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2455 - Sieg der Moral

Titel: 2455 - Sieg der Moral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immer tiefere Gefilde des GESETZ-Gebers vor, doch Rhodan wusste, dass ihr Vorstoß nicht viel bringen würde, wenn sie sich nicht etwas einfallen ließen. Bei einem Durchmesser von 1126 Kilometern würden sie wochenlang unterwegs sein, wenn sie nicht eine schnellere Transportmethode fanden.
    Vielleicht sollte ich eine laute Ansprache an die Besatzung halten, dachte Rhodan. Eine Akustikkopplung ist bestimmt vorhanden und würde alles gewaltig verkürzen ...
    Immerhin hatte die Identifikation des Ritters und seiner Aura nicht nur das Außenschott geöffnet, sondern erlaubte ihnen auch Zugang zu praktisch allen Sektionen des GESETZ-Gebers. Doch es war ein hoffnungsloses Unterfangen, die Einheit zu durchsuchen. Abgesehen von der reinen Größe des Gebildes war ihnen schlechterdings nicht möglich, in den Anlagen und Vorrichtungen, die sie durchquerten, einen technischen Sinn zu erkennen. Selbst wenn Rhodan, Tolot und die Yakonto Jahre Zeit gehabt hätten, hätten sie die erbeutete Kosmokratentechnik keineswegs automatisch zielgerichtet verwenden können.
    Rhodan verspürte leichtes Bedauern.
    Die Terraner waren nicht zuletzt zu einer galaktischen Großmacht geworden, weil sie einen konsequenten Technologie-Import betrieben hatten.
    Aber er war immerhin froh, dass ihnen oberflächliche Action erspart blieb.
    Keinerlei Besatzung stellte sich ihnen in den Weg. Sie trafen weder auf Tefta-Raga noch auf Thermodyn-Ingenieure. Es schien sich überhaupt niemand an Bord des GESETZ-Gebers zu befinden; auf Funksignale, die er regelmäßig sendete, antwortete keine Instanz.
    Alles wie gehabt, dachte Rhodan. Damit müssen wir uns nicht aufhalten. Hier droht wirklich keine Gefahr.
    Er fragte sich, ob die Kosmokraten ihm seine Ritteraura mit voller Absicht nicht abgenommen hatten. Hatten sie bereits damals gewusst, dass sie dem Terraner auf vielfältige Weise nützlich und damit oftmals auch ihren Plänen dienlich sein würde? Hatten sie gewusst, dass eines Tages ein GESETZ-Geber auf diese Art und Weise darauf reagieren würde?
    Oder standen ihm noch ganz andere Prüfungen bevor, in zehn, hundert oder tausend Jahren, von denen er sich bislang keine Vorstellungen machen konnte?
    Schließlich erreichte die Gruppe einen gewaltigen offenen Saal voller rätselhafter Maschinen, von dem aus diverse Korridore und Schächte weiterführten.
    „Was nun?", fragte Ogoras. „Wie gehen wir nun vor?"
    Rhodan überlegte kurz, dachte wieder an die Divergenz zwischen den Motiven, die ihn und Tolot einerseits und die Yakonto andererseits an diesen Ort geführt hatten. Castun Ogoras und seine Yakonto waren vordringlich an Informationen über ihre Herkunft interessiert, also an der Wesenheit AMU.
    Ihn hingegen interessierte in erster Linie der GESETZ-Geber, mit dem er einen neuen, durchaus gewaltigen Machtfaktor vorfand. Mit ihm im Rücken böte sich dem Terraner erstmals die Gelegenheit, Dyramesch mit Aussicht auf Erfolg entgegenzutreten.
    Jetzt war Diplomatie gefragt.
    „Es ist nur folgerichtig", sagte er, „dass sich unsere Expedition in zwei Gruppen aufteilt. Du und deine Siebenergruppe, ihr sucht AMU. Tolot und ich werden in Richtung Zentrale des GESETZ-Gebers vorstoßen."
    Der Yakonto musterte ihn skeptisch. „Sollten wir nicht gemeinsam versuchen, ein Ziel nach dem anderen zu erreichen?"
    „Nach allem, was ich bisher weiß, droht an Bord des GESETZ-Gebers keine spezielle Gefahr für Leib und Leben", antwortete er. „Aber die Zeit verstreicht nicht langsamer. Bei den Ausmaßen dieses Gebildes haben wir kaum eine andere Wahl, als getrennt zu suchen."
    Der Kommandant der Yakonto überlegte kurz. „Also gut", sagte er dann. „Wir trennen uns."
    „Wir halten permanenten Funkkontakt", entschied Rhodan. „Solltet ihr in Schwierigkeiten geraten, meldet ihr euch umgehend."
     
    *
     
    Rhodan verfügte zwar nicht über das fotografische Gedächtnis seines Freundes Atlan, doch sein Erinnerungsvermögen reichte aus, ihn den Weg zu einem Schacht finden zu lassen, der ins Innere des GESETZ-Gebers führte.
    Er nahm Messungen vor. Der Schacht reichte mindestens 100 Kilometer tief, danach verloren die Werte zunehmend an Genauigkeit. Auch dies entsprach ziemlich exakt dem Aufbau an Bord von CHEOS-TAI; dort hatte der Schacht eine Gesamtlänge von 120 Kilometern aufgewiesen.
    Rhodan warf dem Haluter einen Blick zu und trat in den Schacht. Augenblicklich bildete sich eine Feldblase und umhüllte ihn – eine automatische Transportsphäre, die eine

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