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2457 - Dantyrens RÃŒckkehr

Titel: 2457 - Dantyrens RÃŒckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Notsignale abzuschicken. Irgendwann würde nach den bisherigen Beobachtungen von Spähern wieder ein Traitank nach Awful kommen, um den kleinen Stützpunkt mit allem Nötigen zu versorgen.
    Solange mussten wir durchhalten.
    Für den Fall, dass uns diese Möglichkeit nicht sinnvoll erschien, blieb uns ein winziger Ausweg. Wir würden eine kleine Sonde aus Senego Trainz’ Gepäck ausschleusen, die über einen miniaturisierten Linearantrieb verfügte und sich zehn Lichtjahre von unserer Position entfernte. Ein ultrakurzes, gerafftes Hypersignal würde zum geplanten Standort der LEIF ERIKSSON II geschickt.
    Von dort wollte man uns dann einen Schlachtkreuzer schicken, der uns aufnahm, ohne dass unsere Identität aufflog.
    Die Scheibe hielt unmittelbar vor der verbeulten Außenhülle an und sank zu Boden. Man wollte mir jeden Schritt in diesem Kokon möglichst erleichtern. Im Innern des Beiboots verzichtete ich allerdings auf solche Hilfen. Ein Dualer Kapitän gab sich keine Blöße.
    Senego Trainz empfing mich unter dem Einstieg. „Willkommen an Bord, Dualer Kapitän Dantyren!", sagte er ehrenvoll. „Es ist alles für den Flug vorbereitet."
    „Danke, Kalbaron Trainz! Führe mich in die Kommandozentrale!"
    Das Hangarpersonal lachte über den Witz. Bei einem Minor-Globe von einer Kommandozentrale zu sprechen, war in der Tat ein Witz. Sechs Mann bildeten die Besatzung des kleinen Steuerraums, für Schnickschnack wie Holo-Globus und Ähnliches blieb kein Platz.
    Trainz ging voran. Mit offenem Kokon bewegte ich mich leidlich normal, hatte auch keine Probleme beim Besteigen des zentralen Antigravschachts. Der Anführer der Mikro-Bestien begleitete mich in den Steuerraum und nahm neben mir Aufstellung.
    „An alle Kämpfer", sagte ich vorsichtshalber. „Keiner streckt eine Hand oder einen Arm in irgendeine Öffnung oder ein Leck. Das Meiste steht unter Starkstrom, damit es schön knallt und qualmt, falls wir das Ding in die Luft sprengen müssen."
    Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel. Die Kokonmaske wies zahlreiche Schäden auf. Die Yrendir-Komponente litt unter einer schweren Brandwunde am Schädel, ziemlich frisch und mit Bioplast optimal verarztet. Die in den Anzug integrierten Gerätschaften wie Dunkelfeldprojektor, Funk- und Ortungsgeräte und anderes – alles sorgfältig dem Anzug des toten Dantyren nachgebildet – waren zerstört.
    Wenn Cis Sikkor mich sah, musste ihm auf den ersten Blick klar sein, dass ich nur mit viel Glück dem sicheren Tod entronnen war.
    Und die Gegner? Vermutlich Terraner.
    Wer sonst fügte TRAITOR immer wieder Niederlagen zu? Angefangen hatte es mit der Zerstörung von Kolonnen-Fort TRAICOON-0098, das als Bestanteil der „ersten Welle" im Solsystem in Position gegangen war. Viele kleine Nadelstiche waren gefolgt, von den gewaltigen Flotten der Terminalen Kolonne vermutlich gar nicht richtig wahrgenommen.
    Und jetzt? Vielleicht war das Glück auf unserer Seite. Vielleicht half uns der Spruch, den mein Vater mir hinterlassen hatte, bevor er zu einer streng geheimen Mission aufgebrochen war.
    Ein Traitank in unserer Gewalt – es wäre zu schön. Unbehelligt von anderen Kolonnen-Einheiten hätten wir überall ermitteln und eingreifen können.
    Die Haltekonstruktion des Wracks stieg einen Meter nach oben und bewegte sich Richtung Hangarschott. Die Mikro-Bestien schlossen ihre Helme. Lediglich der Steuerraum war noch einigermaßen verlässlich dicht und ermöglichte es mir, den Kokon bis zur Ankunft am Ziel offen zu lassen.
    An den Anzeigen des Steuerterminals wanderten die üblichen Zahlenkolonnen hin und her, Distanz zum Weltraum, Abstand zum Boden, Zeit bis zur vollständigen Durchquerung des Schottbereichs. Ein paar Atemzüge später erloschen alle Daten, die externe positronische Steuerung koppelte sich ab.
    Die internen Rechner übernahmen, und was sie zeigten, weckte Zweifel in mir, ob wir die 17 Lichtjahre bis ans Ziel überhaupt noch schafften.
    Kein einziges System funktionierte mehr vollständig. Wir verloren Energie, hatten aber auch eine transparente Textüberblendung unserer TLD-Spezialisten, dass redundante Speicher in Bereitschaft standen und sich für die Linearetappe automatisch zuschalteten, danach aber selbst vernichteten.
    Wir schwebten am Hangarschott vorbei. Der Boden unter meinen Füßen wackelte. Wie zum Spott drehte sich das Gestell, auf dem die Minor Globe gelegen war, zur Seite. Der Andrucksabsorber funktionierte nicht richtig. Ich kämpfte sekundenlang um

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