2444 - Vor der Finalen Schlacht
die Nega-Cypron haben sich dafür entschieden, das Uralte Abkommen aufzukündigen. Wir fühlen uns nicht mehr daran gebunden."
*
„Manche mögen sagen, dass wir den Vertrag gebrochen hätten", fuhr Davin Abangy fort. „Mich schmerzt es sehr, euch dies alles hier mitteilen zu müssen. Umso mehr, als ich persönlich ein Versprechen abgegeben habe."
Randa Eiss hielt sich eisern aufrecht.
Ebenso wie Ki-Myo, der sich schwer gegen den Pfahl lehnte.
„Der Beschluss der Nega-Cypron ist unumstößlich. Ich habe mich vergeblich bemüht, sie umzustimmen, musste mich aber letztendlich ihrem Diktum unterwerfen."
„Das war es also?", fragte der Ultimate Rat. „So endet hier alles?"
„Ja. Die Wege der Cypron und der Nega-Cypron trennen sich endgültig.
Wir werden Tarquina in aller Stille verlassen. Ich bitte euch darum, unsere Entscheidung zu akzeptieren. So, wie es uns Randa Eiss zugesagt hat."
„Er soll also sein Versprechen halten, während ihr das eure brecht?" fragte Ki-Myo mit bitterer Stimme.
„Ja, Gesandter. Ihr wärt schlecht beraten, würdet ihr uns zu etwas zwingen wollen."
„Es gibt keinen Weg mehr zurück?"
„Nein." Davin Abangy zog Trauerfalten. „Es ist an der Zeit, dass wir uns auf eigene Beine stellen."
„Das akzeptiere ich nicht!" Ki-Myos Stimme war laut geworden. „Die Finale Schlacht ... ARCHETIMS Plan ... eure Rolle als Piloten ... alles würde zusammenbrechen ..."
„Nein, das wird es nicht!", unterbrach ihn Randa Eiss schroff. Neuerlich trank er aus dem Wassertornister.
„Unsere Sphäriker werden die Plätze der Negas einnehmen und ihre Arbeit so gut wie möglich erledigen." Er blickte Davin Abangy an. „Ich halte mich an mein Versprechen. Wir achten die Freiheit jedes Cypron; selbst wenn er meint, nicht mehr zu uns gehören zu wollen.
Dies gilt auch – oder gerade! – in den Zeiten der entstehenden Negasphäre.
Ich stelle euch ein Proqua- und zwei Cyss-Schlachtschiffe zur Verfügung, mit denen ihr Tarquina verlassen könnt."
Rundherum blubberten die Räte laut vor Erstaunen. Sie missbilligten seine Entscheidung; doch er hatte sein Versprechen nicht leichtherzig abgegeben.
Als ehemaliger Exponent, der jahrzehntelang die Dunkelheit Tare-Scharms bereist hatte, hatte er gelernt, ein einmal gegebenes Wort nicht mehr zu widerrufen. An der Front war man aufeinander angewiesen. Alles, was man sagte und was man tat, besaß immenses Gewicht.
„Ferner bekommt ihr zwei Transportschiffe beliebiger Bauart, damit ihr so viel Güter wie möglich von Baybark wegschaffen könnt."
„Das ist mehr, als ich zu hoffen wagen durfte", sagte Davin Abangy leise.
„Es ist auch mehr, als ich geben dürfte."
Ki-Myo trat zu ihnen. Der Roboter mit der Typenbezeichnung KM-1x schwebte dicht hinter ihm. In seinem „Gesicht" zeigten sich erschreckende Bilder von Schlachten und Morden. Im Hintergrund schwebten stets Einheiten TRAITORS.
„Du musst unsere Entscheidung verstehen", bat Davin Abangy. „Seit dem Beginn unserer eigenständigen Entwicklung lebten wir in Angst. In Angst vor der Terminalen Kolonne – und vor uns selbst. Wir fanden niemals die Kraft, aus dem Schatten dieser galaxienweiten Auseinandersetzung auszubrechen. Jetzt haben wir sie gefunden. Gemeinsam. Wir müssen diesen ...
Schwung nützen."
„Und darf ich dich nach deiner persönlichen Meinung fragen?"
„Spielt sie denn eine Rolle?"
„Nein." Ki-Myo kämpfte sichtlich mit sich. Sein so stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein hatte einen ordentlichen Dämpfer erhalten. „Ich muss mich wohl oder übel dem Urteil der Cypron beugen. Ich ... wünsche deinem Volk viel Glück, Davin Abangy. Und möge es glücklich werden."
20.
Perry Rhodan
Der 9. April 1347 NGZ brach an. 14.000 Kriegsschiffe der Cypron hatten sich mittlerweile in der Halbraumblase von Tarquina versammelt. Lotsen verrichteten Schwerstarbeit, um den Verkehr rings um die Tauchende Welt zu bändigen.
3100 Proqua-Schlachtschiffe wurden durch 5500 Cyss-Raumer ergänzt.
Die weiteren Einheiten – Transporter, Aufklärer, Spezialschiffe – würden bei Tarquina zurückbleiben und den cypronschen Zivilisten zur Verfügung stehen.
Perry Rhodan rührte mit seinen Fingern im Datenhologramm um. Er zog hervor, was ihm interessant erschien, und drückte all den Datenmist in die Tiefen des Rechners zurück, den ihm fetischistisch veranlagte Statistiker aufbereitet hatten.
Seit Wochen und Tagen nahm die Anspannung zu. Randa Eiss war über sich
Weitere Kostenlose Bücher