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2453 - In der Steilen Stadt

Titel: 2453 - In der Steilen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ohne sie sind wir verloren. So einfach ist das. Aber nun lass uns das Thema wechseln, Mondra ... Hast du die Holzkisten an den Wänden gesehen?"
    Verwirrt schaute sie dorthin. „Was hat das ..."
    „Schau her!"
    Es knarrte aus Richtung der Kisten, dann rutschte eine über den Boden bis vor Guckys Füße. „Weil Do Taptargo meinte, wir sollen uns heimisch fühlen, war ich so frei, mich ein wenig umzuschauen, und habe dann das hier entdeckt."
    Der Deckel hob sich und gab den Blick ins Innere der Kiste frei. Mondra erwartete, wichtige Ausrüstungsgegenstände zu sehen, doch sie blickte nur auf blitzende Folien, über die kaum wahrnehmbar weiße Dampfschwaden wölkten.
    Gucky machte eine umfassende Handbewegung.
    „Taptargo hat ausgerechnet mich in einem Vorratsraum für Nahrungsmittel untergebracht, das muss doch etwas bedeuten. Ich sehe es als positives Omen, seit ich diese von mir so getauften ..." Eine der Folien schwebte zur Seite, und Gucky griff in die Kiste. „... Evolux-Rüben entdeckt habe."
    Mondra schaute fassungslos auf die lange, leicht in sich gewundene rote Frucht, die der Ilt in der Hand hielt. Sie ähnelte frappierend einer terranischen Mohrrübe.
    Genüsslich biss der Mausbiber die Spitze ab. „Sie sind köstlich! Grund genug, gut gelaunt in die Zukunft zu blicken!"
     
    *
     
    „Nyahay ..." Mondra sprach den Namen unwillkürlich aus, als sie zum ungezählten Mal einen neuen Datenkomplex nach dem Suchwort durchforstete.
    Sie hatte zahllose Informationen gefunden, die im Wesentlichen das bestätigten, was Mondra bereits von den Yakonto erfahren hatte: Die Nyahay waren ein im Segment Beliosa verbreitetes Volk, das vor allem in der Verwaltung der Weißen Welt arbeitete und damit die Gesamtproduktion der Werften steuerte und die jeweiligen Fortschritte in den Zentrumswerften archivierte. Wenn es jemanden gab, der über die Produktionsstände der Kobaltblauen Walzen in den Zentrumswerften Bescheid wusste, waren das die Nyahay.
    Mondra hatte die aktuellen Bevölkerungszahlen gesehen, medizinische Grunddateien über den Organismus und die Physiologie dieses Volkes überflogen, sozio- und psychokulturelle Einschätzungen ... Doch eins hatte bei aller Gründlichkeit kein Ergebnis gebracht: die beiden Begriffe Nyahay und Pforten-Transmitter zu kombinieren. Sie hatte es auch mit Sinanit oder Robotstation versucht – ergebnislos.
    Warum also hatte der Sathox es für erwähnenswert gehalten, dass sich ausgerechnet Nyahay in der Nähe des Explosionsortes aufhielten? Was war den Militärpolizisten bekannt, das Mondra und die Yakonto nicht wussten? Oder überbewertete sie diese einzelne Aussage?
    War sie vielleicht nur auf eine persönliche Abneigung dieses einzelnen Sathox zurückzuführen?
    Sie dachte an ihr Gespräch mit Gucky zurück und daran, wie gelassen sich der Mausbiber gezeigt hatte. Sollte sie sich an ihm ein Vorbild nehmen und von ihrem Misstrauen ablassen? Musste denn hinter jeder Ecke eine Gefahr lauern, nur weil ihre Erfahrung das behauptete?
    Wahrscheinlich rührte ihre Übervorsichtigkeit daher, dass sie diejenige war, die dieses Unternehmen, eine Kosmokratenwalze zu kapern, überhaupt erst ins Rollen gebracht hatte. Immer wieder stellte sie sich die Frage, ob sie sich damit nicht übernahmen.
    War es nicht Hybris, auch nur daran zu denken, ein solches Machtwerkzeug der Hohen Mächte in die Hände zu bekommen? Es hatte nie zuvor etwas Ähnliches gegeben.
    Oder doch? Plötzlich erinnerte sie sich daran, wie Perry ihr vor Langem, zur Zeit ihrer ersten intimen Freundschaft, eine Episode aus seinem Leben erzählt hatte ... ein Ereignis, von dem Mondra schon während ihrer Ausbildung zur TLD-Agentin im Fach Historische Kosmologie gelesen hatte. Es direkt von jemandem zu hören, der in diese Ereignisse und ihre Folgen verwickelt gewesen war, hatte jedoch einen ganz anderen, ungleich lebendigeren Eindruck in ihr hinterlassen.
    Zwar handelte dieses Ereignis nicht vom Diebstahl einer Kobaltblauen Walze, aber immerhin eines anderen mächtigen Kosmokratenschiffes. Der Mächtige Bardioc hatte vor Jahrmillionen ein Sporenschiff gestohlen, die PAN-THAU-RA.
    Dieser Diebstahl hatte über Ewigkeiten hinweg Folgen für ganze Galaxien nach sich gezogen.
    Selbst vor einigen Jahren hatte es noch einmal ein Nachspiel gegeben, von dem Perry ihr mit leicht melancholischem Unterton in der Stimme ebenfalls erzählt hatte – wohl weil er genau wie sie an die Umstände zurückdachte, als er ihr zum ersten Mal von der

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