2453 - In der Steilen Stadt
heraufbeschwören würde.
Die Laosoor transportierten den Sprengstoff. Bei diesem Anblick dachte Mondra stets an den Augenblick, als auf Linbyr Uys Arm der Bildschirm erloschen war ...
Genau wie Captain Uy angekündigt hatte, hielten die Missionsspezialisten eine Front gegen die angreifenden Roboter.
So wurde ihnen zumindest der erste Teil des Weges zu der Überwachungszentrale der Station leicht gemacht. Rgartilas warnte sie zudem vor Stellen, wo Todesfallen oder Selbstschussanlagen installiert worden waren.
Geschlossen marschierten sie voran.
Ekatus Atimoss neben Mondra, Gucky und dem Sinanit an der Spitze.
Als sie sich der Frontlinie näherten, stoppten sie.
Der Dual wandte sich an Rgartilas. „Ich werde nun wie abgesprochen mit dir hinter den Parapolschleier gleiten. Wir werden durch die Masse der Kampfroboter laufen, ohne dass diese uns wahrnehmen können. Du siehst alles, brauchst jedoch nicht darauf zu achten. Selbst wenn ein Schuss zufällig in deine Richtung jagt, wird er dich nicht verletzen können. Du bist in völliger Sicherheit, solange wir uns auf der verschobenen Wirklichkeitsebene bewegen."
„Ich hörte in der Theorie davon", sagte der Sinanit. „Auf Evolux forschten wir lange, um eine ähnliche Vorrichtung in die Kobaltblauen Walzen einbauen zu können, aber es ist nie gelungen."
„Vorrichtung?" Ekatus Atimoss lachte.
„Die Parapolarisatoren entstehen in keiner Vorrichtung. Ich selbst erschaffe sie kraft meines Geistes!"
Kurz darauf verschwanden die beiden vor Mondras Augen.
Die Schlacht konnte beginnen. Den Weg bis zur Überwachungszentrale würden sie sich frei schießen müssen ... denn diese war wie alle wichtigen Räumlichkeiten laut Rgartilas psigesichert, sodass kein direkter Teleportersprung in sie möglich war.
Der Plan sah vor, dass Gucky möglichst viele bis vor den Eingang transportierte und sie dort einen Stützpunkt aufbauten.
Die Laosoor würden mit einigen Kurzstreckensprüngen in Etappen folgen. Als Sprengstofftransporteure waren sie besonders gefährdet.
*
Irgendwann endeten die Schüsse, die Explosionen und der Lärm. Der Vorstoß hatte zwei weitere Opfer gefordert.
Alle Überlebenden des Einsatzteams hatten sich vor dem Eingangsschott in die HauptÜberwachungszentrale versammelt und sicherten ihre Position. Von ursprünglich 83 Mitgliedern des Teams lebten noch 71.
Acht tote Terraner und vier tote Laosoor waren die traurige Bilanz eines außer Kontrolle geratenen Todesprogramms, das vor mehreren hunderttausend Jahren geschrieben worden war.
Hinter ihnen glitt das Schott beiseite.
Ekatus Atimoss erwartete sie. „Ich habe euch wie abgesprochen im Abstand weniger Minuten hinter dem Parapolschleier beobachtet."
Das Team eilte in die Zentrale.
Rgartilas saß vor einem sanft wabernden Feld, das mehrere Meter durchmaß und blassrot leuchtete. Dahinter war wie durch Hitzeschlieren eine Apparatur zu sehen, die die gesamte Wand ausfüllte.
Feine, ineinander verwobene Gestänge ergaben eine Gesamtkonstruktion, die eher an etwas natürlich Gewachsenes als an eine Technologie erinnerte. Dennoch handelte es sich dabei zweifellos um genau das – um einen Transmitter, der mit den Montagetransmittern der Zentrumswerften verbunden war.
„Ihr könnt die Station verlassen", sagte Rgartilas.
„Wir suchen Zugang zur PENDULUM."
Mondra erinnerte sich daran, dass der Sinanit von dem Schiff nichts wissen konnte. Oder wurde tatsächlich schon seit Jahrhunderttausenden an ihm gebaut? „Zur Zentrumswerft-1", ergänzte sie.
Der Sinanit ging zu dem Transmitter und griff nach einer der Stangen, die in einem spitzen Ende ausliefen und sich als erstaunlich biegsam erwiesen. Das Ende steckte er in den metallenen Aufbau in seinem Arm.
Sekunden später wechselte das Bild hinter dem rötlichen Wabern. Nun zeigte sich der Blick in eine weite Halle, deren Wände kobaltblau schimmerten.
Kobaltblau ...
„Ist das etwa ..."
Rgartilas ließ sie nicht ausreden. „Dies ist das Innere des Schiffs, das in der Zentrumswerft-1 entsteht. Ihr blickt in eine Montagehalle, von der aus die Techniker über interne Transmitter Zugang zu jedem Bereich der Walze erhalten."
Mondra wurde schwindlig. Die PENDULUM ... mit einem Mal war sie greifbar nah. Was mit einem Traum begonnen hatte, wurde nun zur Realität, schneller als erwartet. Sie würden in die PENDULUM vorstoßen.
„Ihr könnt den Transmitter benutzen.
Das bin ich euch schuldig, weil ein Programm meines Volkes euch schadete.
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