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2458 - Der zweite Dantyren

Titel: 2458 - Der zweite Dantyren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachfragen."
    Der Linke: „Alle Himmel, wieso bin ich mit diesem elend unkreativen Zweitkopf gestraft! Kaum weicht etwas eine Handbreit von der Norm ab, schon bettelt er bei CRULT darum, der Verantwortung enthoben zu werden.
    Dass die ganze Angelegenheit ein Test sein könnte, kommt ihm nicht in den Sinn."
    Der Rechte: „Du meinst ..."
    Der Linke: „Jawohl, ich meine. Vielleicht will uns ja der Progresswahrer auf die Probe stellen, ob wir mit einer solchen Lappalie aus eigener Kraft fertig werden. Selbstverständlich halten wir hiermit unseren Verdacht fest. Aber die Dienstburg belästigen wir erst, falls dies unabdingbar sein sollte. Vorher reizen wir andere Optionen aus."
    Der Rechte: „Und zwar welche?"
    Der Linke: „Komplex Astrovent zum Beispiel."
    Der Rechte: „Was sollte die suspekte Registereinheit damit zu tun haben?"
    Der Linke: „Noch – nichts. Meine Güte! Muss ich dich daran erinnern, dass wir nicht ewig auf diesem hoffnungslosen Planeten versauern wollen, wo es nichts gibt außer Dummheit und Aufruhr? Um unsere Fähigkeiten weiterzuentwickeln und zu zeigen, dass wir für Höheres geeignet sind, brauchen wir eine größere Herausforderung. Astrovent könnte uns genau das bieten."
    Der Rechte: „Eine fixe Idee von dir, nicht mehr. Nach wie vor haben wir keine Ahnung, was sich dahinter verbirgt. Dein unvernünftig abgeschicktes Gesuch um Versetzung dorthin wurde von Antakur nicht einmal einer abschlägigen Antwort wert befunden."
    Der Linke: „Damals hatten wir die Koordinaten noch nicht ermittelt, an denen der Komplex errichtet wird."
    Der Rechte: „Mutmaßliche Koordinaten, kompiliert aus Datenströmen, die nicht für uns bestimmt waren."
    Der Linke: „Aber auch nicht dezidiert verboten. Eigeninitiative, das zeichnet geborene Führungskräfte aus!
    Oder geklonte. Gleichwohl, bis jetzt bot sich uns keine Möglichkeit, das Olüef-System zu verlassen."
    Der Rechte: „Nett formuliert. Der Terminale Herold hat uns ausdrücklich untersagt, einen der hier stationierten Traitanks zu zweckentfremden. Nicht einmal für einen kurzen Streifzug durch den Sektor."
    Der Linke: „Mit dem stichhaltigen Argument, dass die Wachflotte ohnehin zu gering bestückt ist. So. Und was parkt seit einigen Stunden auf dem Landefeld?"
    Der Rechte: „Oh."
    Der Linke: „Richtig. Ein zusätzlicher Traitank. Fällt bei dir endlich der Galax? Das könnte unsere Belohnung sein, sofern wir die Prüfung bestehen.
    Oder, falls es sich um eine irreguläre Einheit handelt, von der man in CRULT gar nichts weiß, ein Geschenk des Schicksals."
    Der Rechte: „Ich glaube nicht an Vorsehung, sondern ans Chaos."
    Der Linke: „Dann hat sie uns halt der Zufall in die Hände gespielt. Ausschlaggebend, o meine schlechtere Hälfte, ist einzig und allein, dass wir zugreifen."
     
    6.
     
    Die harte Tour
     
    Acht etwa zwanzig Zentimeter durchmessende Kugeln, hart und widerstandsfähig wie Terkonitstahl, schossen durch den Lüftungsschacht.
    Gitter, Filter oder Schleusenventile, die ihnen den Weg versperrten, durchschlugen sie so mühelos, als wären sie aus Papier. Was nicht weiter verwunderlich war: Ihre Geschwindigkeit betrug rund hundert Stundenkilometer.
    Den Mikro-Bestien, die ihre atomare und molekulare Zellstruktur umgeformt hatten, bereitete auch die mangelnde Beleuchtung kein Problem. Sie besaßen Infrarotsicht und vermochten sich mit Hilfe geringster Wärmespuren zu orientieren.
    Die wechselnden Luftströmungsund Druckverhältnisse kümmerten sie ebenso wenig. Selbst ohne die Kampfanzüge hätten sie noch wesentlich stärkerem Unterdruck standgehalten.
    Bloß dem absoluten Vakuum des Weltraums waren sie nicht gewachsen.
    Im Lüftungsschacht hingegen fühlte sich Senego Trainz beinahe heimisch.
    Auf Röhren und Versorgungsschächte aller Art waren Kolonnen-Bestien dank ihrer geringen Größe geradezu spezialisiert. Sie trainierten ständig darin.
    Die Umgebung war nicht ihr Feind; sehr wohl aber die Zeit.
    Vom Einstieg durch die Lüftungsklappe des Gangs bis zum Lamellengitter im Büro der Awour brauchten sie fast drei Sekunden. Senego hielt den Ventilator mit bloßen Händen an, brach das Flügelrad geräuschlos aus der Verankerung und reichte es nach hinten weiter.
    Er spähte ins Zimmer hinab. Die Kopfjäger standen vor einem Holo-Schirm, auf dem gerade das Symbol des Stationsrechners aufflammte.
    Senego zog den Kombistrahler. Er hatte keine Skrupel, für seine Sache zu töten; unabhängig davon, ob er sich als Assassine aus

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