2454 - Schiff aus der Ewigkeit
langsam, „wie viele unserer Gedanken er tatsächlich hört. Zuzutrauen wäre es den UFOnauten ..."
Ogoras sandte ihm einen hilfesuchenden Blick, aus dem Trotz, Zorn und Verzweiflung sprachen, aber kaum mehr Hoffnung. „Was können wir tun?
Auratush könnte versuchen, ihn zu desaktivieren."
„Ich glaube kaum, dass das möglich ist." Rhodan wandte den Kopf und sah die beiden Androiden im Korridor hinter sich stehen. Sie waren ihnen gefolgt wie Schatten. „Außerdem wäre es ohnehin zu spät. Selbst wenn er ein Spion ist, hat er unsere Gedanken und Absichten noch nicht an diejenigen verraten, die ihn uns mitgegeben haben.
Sonst ständen die beiden Androiden jetzt nicht mehr so untätig da."
Hast du gehört, Jorgo?, fragte er in Gedanken.
Nein! Das Wispern klang betreten.
Ich habe doch gesagt, dass ich nichts mitbekomme, was nicht ausdrücklich mit dem Museum oder mir in Verbindung steht. Und du hast nicht an mich gedacht – oder etwa doch?
Du bist ein gottverdammter Heuchler!, schoss der Terraner zurück.
Ich weiß ...
Rhodan wollte etwas zu Castun Ogoras sagen, dem zustimmen, was er noch nicht ausgesprochen hatte, doch da waren plötzlich Ais Auratush und Laim Paktron bei ihnen und gaben ihnen durch Handzeichen zu verstehen, dass sie ihre Köpfe zu ihnen beugen sollten.
„Wir haben das Dossier der Forscher unter die Lupe genommen, die als Erste – und Letzte – dieses Raumschiff untersuchten. Wir wissen jetzt, dass wir belogen werden."
„Ihr könnt laut sprechen", empfahl ihnen Rhodan. „Unser Freund bekommt alles mit, aber er verrät nichts."
Als er den Alarm in Auratushs Augen sah, fügte er grimmig hinzu: „Andernfalls würden die beiden Aufpasser nicht mehr so ruhig im Korridor stehen."
Paktrons Blick schien ihn nach seinem Verstand zu fragen, aber das war eigentlich nur die eigene Frage, die er sich selber stellte.
Vielleicht war auch das ein Traum: ein Roboter, der genau wusste, dass sie sich nicht mit einem Schein zufrieden gaben, den sie durchschaut hatten, und deshalb Dinge tun wollten, die ihnen verboten waren. Der ihnen von den Betreibern des Artefaktmuseums und ihren dunklen Hintermännern an die Fersen geheftet worden war – der aber, allem Anschein nach, nichts sagte und sie nicht verriet.
Rhodan sah wieder zu den beiden Androiden hinüber – und plötzlich waren es nicht mehr nur zwei Gestalten im Nebellicht des Korridors, sondern drei.
Der Terraner blickte in das Gesicht des Fremden, der ihm bereits im „ersten Level" des Museums aufgefallen war.
*
Vielleicht wurde er verrückt. Möglich, dass er einfach den Verstand verlor. Es konnte das Licht sein und die Schatten, die es in den Nebeln produzierte. Es könnte diese ganze, unwirkliche Umgebung sein. Vielleicht wurde er alt, oder er hatte etwas Falsches gegessen oder getrunken, oder sein Zellaktivator spielte nicht mehr mit, oder ...
Der Fremde war verschwunden.
Er war nicht sicher, ob er ihn überhaupt wirklich gesehen hatte. Wenn man schon Roboter hörte, die altkluge Weisheiten von sich gaben wie die schlechten Schauspieler in einer Trivid-Soap ...
Oder Haluter, die plötzlich meinten, spaßig sein zu müssen ...
„Perry?" Castun Ogoras hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt. „Was hast du? Ist dir nicht gut?"
Er riss sich zusammen. „Es ist alles in Ordnung, Freund. Was habt ihr gefunden, Laim und Ais?"
Laim Paktron schickte einen grimmigen Blick zu den beiden Androiden hinüber, die mit keiner Regung zeigten, dass sie Verdacht geschöpft hätten.
Doch ihre Augen waren auf sie gerichtet, schienen an ihnen zu kleben und ihnen die Worte von den Lippen zu lesen.
„Ais und ich haben uns in die Dossiers vertieft, die uns allen zugänglich sind. Scheinbar will man vor uns nichts verbergen und lässt uns an dem Wissen teilhaben, das die Wissenschaftler bei der Erforschung des Obelisk-Schiffs gewinnen konnten."
„Scheinbar ...", dehnte der Terraner.
Paktron sprach weiter, vielleicht in einer Art Trotz. Auch auf die Gefahr hin, dass sie von den Androiden belauscht werden konnten – er schien das, was er und Auratush entdeckt hatten, unbedingt loswerden zu müssen. „Das Schiff wurde tatsächlich über Jahre hinweg von Wissenschaftlern erforscht, um dem Geheimnis der Materialien und Technologien auf die Spur zu kommen, die in ihm verwendet wurden."
„Davon konnten wir ausgehen", gab Rhodan zurück. „Weiter ..."
„In Teilen gelang dies auch", übernahm Ais Auratush, „in anderen jedoch
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