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2451 - Die MetalÀufer

Titel: 2451 - Die MetalÀufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Temperament, Erbe seiner Heimat ... Immer wieder schlug es durch; meist in den unangenehmsten Augenblicken.
    „Ist schon gut, Eziel." Mondra kam ihm vertraulich nahe. Sie roch nach Veilchen und Moschus. „Es tut mir leid.
    Selbstverständlich möchte ich die Gefahr so gering wie möglich halten, schon aus Eigeninteresse." Sie seufzte. „Aber wir müssen ein Risiko eingehen. Die Erde, die Milchstraße, ein großer Teil des uns bekannten Universums sind bedroht, und der Zeitfaktor spielt in unserer Rettungsmission eine bedeutsame Rolle. Wir müssen Verbündete auf Evolux finden, und das so rasch wie möglich. Jemand, der aus freiem Willen die JULES VERNE repariert – und das offenbar mit großem Geschick tut –, kann für uns von größtem Nutzen sein."
    Sie lächelte ihn an. Bezaubernd. Verzaubernd.
    Eziel Querada war schwach. Sein Prinzip, Sicherheit vorgehen zu lassen, brach augenblicklich zusammen. Für diese Frau, so wusste er, würde er alles tun.
    Solange die Wirkung des Tranquilizers anhielt.
     
    *
     
    „Es geht los", sagten Ekatus und Atimoss unisono. „Macht euch bereit."
    Der Dual wirkte hochkonzentriert.
    Vom Schwächeanfall, den er vor drei Stunden erlitten hatte, war nichts mehr zu bemerken. Links von ihnen, keine 20 Meter entfernt, tauchten soeben drei Paddler aus dem Rumpf des Schiffs. In ihren Händen hielten sie Stränge von Monofaserkabeln, die in peripheren, von Robustheit geprägten Steueraggregaten Platz fanden. Den bärtigen Gesichtern der Kleinen war der Unwille über die Qualität des Materials anzumerken.
    Die Paddler versanken, der Dual griff nach dem bereitliegenden Parapolarisator.
    „Es geht los", sagte Atimoss. „Ich sehe zu, dass wir uns der Fallgeschwindigkeit der Kleinen anpassen und parallel zu ihnen ins Erdreich vordringen."
    Neuerlich verloren sie sich auf einer anderen Existenzebene, neuerlich fühlte Eziel Querada, wie seine Sinne ein wenig durcheinandergerieten und die Dinge falschfarben, falschriechend, falschschmeckend erfassten.
    Das Licht der Oberwelt machte Dunkelheit Platz, in der lediglich ein vom Schmiegstuhl erzeugter Lichtschimmer schien. Sie fielen mit ein bis zwei Meter pro Sekunde. Eziel fühlte sein Herzklopfen deutlich wie niemals zuvor. Er sah und schmeckte die Dinge, denen seit jeher all sein Interesse gegolten hatte.
    Basaltgestein, Sand, Löß, Gneis, die üblichen Schichten historisch gewachsenen Gesteins. Dünne Wasseradern und weit verädertes Wurzelwerk. Die kühle der oberen Schichten, die rasch von zunehmender Wärme abgelöst wurde.
    „Sechzig Meter", sagte Eziel über Funk. „Bald haben wir die Grenze erreicht, da ich aufhören musste zu bohren ..."
    Und schon waren sie darüber hinweg.
    Besser gesagt: darunter.
    Nichts und niemand konnte sie aufhalten.
    „Achtzig Meter", sagte Eziel unbehaglich. „Wie tief wollen wir noch gehen?"
    „Keine Ahnung." Ekatus schnappte schwer nach Luft. „Die Paddler müssen wenige Meter neben uns sein."
    Es gab nichts zum Anmessen. Weder Vitalwerte noch energetische Impulse.
    Die Parallelebene, durch die sie sich bewegten, entzog sich vorerst jeglichen Verständnisses.
    „Wenn sie nicht den Fallvektor oder die Fallgeschwindigkeit verändert haben."
    Weder Mondra noch der Dual fanden eine Erwiderung. Sie alle wussten, dass ein kritischer Moment ihrer seltsamen Reise erreicht war. Ekatus Atimoss näherte sich wieder dem Ende seiner Kräfte. Wenn sie jetzt umkehrten, konnten sie es noch nach oben schaffen. Wenn nicht ...
    Eziel wollte nicht noch einmal die Konsequenzen durchdenken. Dinge wie hoher Druck, Fossilien und sein in versteinertem Harz gepresster Körper, den man in einigen Jahrhunderttausenden finden würde, gingen ihm in den Kopf.
    „Hundertzwanzig Meter."
    Der Montantechniker erinnerte sich seiner Begabungen, seines untrügerischen Gespürs. Nicht umsonst hatte er die Widrigkeiten der Parzellas besser überstanden als die meisten anderen Warchiden. Er ließ beide Ultralot-Pistolen, die er vorsorglich eingesteckt hatte, in alle Richtungen nach Hohlräumen tasten.
    Seinem Gefühl nach war eine kritische Grenze erreicht. Tunnels oder Hohlräume, in denen die Paddler Zuflucht fanden, durften nicht allzu tief unter der Erdoberfläche angelegt sein.
    Mit jedem Meter, der tiefer gegangen wurde, erschwerten sich die Bedingungen. Zwar auf einem geringen Niveau angesichts moderner technischer Möglichkeiten, aber immerhin. Auch auf einer Welt wie Evolux stand sicherlich die Effektivität im

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