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2458 - Der zweite Dantyren

Titel: 2458 - Der zweite Dantyren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Traitank bei der lokalen Flugkontrolle an, wie sie es abgesprochen hatten: Registereinheit 1.199.188, unterwegs als Kundschafter im Sonderauftrag der Dienstburg CRULT.
    Da das Kolonnen-Schlachtschiff ortungstechnisch eindeutig als solches erkennbar war und seine Signaturen stimmten, wurden sie routiniert durchgewinkt. Pro forma fragte die Raumüberwachung an, worin denn der Sonderauftrag bestünde.
    Mit Frownies Antwort, dies dürfe man nur dem hiesigen Oberkommandieren eröffnen, gab sich der gelangweilt klingende Gesprächspartner sofort zufrieden.
    Beim Anflug Richtung Liforno passierten sie mehrere Flottillen von Traitanks, die offenbar Abbaustätten auf den äußeren Planeten, deren Monden oder in den drei Asteroidengürteln bewachten. Aus dem „Kantor-Bullauge" – diese von irgendeinem kreativen Kopf geprägte Bezeichnung für den Hangar, in dem das Ultra-Messwerk installiert worden war, hatte sich binnen kürzester Zeit durchgesetzt – kam die Information, dass im umliegenden interstellaren Leerraum keine auffälligen Konzentrationen von TRAITOR-Einheiten geortet wurden; lediglich kleinere Verbände unterentwickelter, recht lädierter Schiffe, die sich mehr schlecht als recht hinter einem lückenhaften Ortungsschutz verbargen.
    „Sieht mir nach Freibeutern aus", kommentierte Roi. „Ich werte das als gutes Zeichen."
    Wo Piraten grölen, lass dich ruhig nieder ...
    Der immer noch namenlose Traitank senkte sich auf den Planeten Liforno hinab. Dessen Durchmesser betrug 13.412 Kilometer, seine Schwerkraft 1,08 Gravos. Die Atmosphäre war gut atembar. Sie würden sich also, was die Umweltbedingungen betraf, ungehindert bewegen können.
    Die rücksichtslos mitten in ein Naherholungsgebiet der Hauptstadt geklotzte Kolonnen-Station besaß die Form einer Dreiecks-Pyramide aus Ricodin-Verbundstoff. Zwar war sie protzig genug dimensioniert, um den Einheimischen ein ständiger Dorn im Auge zu sein. Verglichen mit anderen TRAITOR-Stützpunkten und in Verbindung mit dem eher gemächlichen Treiben um sie herum erweckte sie dennoch einen recht unbedeutenden Eindruck.
    Provinz, dachte Roi und ertappte sich dabei, deswegen fast beleidigt zu sein. Hierher versetzen sie meinen Klon?
    Er konnte es kaum glauben, fand sich schon geistig damit ab, einer Fehlmeldung aufgesessen zu sein. Ein Dantyren sollte sich doch wohl ein anspruchsvolleres Betätigungsfeld verdient haben als diese abgelegene Industriewelt!
    Bing Cinderlyn, der Chefpilot, setzte den Traitank butterweich auf. Von oben hatte das Landefeld winzig gewirkt; jetzt erkannte Roi, dass es nicht mal zur Hälfte belegt war.
    Abermals regten sich Zweifel in ihm.
    Der erste Dantyren hatte als Speerspitze an vorderster Front fungiert. Wieso war sein Nachfolger im finstersten Hinterland stationiert worden?
    Rois Zuversicht sank. Wenn sich Dantyren nicht auf Liforno befand, wo dann? Existierte er überhaupt?
    Und falls doch – wie sollten sie an ihn herankommen?
    Da ging aus der Ricodin-Pyramide eine Funknachricht ein: „Hier spricht der Duale Kapitän, der diesen Stützpunkt befehligt. Hallo, Registereinheit eins einsneunneun eins achtundachtzig – öffnet die Schleusen! Ich, Dantyren, komme mit meiner Eskorte an Bord."
     
    *
     
    Ero Ustinoth schwitzte Blut und Wasser.
    Seine Verkleidung war atmungsaktiv und von einer Vielzahl von Kapillaren durchzogen, die überzählige Feuchtigkeit nach außen transportierten.
    Trotzdem hatte er das Gefühl, in der Maske zu schwimmen und ärger zu stinken als ein läufiger Iltis.
    Während des Landeanflugs hatten sich sämtliche diensthabenden Führungsoffiziere die Köpfe darüber zerbrochen, wie man das Zielobjekt Dantyren, so es sich wider Erwarten doch in diesem öden System befand, möglichst schnell aufstöbern könnte. Dass der Dual unmittelbar nach ihrem Eintreffen von sich aus bei ihnen vorstellig würde, hatte niemand zu hoffen gewagt.
    Auch Roi Danton nicht. Fluchtartig verzog sich Rhodans Sohn in das Versteck, das für diesen unwahrscheinlichen Notfall eingerichtet worden war als Teil der adaptierten Räumlichkeiten auf dem dritten Deck unterhalb der Zentrale. Selbstverständlich gaukelte die interne Überwachung des Schiffs vor, dieser gesamte Bereich stünde wie gehabt leer.
    Ustinoth alarmierte die Besatzung.
    Als erster der Crew, die gleich nach der Landung abgelöst worden war, tauchte Goran Frownie wieder in der Zentrale auf.
    Seine Maske zurechtrückend, ordnete der Oberstleutnant an: „Wir schicken dem Dual ein

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