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2458 - Der zweite Dantyren

Titel: 2458 - Der zweite Dantyren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wäre es nicht möglich, den Dual unter einem Vorwand erneut in unseren Traitank zu locken? Nunmehr besser auf sein Erscheinen vorbereitet, traue ich uns zu, ihn samt Eskorte zu überwältigen. Dies vollbracht, könnten wir in aller Ruhe den Austausch vornehmen."
    Roi widersprach. „Deine Meinung in Ehren, aber ich teile sie nicht. Dantyren würde Lunte riechen, seine Besorgnis sofort wieder aufs Neue entfacht werden. Auch wenn er nicht ahnen kann, wie recht er damit hat – ich bin überzeugt, er käme entweder gar nicht oder mit einer wesentlich stärkeren Rückendeckung. Ich an seiner Stelle ..."
    Er stockte und schnitt eine Grimasse. Darum ging es schließlich: ihn an die Stelle des zur Hälfte aus einer Danton-Kopie bestehenden Duals zu setzen.
    „Ich als Dantyren würde beispielsweise, um mich für alle Fälle abzusichern, eine dauerhafte BildfunkÜbertragung aus dem Traitank zum Stützpunkt installieren, die an einen Alarm gekoppelt ist. Falls diese ausfällt, würde eine sofort auf den Plan tretende Eingreiftruppe bereitstehen, und damit wäre jedes Überraschungsmoment unsererseits schon mal beim Teufel."
    „Bitte um Verzeihung", sagte Celvius, ohne ein Anzeichen der Frustration, vielmehr amüsiert scheppernd.
    „Das hatte ich nicht bedacht. Tja, unsereins muss halt noch viel lernen."
    Roi grinste zurück. Diese Mikro-Bestie mochte er ganz besonders. Sie war kleiner und schlanker als die meisten Artgenossen und bezüglich Körperkraft, Geschicklichkeit sowie Kampffertigkeit fast allen anderen weit unterlegen.
    Dennoch hatte Doray sie überflügelt und sich zu Senegos Stellvertreter und rechtem Armpaar emporgearbeitet – als Musterbeispiel dafür, dass die von den Kolonnen-Anatomen geschmähten „Mängelexemplare" zu herausragenden Leistungen fähig waren.
    „So einfach erwischen wir Dantyren nicht. Überdies", fuhr Roi fort, „würde die Zeit gegen uns arbeiten, falls wir ihm die Initiative überlassen und uns dazu verdammen, abzuwarten, ob er in die Falle geht. Nein, ich fürchte, er muss auf seinem eigenen Terrain ausgeschaltet werden. An einem Ort, wo er sich sicher fühlt."
    „In seinem Privatgemach", grollte Senego Trainz tatendurstig.
    „Richtig. Allerdings nicht durch eine Exekution auf Bestien-Art, sondern mit einer klassisch ›terranischen‹ Entführung. Immerhin empfiehlt sich nach Lage der Dinge eine Person, die Unterkunft des Duals zu betreten: nämlich Dantyren selbst ..."
     
     
    Liforner Zwiegespräche (VIII)
    Reine Routine
     
    Der Linke: „Was ist denn jetzt schon wieder! Hat man nicht einmal für eine halbe Stunde Ruhe, um sich zu regenerieren?"
    Der Rechte: „Lamentier nicht. Wir haben gestattet, uns unter bestimmten Umständen zu wecken."
    Der Linke: „Wehe, die Störung ist ungerechtfertigt! Dann rollen ... Verflixt, was haben die Kerle vor?"
    Der Rechte: „Die Meldung ging soeben in der Station ein und wurde befehlsgemäß durchgestellt. Eine Abordnung von Offizieren der Registereinheit eins Punkt eins neun neun ..."
    Der Linke: „Ich weiß, welche gemeint ist!"
    Der Rechte: „... ist vor Kurzem mit einem Beiboot zu einer Inspektion der wichtigsten planetaren Schürfstätten aufgebrochen. Gemäß ihrem Auftrag wollen sie sich persönlich ein Bild verschaffen, warum die Erträge leicht hinter dem Plansoll hinterherhinken. Davon setzen sie uns der Form halber in Kenntnis. Unsere Anwesenheit vor Ort erachten sie jedoch nicht für notwendig, da es sich um eine reine Routine-Besichtigung handle. Danach werden sie Liforno womöglich unverzüglich verlassen."
    Der Linke: „Die wollen uns nicht dabeihaben, wie? Wollen ungehindert belastende Fakten gegen uns sammeln oder sonstige Intrigen spinnen. Das könnte denen so passen! Aber nicht mit mir. Und wann dieser Traitank startet, bestimmen ebenfalls immer noch wir. Eskorte bereitstellen, Gleiter klarmachen! Was haben sie als erstes Ziel angegeben?"
     
    7.
     
    Im Innersten
     
    Die Abraumhalden türmten sich höher auf als manches terranische Mittelgebirge.
    Akonen und Totingoniden-Blues hatten den Planeten ganz gewiss nie übermäßig pfleglich angefasst. Liforno war seit der Besiedelung eine Rohstoffund Industriewelt gewesen, kein Naturschutzgebiet. Aber man hatte jedenfalls, aus purem Eigennutz, auf eine gewisse Nachhaltigkeit und die Wahrung des ökologischen Gleichgewichts geachtet.
    Die Terminale Kolonne hingegen ließ Raubbau übelster Art betreiben. Als temporäre Besatzungsmacht interessierte sie die Zukunft des

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