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2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos

Titel: 2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es auch.
    Seither war etwas anders zwischen der nüchternen, stolzen Frau und mir. Was es war, blieb unausgesprochen.
    „Start frei!", sagte Oberst Theonta.
    Die RICHARD BURTON begann zu „springen". In kurzen Etappen flog sie durch den Leerraum im und am Shiva-Bazal-System. Teams verließen mit Beibooten das Schiff, suchten die vom LPV vorgegebenen Koordinaten auf und schleusten Funk- und Orterrelais aus. Im Hologlobus entstanden nach und nach Hunderte von roten Leuchtmarkierungen, die erst grob, dann in immer deutlicher erkennbarer Dichte ein kugelförmiges Gebiet markierten.
    Selbst Zweifler an ESCHERS Prognose mussten einsehen, dass es besser war, die Sonden auf Verdacht zu postieren, als sie im Ernstfall nicht vor Ort zu haben.
    „Atlan, Trim Marath möchte dich sprechen. Hast du Zeit?"
    „Natürlich. Wo finde ich ihn?"
    „Er kommt zu dir."
    Augenblicke später sah ich ihn am Zugang auf der linken Seite, direkt neben Startac Schroeder. Ich erhob mich und deutete auf die Tür zum Konferenzraum. Dort wartete ich auf die beiden. Schroeder stützte den Para-Defensor und Kosmospürer. Trim sah bleich aus, als sei ihm schlecht.
    Er wankte leicht. Hastig schob ich ihm einen Stuhl hin.
    „Es ist das alte Lied, sein Negasphären-Blues", sagte der Teleporter und Orter entschuldigend.
    Ich nickte. „Wie im Segarenis-Haufen. Armer Kerl."
    Dort hatte Trim von Tod und Verderben gestammelt, die über ihn hereingebrochenen Eindrücke hatten ihn fertiggemacht.
    Der Yornamer würgte etwas hervor, was wie ein Lachen klang. Dann verkündete er mit schwerer Zunge: „Etwas ist ... im Sektor ... Shiva-Bazal nicht in Ordnung." Er rang nach Luft, dann schien er wieder an Kraft zu gewinnen, denn seine Stimme klang klarer und flüssiger als zuvor. „Es ist schwer zu beschreiben. Mit meiner Schwäche hat es nichts zu tun, die rührt nicht vom Phänomen her, sondern von der Zeitdauer, die ich es zu ergründen versuchte. Ich spüre den Raum, dieses mehrdimensionale Gebilde. Er weicht von den Eindrücken ab, die ich gewöhnlich erhalte, wenn ich meine Fähigkeit einsetze. Ich kann es nicht in klare Worte fassen, er ist einfach – krank. Der Raum ist krank, Atlan."
    „Krank", wiederholte ich, um ein paar Sekunden zum Nachdenken zu erhalten. Die Veränderungen des Raum-Zeit-Gefüges, die Abkopplung vom Standarduniversum und dessen Psionischem Netz waren uns schon bekannt. Das konnte man als krank bezeichnen. Was aber meinte der Kosmospürer damit?
    Ich dachte an die Proto-Chaotischen Zellen, die im Hyperraum existierten. Ihre Abdrücke im Normalraum waren zunächst klein und kaum anzumessen, weil sie von der Größenordnung her vermutlich im Quanten- oder Nuklearbereich anzusiedeln waren.
    „In der Nähe selbst winziger Proto-Chaotischer Zellen kann es zu ersten Verzerrungen und Störungen des Raum-Zeit-Gefüges kommen", sagte ich. „Ist es das, was du spürst?"
    „Ja und nein. Es ist möglich, aber auch nicht. Es verändert sich, und diese Veränderung jagt mir Angst ein. Ich spüre eine furchtbare Entwicklung, die bevorsteht."
    „Der LPV wird deine Schilderung sofort allen Schiffen zugänglich machen, ist das in Ordnung?"
    „Völlig in Ordnung, Atlan."
    „Kannst du sonst noch etwas sagen? Lässt sich eine Intensität erkennen? Wann tritt diese Entwicklung ein?"
    „Ich habe keine Ahnung."
    ESCHERS Prognose!, vernahm ich die Gedanken des Extrasinns. Sie passt zu dem, was Marath spürt.
    Ich wusste jetzt, dass wir mit unseren bisherigen Entscheidungen nicht verkehrt lagen. Etwas würde geschehen, und es würde mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Raumsektor stattfinden. Wir wussten nur noch nicht, was es war.
    Ein erstes Puzzleteil vielleicht, das uns im Kampf gegen die entstehende Negasphäre weiterhalf?
     
    *
     
    „Atlan, wir brauchen dich." Das war Hylmor von Port Teilhard.
    „Ich komme!" Ich stand auf und nickte den beiden Monochrom-Mutanten zu. „Bis nachher!"
    Ging es schon los?
    Ich nahm den kürzesten Weg. Der Antigravprojektor meines Anzugs trug mich am Hologlobus vorbei hinab zum COMMAND-Level. Erik Theonta und mehrere Männer und Frauen der Schiffsführung hatten sich am Funk- und Ortungsleitstand versammelt.
    „Ein Funkspruch in TraiCom", empfing der Venusianer mich. „Mit merkwürdigem Inhalt und einem Anhang aus Hologrammen. Er scheint überall in Hangay durchgereicht zu werden. Ich hole ihn dir auf den Schirm."
    Zuerst sah ich mehrere Kodefolgen, dann setzte die Textbotschaft ein. „Routineanfrage

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