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2458 - Der zweite Dantyren

Titel: 2458 - Der zweite Dantyren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hauptebene erfolgen.
    Diesen Umweg nahmen sie gern in Kauf; denn aufgrund der schwierigen, äußerst gefährlichen, hyperphysikalischen Bedingungen im Zentrumsbereich wären sie dort deutlich langsamer vorangekommen. Allerdings summierten sich die Einzelstrecken dadurch auf insgesamt 48.521 Lichtjahre gegenüber knapp 39.000 Lichtjahren bei Direktflug.
    Fast 50.000 ... Für LFT-Einheiten wäre ihr Ziel, der Planet Liforno, nur im Rahmen einer langen, aufwändigen Fernexpedition erreichbar gewesen, während sie mit dem Traitank bei einem moderaten Überlichtfaktor von fünf Millionen gerade einmal vier Tage Flugzeit veranschlagten.
    Immer vorausgesetzt, sie schafften es tatsächlich, Steuerung, Triebwerke und sonstige Maschinerie des Kolonnen-Schlachtschiffs fehlerfrei zu bedienen.
    Im Fall einer durch falsche Handhabung verschuldeten Havarie bestand nicht die geringste Hoffnung, Reparaturen in größerem Maßstab selbst erledigen zu können. Sämtliche wichtigen Aggregate der weitgehend supratronisch ausgelegten TRAITOR-Technik waren unzugänglich verkapselt. Die Terminale Kolonne wollte die Geheimnisse ihrer überlegenen UHF- und SHF-Technologie unter allen Umständen wahren.
    Damit sie zumindest bei den terranischen Geräten, sollten Probleme auftreten, noch einen Austausch vornehmen konnten, begleitete die LEIF den Traitank auf der ersten, kurzen Etappe.
    Doch danach, wenn sie ernstlich auf große Fahrt gingen, musste das Ultraschlachtschiff zurückbleiben. Ihm ermangelte der nötige Überlichtfaktor; es vermochte nicht annähernd mitzuhalten.
    Schon bald würden Roi Danton und seine außergewöhnliche Besatzung auf sich allein gestellt sein.
     
     
    Liforner Zwiegespräche (IV bis VI)
    Zuckerbrot und Peitsche
     
    Der Linke: „Wow. Das war ... grandios."
    Der Rechte: „Ich gebe zu, in Maßen ebenfalls von unserer Leistung angetan zu sein. So gut haben wir die Möglichkeiten des Singulären Intellekts noch nie genutzt."
    Der Linke: „Was ich immer sage. Das wird schon. Wir werden. Um einen großen altterranischen Poeten zu zitieren: ›Langsam wachsen wir zusammen.‹" Der Rechte: „Übertreib nicht gleich wieder! Zur Euphorie besteht kein Anlass. Die Lage ist nach wie vor prekär."
    Der Linke: „Ja, ja. Jetzt zeichne schon auf, berichte der Nachwelt von unserem Triumph!"
    Der Rechte: „Ein armseliger Durchbruch, doch immerhin ... na schön. Auf Anregung unserer humanoiden Komponente setzten wir heute erstmals die parapsychische Fähigkeit der Endogenen Beeinflussung wesentlich subtiler ein. Dieser neue Zugang, ausprobiert an einem inhaftierten akonischen Widerständler, zeitigte Erfolg."
    Der Linke: „Nicht so blutleer! – Der Akone, ein notorischer Unruhestifter, hatte zuvor bei allem, was ihm heilig war, geschworen, sich niemals der Kolonnen-Besatzung zu beugen. Mittlerweile, wenige Stunden später, frisst er uns aus der Hand. Er leckt uns buchstäblich die Stiefel ab, mit denen wir ihn getreten haben. Und er verspricht flehentlich, alles zu tun, was wir verlangen, wenn wir uns nur weiter mit ihm befassen."
    Der Rechte: „In der Tat hat sich bei diesem Versuchsobjekt die Anwendung von Endogenem Genuss und der anschließende Entzug desselben als wirkungsvoll erwiesen."
    Der Linke: „Ich weiß doch, wie Lemurer-Abkömmlinge ticken. Die Peitsche ist gut, das Zuckerbrot viel besser.
    Erst in Verbindung mit vorhergehender LustÜberflutung, die auch zwischendurch immer wieder aufgefrischt wird, greift die Endogene Qual so richtig. Dieser Akone wurde binnen kurzer Zeit süchtig danach. Er ist uns unrettbar verfallen und wird uns hörig bleiben, bis wir ihn mit dem Gnadentod erlösen. Spitze! – Warum züngelst du so komisch?"
    Der Rechte: „Mich stört der Beigeschmack. Nicht, dass ich Mitleid empfände. Der Kerl trägt selbst Schuld an seiner misslichen Lage, weil er sich gegen die TRAITOR-Direktive aufgelehnt hat. Gleichwohl möchte ich festgehalten wissen, dass mir der Stil deines Vorgehens Unbehagen bereitet.
    Ich bin Soldat. Ich kämpfe, töte, vernichte ganze Völker, wenn man es mir befiehlt. Die Verluste derjenigen, die dumm genug waren, sich der Terminalen Kolonne in den Weg zu stellen, interessieren mich keinen Deut. Aber das ist etwas anderes, nicht persönlich.
    Was hingegen du ..."
    Der Linke: „Wir."
    Der Rechte: „Was wir, unter deiner Ägide, mit diesem Gefangenen angestellt haben ..."
    Der Linke: „... zeigt, worin unsere wahre Berufung liegt. Freu dich und juble! Endlich haben wir

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