Ernst?", fragte Fee Kellind. „Wir sind dem Standort SIRCS noch viel zu nahe."
    „Und soeben haben garantiert Zigtausende Traitanks die Suche nach uns aufgenommen!", ergänzte Don Kerk’radian erregt. Der Leiter der Abteilung Schiffsverteidigung und, im Fall einer Abkopplung, Kommandant der SZ-1 hieb mit der Faust auf sein Pult. „Da hüpfen wir dem Tod im letzten Moment noch von der Schaufel, und dann willst du das Schicksal gleich wieder herausfordern? Wozu, um aller Himmel willen?"
    „Der Überrang-Befehl der Expeditionsleitung ist unverzüglich auszuführen", sagte Tek trocken. „Und keine Sorge, ich weiß, was ich tue."
    Er wartete, bis er die Vollzugsmeldungen des Emotionauten und der Maschinenleitstände erhalten hatte, dann setzte er fort: „Höchste Alarmstufe bleibt selbstverständlich aufrecht, desgleichen die Bereitschaft zum Notstart in den Hypertakt. Was haben wir Restfahrt?"
    „Sechzig Prozent Licht", antwortete Roman Muel-Chen. Der Erste Pilot rieb sich die Schläfen, offenbar litt er unter den Nachwirkungen der lang dauernden parapsychischen Beeinflussung durch die Kolonnen-Motivatoren.
    „Komfortabel oberhalb der Pulsatorschwelle. – Okay, hört mir bitte zu." Tek hob die Hände auf Schulterhöhe. „Mir ist klar, dass wir ein Risiko eingehen, wenn wir in dieser relativ geringen Distanz zur Dienstburg und zum Sammelpunkt Talsadaar eine Zwischenstation einlegen.
    Ich meine aber, ein noch viel größerer, ja unverzeihlicher Leichtsinn wäre es, Kirmizz zu vertrauen."
    „Immerhin hat er Wort gehalten", sagte Viena Zakata, der Cheforter. „Ohne die unfreiwillige Mithilfe der von ihm ferngelenkten Kalbaron wäre uns die Rückeroberung ungleich schwerer gefallen. Übrigens, derzeit keine Feindsichtung im näheren Umfeld. Noch scheinen sie unsere Fährte nicht erschnuppert zu haben; mit der Betonung auf noch."
    „Bei der hohen Sonnendichte und den ständigen Hyperstürmen hier im zentrumsnahen Gebiet werden die Kolonnen-Einheiten uns nicht so leicht aufspüren."
    „Das ist richtig. Es sei denn, es verschlüge ein Trai-Geschwader per Zufall in unsere Nähe. Was jederzeit passieren kann."
    „Deshalb sollten wir uns nicht mit Debatten aufhalten. Um’s abzukürzen: Ich bin überzeugt, dass Kirmizz das Schiff hat präparieren lassen – mit irgendeiner Form von Bombe."
     
    *
     
    Bombe an Bord.
    Niemand nahm diese Warnung auf die leichte Schulter.
    Fee Kellind kommandierte sämtliche verfügbaren Kräfte zur Durchsuchung der SOL ab. Auf Anfrage der Admiralin sicherte Lord Remo Aratoster zu, dass sich auch ein

Weitere Kostenlose Bücher