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2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos

Titel: 2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hals nicht hinunter. „Na, dann willkommen an Bord!", druckste er mühsam hervor. „Wundere dich nicht, wenn es hier ein wenig turbulent zugeht. Wir sind hinter unserem Zeitplan her."
    „Typisch Wissenschaftler eben.
    Kein Zeitgefühl, kein Sinn für straffe Organisation."
    „Aber jede Menge Vorurteile, oder?"
    Das Mondgesicht entblößte zwei Reihen makellos weißer und absolut geometrisch angeordneter Zähne. „Wir werden miteinander klarkommen. Ihr macht eure Arbeit, und ich habe meine Befehle."
    „Dann ist ja alles in Ordnung", antwortete Stunn. Innerlich war er kein bisschen erleichtert, solange er die Befehle nicht kannte, die der Leutnant befolgte. Natürlich auf sie aufpassen und dafür sorgen, dass sie nicht in Gefahr gerieten. Boba Chomper war also garantiert ein erstklassiger Pilot, und mit den übrigen Einrichtungen der Forschungskapsel war er bestimmt ebenso vertraut.
    Stunn entdeckte den Seesack, den Chomper auf dem Rücken trug. „Wenn ich die Einsatzleitung richtig verstanden habe, dauert unser Einsatz maximal ein, zwei Tage. Bis dahin haben wir so viele Messwerte gewonnen, dass wir Wochen oder Monate für die Auswertung brauchen."
    „Es kann auch länger dauern."
    Wieder war da dieses Grinsen.
    Stunn war froh, dass Anna Cockerbie eintraf. Sie musterte den Leutnant mit einem kurzen Blick, verschränkte dann die Arme hinter dem Rücken.
    „Du bist also unser Begleitschutz!"
    „Genau. Sag ruhig Boba zu mir."
    „Ich bin Anna."
    „Und ich Kander!", rief es von drinnen.
    Stunn stieß die Luft aus. „Mich nennst du am besten Stunn!"
    Die Forschungskapsel JX-08 lag hinter dem Durchgang in einem Katapulthangar des Leichten Kreuzers.
    Dort, wo vorher die Kabinen für die Besatzung gewesen waren, ragte ein mehrere Meter langer Quader auf, den die Roboter soeben abgesetzt hatten und jetzt befestigten. Die Beschriftung schien dem Leutnant bekannt zu sein.
    „Das hat mir keiner gesagt", stellte er verblüfft fest.
    „Es ist sozusagen unser ganz persönlicher Kantor-Sextant, unser Baby!"
    Leutnant Chomper strahlte plötzlich über das ganze Gesicht. „Eine Mama und zwei Papas, soso."
    Die drei Wissenschaftler starrten sich verblüfft an, dann lachten sie aus vollem Hals.
    „Ich denke, wir werden uns verstehen", stellte Stunn erleichtert fest.
    „Willkommen an Bord! Kommt mit, weiter hinten haben wir eine Ecke zum Schlafen eingerichtet."
    Er zeigte dem Leutnant die vier Säcke, die an der Wand hingen. „Das Gepäck bitte in diesen Schrank. Es sollte nichts umhertreiben, denn unterwegs herrscht in der Kapsel Schwerelosigkeit. Wir können sie mithilfe der Gravoprojektoren unserer Anzüge umgehen, aber das sollte nur im Notfall geschehen."
    „Sehr gut, das ist besser als bei einer Übung", grinste der Leutnant.
    „Mit den Sicherheitssystemen der Kapsel bin ich übrigens vertraut. Ich habe vorhin eine kurze Hypnoschulung genossen."
    Stunn beobachtete ihn, wie er umständlich den Schrank öffnete und den Seesack hineinstopfte. „Wo ist die Küche, Stunn?"
    „Es gibt einen Wandschrank mit Vorräten. Anna sorgt für die Verteilung. Warum?"
    „Mir steht eine Sonderration zu, aus gesundheitlichen Gründen."
    „Kein Problem."
    Boba Chomper nestelte an seinem Multifunktionsarmband. Während er nach dem richtigen Funkkanal suchte, erklang über ihnen eine Stimme.
    „Die Luke wird jetzt verschlossen.
    Bitte begebt euch in eure Andrucksessel."
    „Ich brauche Zusatznahrung!", rief Chomper hastig, aber die Verbindung war bereits unterbrochen worden. Die Roboter zogen ab. Dann herrschte übergangslos Stille in der Kapsel. Nur das laute Schnaufen des Leutnants war zu hören. Er ruderte mit den Armen, während er nach vorn ging, wo die Sessel standen. Unter der nahen Decke zog er unwillkürlich den Kopf ein.
    Stunn runzelte missmutig die Stirn. Für seine Begriffe übertrieb der Leutnant sein Verhalten etwas zu offensichtlich. Dann aber rief Stunn Browne sich in Erinnerung, dass er bei Trim Marath auch danebengelegen hatte. Im Nachhinein hatte er sich über sich selbst und das dumme Vorurteil geärgert. Es brachte nichts, Menschen nach dem ersten Eindruck zu beurteilen. Obwohl – es gab welche, die das konnten. Sie besaßen Menschenkenntnis im Übermaß, während er nach jetzigem Erkenntnisstand eher zu wenig davon hatte.
    Stunn sank in den Sessel. Der Kontrollautomat aktivierte das Sicherheitssystem, das ihn mit Gurten reichlich verschnürte und ein Fangnetz über dem Sessel festzurrte.
    Dann erst

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