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2457 - Dantyrens RÃŒckkehr

Titel: 2457 - Dantyrens RÃŒckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kalbaron keinen Plausch, sondern erteilte Befehle. Alles andere wäre Cis Sikkor merkwürdig vorgekommen.
    „Er ist noch immer misstrauisch", sagte ich zu Senego Trainz. „Kein Wunder. Das ist ihm in seiner Laufbahn und nach seinen historischen Kenntnissen noch nie vorgekommen, dass ein Kapitän in die Verlegenheit kommt, ein Schiff des Gegners zu benutzen. Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben."
    „Mor’Daer und Ganschkaren sind nicht besonders erfreut, wenn sie unberechenbare Mikro-Bestien beherbergen müssen. Wir sollten ihnen entgegenkommen, um sie wohlgelaunt zu stimmen."
    „Eine gute Idee. Ich lasse mir etwas einfallen."
     
    *
     
    Dreimal verglühte die Minor Globe beinahe, bis die Flugscheiben der Station endlich in die Nähe kamen und unsere Nussschale mit ihren Zugstrahlen einzufangen versuchten. Das kaum manövrierfähige Wrack sackte immer wieder durch, während die Notautomatik einen winzigen Stutzen zwischen Trümmern nach oben schob, aus dem sie drei Fallschirme in die Luft schießen konnte.
    Dies war einer der zusätzlichen Gimmicks der TLD-Leute, von deren Existenz wir erst unterwegs durch das transparente Schriftband erfahren hatten.
    Wenn ich den Mechanismus auslösen wollte, brauchte ich nur die Schirmoberfläche zu berühren.
    Wieder sackte die MG-ER-08 durch.
    Trainz meinte plötzlich: „Unsere Legende hat eine Schwachstelle. Kalbaron Sikkor kann sich nicht vorstellen, dass ein Dualer Kapitän in Gefangenschaft gerät. Vorher tötet er sich selbst."
    „Du hast uns soeben das Leben gerettet", gab ich zur Antwort. „Wir müssen es folgendermaßen darstellen ..."
    Das Wrack sank rasch tiefer, während die Flugscheiben versuchten, einen Schutzschirm zu projizieren und ihn um die Minor Globe zu halten. Bei dreißig Kilometer über Grund gaben sie auf, aber zu diesem Zeitpunkt hatten ihre Kollegen mit den Traktorstrahlen die Lage voll im Griff.
    „Dantyren an Besatzung!", meldete ich mich über den Internfunk bei den Mikro-Bestien. „Wir landen in Kürze.
    Sollte es nötig sein, das Wrack zu räumen, verlasst ihr es, wie der Notfallplan es vorsieht. Eure Flugaggregate bringen euch unversehrt hinab zur Station."
    Ich machte die Station aus, eine kleine Anlage aus mehreren Kuppeln, die sich um einen hohen Turm gruppierten, in dem die Sendeanlagen untergebracht waren. Awfuls Welt war nicht mehr als eine Relaisstation für den galaxisweiten Funk- und Datenverkehr der Terminalen Kolonne. Gelangweilte Funker neigten dazu, alle möglichen Nachrichten anzuzapfen, mitzuhören und zu speichern, auch wenn sie nicht für ihre Ohren bestimmt waren. Sie verstießen damit zwar gegen die Vorschriften oder in diesem Fall vermutlich gegen die ehernen Gesetze in der Terminalen Kolonne, aber wer wollte das schon kontrollieren.
    Mor’Daer gerieten vermutlich nicht in Versuchung, solche Gesetze zu brechen.
    Aber der Kommandant war Ganschkare.
    „Übernimm du die Kommunikation", wies ich Trainz an. „Ich mache mich auf den Weg zum Ausstieg."
    Von Schleuse konnte man bei dem klapprigen und inzwischen durch die Hitze beim Eintritt in die planetare Atmosphäre verbogenen Ding nicht mehr gut reden.
    Ich verließ den Steuerraum und suchte einen Raum in der Nähe des Ausstiegs auf. Solange ich mich nicht unmittelbar im Korridor aufhielt, konnte man mich von außen nicht sehen.
    Warten auf den Schmerz!, dachte ich.
    Es wird mir nichts anderes übrigbleiben, als meine sichtbaren Zeiten so kurz wie möglich zu halten und gleichzeitig den Eindruck zu erwecken, als sei ich überall.
    Im Korridor marschierten die beiden Kompanien Mikro-Bestien auf. In ihren Kampfmonturen und mit den schussbereiten Kompaktstrahlern wirkten sie bekanntlich nicht nur auf Gegner furchteinflößend, sondern auch auf andere Kolonnenvölker. Mikro-Bestien wollte keiner gern in seinem Haus haben. Sie besaßen einen zweifelhaften Ruf. Korrekt und zielstrebig bei Kampfeinsätzen außerhalb, aber unberechenbar und launisch, wenn sie sich innerhalb der Einrichtungen der Terminalen Kolonne aufhielten.
    Mit diesen emotionalen Gegebenheiten wollte ich durchaus ein wenig spielen.
    Die Minor Globe setzte auf. Es knirschte. Ich hörte ein Zischen aus den oberen Sektoren des Wracks, gleichzeitig schlugen die Rauchmelder an.
    Senego Trainz tauchte auf. „Höchste Gefahr! Wir schleusen aus! Du gehst in der Mitte!"
    Ich schloss den Kokon und wartete ungeduldig, bis die Bänder und Hülsen ihre endgültige Festigkeit erreicht hatten. Ich gab mir einen Ruck,

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