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2444 - Vor der Finalen Schlacht

Titel: 2444 - Vor der Finalen Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorgedrungen? Rührte er an dessen religiösem Empfinden, verletzte er sein Ehrgefühl?
    Der Schatten verflüchtigte sich vollends. Übrig blieb ...
    ... eine schlotternde Uniform, in der ein greisenhaftes Männlein steckte.
     
    *
     
    Ki-Myo ließ sich erschöpft in seinen Kommandantensessel fallen. Erstmals seitdem Perry Rhodan dem Aeganer begegnet war, sah er, dass sich die beiden Roboter ein paar Schritte weit von ihm entfernten. Es wirkte so, als wären sie vom Aussehen des Gesandten angewidert.
    Graue, tiefe Falten zerfurchten sein eingefallenes Gesicht. Haarige, rosarote Warzen traten weit empor; möglicherweise waren sie das aeganische Gegenstück zu Altersflecken. Das Nasenloch war von Schorf verklebt. Kleine, metallisch glänzende Tierchen krabbelten unablässig über sein Gesicht. Sie schnitten Wundränder ab und transportierten sie in eine breite Brusttasche, in die auch mehrere Schläuche mündeten.
    „Meinst du, dass man mit einem derartigen Aussehen Hoffnung und Zuversicht verbreiten kann?", fragte Ki-Myo mit schleppender Stimme. „Würden die Cypron einem greisenhaften Gesandten folgen?"
    „Wie ... wie alt bist du wirklich?"
    „Ist das denn von Bedeutung? – Ich habe längst aufgehört, die Jahre zu zählen. Fest steht, dass ich meine eigentliche Lebensfrist längst überschritten habe."
    „Sorgt etwa ARCHETIM dafür, dass du nicht stirbst?"
    „In gewissem Sinne. Aber es ist nicht so, wie du vielleicht annimmst. Ich weiß, dass er anderen, denen er wohlgesinnt ist, eine Zellspülung oder -regeneration zugesteht. Mir nicht." Ki-Myo sagte es ohne Bitterkeit. „Was mich am Leben hält, sind Glaube, Hoffnung – und Kraftverstärker." Er deutete auf die nunmehr deutlich hervortretenden Schienenteile an den unteren und oberen Extremitäten. „Ich vertraue ARCHETIM. Ich weiß, dass ich das Richtige tue. Ich muss meinen Auftrag zu Ende bringen."
    Er hustete kräftig. Grünlicher Speichel trat zwischen seinen Kauleisten hervor. Augenblicklich waren die kleinen Tierchen zur Stelle. Zwei von ihnen quetschten sich in die Mundhöhle. Ki-Myo ließ es ungerührt geschehen.
    „Und wenn es noch länger dauert?", hakte Perry Rhodan nach. „Möglicherweise nimmt der Truppenaufmarsch bei Maginus-Rie mehr Zeit in Anspruch, als du hoffst? Wirst du denn in sechs Monaten oder einem Jahr noch in der Lage sein, die Tarnung aufrechtzuerhalten? Meinst du nicht, es wäre besser, den Cypron die Wahrheit zu sagen – beziehungsweise zu zeigen?"
    „Überlass diese Entscheidung gefälligst mir, Terraner. Ich werde tun, was auch immer notwendig ist." Ki-Myo atmete röchelnd ein. „Aber glaube mir: Die Finale Schlacht ist nahe. Ganz nahe."
    Mit zittrigen Fingern griff der Gesandte wiederum zur Fibel und drehte sie um 90 Grad. Sein Gewand blies sich scheinbar auf, der formenergetische Nebel hüllte ihn neuerlich für einige Sekunden ein, bis er wieder zu einer Struktur gefunden hatte, die einen kraftstrotzenden und kerngesunden Ki-Myo zeigte. „Ich werde meine Aufgabe erfüllen. Erst wenn die letzten Flotten von Tare-Scharm versammelt sind, wenn ich das Hyperphysikalische Fegefeuer von Margin Chrilox erblicke – darf ich ruhen." Die Stimme klang wieder fest und prononciert. Der Gesandte duldete keinen Widerspruch.
    Sie schwiegen lange, beide in ihren Gedanken versunken.
    Dann: „Wirst du mein Geheimnis wahren, Perry Rhodan?"
    Der Unsterbliche stand auf. „Selbstverständlich, mein Freund. Ich akzeptiere deine Beweggründe." Er verabschiedete sich mit einem Nicken und ging davon, der Schleuse der PLURAPH entgegen. „Ich wollte dich nicht bloßstellen. Verzeih mir, Ki-Myo. Ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen."
    „Du sagtest einmal, ihr Terraner hättet einen ausgeprägten Hang zur Neugierde? – Nun, dann müsst ihr auch mit den Konsequenzen eures Tuns fertig werden."
     
    19.
     
    Randa Eiss
     
    Das Ablenkungsmanöver gründete auf uralten Plänen. Immer wieder war es von seinen Vorgängern verfeinert und verbessert worden. Über Jahrhunderte hinweg hatten sich die Cypron vorbereitet und im Sektor Dery-Ershon die notwendigen Installationen vorgenommen.
    Überstark emittierende Ortungsechos, auf kurzfristige Leistung hochgezüchtete Schiffsgehirne und massenhaft installierte Cy-Kanonen hatten über die Defizite der Dummys hinweggetäuscht. Ihre Einsatzdauer war auf wenige Stunden beschränkt, dann brannten sie aus.
    TRAITOR hatte den Köder geschluckt. Die Hyperbombe, seit Ewigkeiten in einer

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