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2451 - Die MetalÀufer

Titel: 2451 - Die MetalÀufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schmiegstuhl mit ähnlicher Geschicklichkeit durch das Schiff lenkte.
    Immer wieder gerieten Besatzungsmitglieder in ihr Blickfeld. Sie achteten weder auf die Paddler, noch auf Ekatus Atimoss. Einmal streiften sie gar eine wuchtig gebaute Terranerin, die sich soeben nach etwas bückte. Eziel Querada meinte, sie zu spüren. Ihren Herzschlag.
    Die Gedanken, die sie wälzte. Ihre Empfindungen. Sie fühlte sich fremdartig und dennoch vertraut an.
    Siedendheiß fiel ihm sein kleines Abenteuer ein, das er während der verlängerten Mittagspause genossen hatte.
    Hatte sich der Dual eingemischt und auf einer anderen Existenzebene an seinen Gefühlen mitgenascht? Oder gar einer dieser Paddler?
    Zorn wallte hoch. Ohne lange darüber nachzudenken, fuhr er die Zulieferung des Tranquilizers hoch. Er befand sich in einer ungewöhnlichen Stresssituation, die diese Maßnahme rechtfertigte.
    Augenblicklich fühlte er sich ruhiger, gedämpfter. Was spielte es schon für eine Rolle, wer was beobachtete? An Bord der JULES VERNE war man ohnehin auf den guten Willen der Schiffsintelligenz NEMO angewiesen.
    Das unterste Schiffsdeck war erreicht.
    Alles wirkte unruhig und krumm, kein Stück Weg gerade. Ersatzteile lagerten bis hoch an die Decke. Sie waren nach einem komplizierten System geordnet.
    Posbis, von denen keiner dem anderen glich, bewegten sich ohne Rast und Ruh zwischen den Reihen.
    Die beiden Paddler sanken weiter.
    Lachend, angeregt plaudernd. Immer wieder deuteten sie auf ihre vernarbten Unterarme, als wären sie auf jeden einzelnen Kratzer stolz und wollten damit prahlen.
    Sie durchdrangen die Schiffshülle.
    Eziel fühlte für mehrere Sekunden einen bitteren, metallischen Geschmack im Mund. Dann waren sie durch. Der Schlagschatten der VERNE empfing sie.
    Und stürmischer Wind, auch auf dieser Existenzebene spürbar, der sich durch die schiere Masse des Schiffs bildete.
    Wie auf den meisten ungeschützten Raumhäfen gab es hier gehörige Verwirbelungen.
    „Ich muss ... Pause machen", ächzte Ekatus.
    Es rüttelte sie gehörig durch. Der Dual war sichtlich am Ende seiner Kräfte, kollabierte fast. Aus dem Mund der Echse träufelte blutiger Speichel. Deutlich spürbar kehrten sie in die Realität zurück.
    Die Automatik des Schmiegstuhls übernahm die Kontrolle. Sie griff nach Mondra und ihm, bewahrte sie mit Hilfe zweier zusätzlicher Antigrav-Elemente vor einem Absturz. Behutsam sanken sie zu Boden.
    Eziel Querada löste sich aus der energetischen Umklammerung des Schmiegstuhls, sobald sie gelandet waren. Er fühlte sich unwohl, in jeglicher Hinsicht. Er hasste es, nicht selbst die Kontrolle über die Dinge zu besitzen.
    „Bin gleich wieder ... in Ordnung", flüsterte Ekatus. „Gebt mir ein paar Minuten."
    „Du brauchst mehr als das", sagte Mondra Diamond mit Bestimmtheit.
    „Ein Arzt soll sich um dich kümmern."
    „Ist nicht notwendig. Ich erhole mich bald." Beide Köpfe fielen nach vorne, der Körper des Duals erschlaffte.
     
    *
     
    Major Haltallion tat sein Bestes, um den ungewöhnlichen Patienten wieder auf die Beine zu bekommen.
    „Medizinisch ist alles mit ihm in Ordnung", sagte er zu Mondra Diamond.
    „Er ist nach der langen, künstlich erzwungenen Bettruhe noch schwach, aber er erholt sich zusehends. Ich mache mir allerdings um seine Psyche einige Sorgen ..."
    „Ekatus Atimoss ist erfahren genug, um sich selbst einzuschätzen. Wenn er sagt, er ist wieder einsatzbereit, glaube ich ihm."
    „Du überschätzt ihn", mischte sich Eziel Querada ein.
    Mondra Diamond blickte ihn erstaunt an, als wäre er ein Unbekannter. Als wüsste sie nicht, wie sie seine Anwesenheit im provisorischen Feldlazarett unterhalb der JULES VERNE einordnen sollte.
    „Das ist nicht deine Angelegenheit", sagte sie reserviert. „Ich benötige dich später, wenn es weiter abwärts geht.
    Dann darfst du mir gerne deine fachliche Meinung sagen. Aber jetzt ..."
    „Nichts aber jetzt, meine Liebe!", fuhr er Mondra an.
    Er konnte die Zufuhr des Tranquilizers fühlen. „Du möchtest, dass ich mit dir und dem Dual eine abenteuerliche Reise antrete. Hinab, durch festes Material, nur von Ekatus Atimoss’ Konzentrationsvermögen daran gehindert, mit dem Erdreich eine äußerst unangenehme Verbindung einzugehen. Ich hatte es eigentlich in meiner Lebensplanung nicht vorgesehen, in einer Tiefe von fünfzig Meter oder mehr mit einem Granitklotz zu kuscheln."
    Endlich setzte die Wirkung des Sedativums ein, und er beruhigte sich. Dieses verdammte

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