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2458 - Der zweite Dantyren

Titel: 2458 - Der zweite Dantyren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Planeten, wie auch des gesamten Systems und aller seiner Bewohner, nicht im Mindesten.
    Es ging um blanke, möglichst effiziente Verwertung der Ressourcen. Ob irgendetwas zurückblieb, wenn der gigantische Heerwurm weiterzog, stand nicht zur Debatte.
    „Grauenvoll", sagte Lipica Atabinmek, während das Beiboot über eine endlose Kraterwüste schwebte, die laut Kartenmaterial vor wenigen Wochen noch eine blühende Landschaft aus Wiesen, Wald, agrarisch genutzten Flächen und Streusiedlungen gewesen war. „Man nannte dieses Gebiet früher die Kornkammer und grüne Lunge der Hauptstadt."
    „Kein schöner Anblick", bekräftigte Saul Bertram. „Insgesamt keine guten Aussichten für Liforno. Aber dagegen können wir nichts tun."
    „Ich weiß. Umso bitterer."
    Leutnant Bienke, die als Ganschkarin maskierte Pilotin, hielt auf eine Ansammlung klobiger, bis zu hundert Meter hoher Gebäude zu. Sie muteten winzig an neben den monströsen Bergbau- und Verarbeitungsmaschinen, die sich dahinter wie stählerne Behemoths gen Himmel reckten.
    Lipica hätte nicht behaupten können, dass ihr die ihnen zugedachte Rolle als Köder gefiel. Zumal sie und Bertram, streng genommen, längst Freischicht haben sollten.
    Doch der Dienstplan war ohnehin bereits hoffnungslos durcheinandergeraten. Gewisse Situationen erforderten einfach Flexibilität.
    Vor allem aber akzeptierte sie Roi Dantons Begründung, warum er sie beide für diesen Einsatz ausgewählt hatte: weil sie bereits mit dem Dualen Kapitän Bekanntschaft gemacht und seinen Psi-Kräften erfolgreich Widerstand geleistet hatten.
    In Lipicas Fall denkbar knapp ... Eine Scharte, die sie nur zu gern auswetzte, auch wenn sie sich nicht gerade nach einer weiteren Begegnung mit Dantyren sehnte.
    Die Pilotin landete das Beiboot auf dem Flachdach der größten Baracke.
    Da sie ihre Inspektion avisiert hatten, stand eine gemischte Gruppe aus Jülziish und Akonen bereit, um sie in Empfang zu nehmen.
    Die müde aussehenden, in staubige, abgetragene Gewänder gehüllten, leitenden Revier-Ingenieure hielten devot die Häupter gesenkt. Ein Totingonide trat vor und zirpte, ohne den Blick zu heben, eine Begrüßungsformel.
    Lipica knurrte eine harsche Erwiderung. Gegenüber den geschundenen Einwohnern des Planeten mit der für TRAITORS Schergen üblichen kaltschnäuzigen Herablassung aufzutreten, machte ihr keinen Spaß. Doch es gehörte nun einmal zur Rolle.
    Sie ließ sich Datenträger und ein passendes Lesegerät reichen und überflog die Förderstatistiken.
    „Uns ist bewusst, dass es mehr sein sollte", zwitscherte der tellerköpfige Ingenieur. „Wir geben unser Bestes, jedoch wurden wir in jüngster Zeit mehrmals durch Sabotage zurückgeworfen.
    Unseren Vorschlag, den Werksschutz zu verstärken, lehnte die Zentralverwaltung ab."
    „Ausflüchte! Ein arbeitsscheues Pack seid ihr. Still jetzt, sprich nur, wenn du gefragt wirst!"
    Lipica Atabinmek wollte nicht zusätzlich abgelenkt werden. Während sie vorgab, die Listen zu kontrollieren, behielt sie ständig die Umgebung im Auge.
    Der Totingonide hatte einen Unsicherheitsfaktor erwähnt, der ihr Sorgen bereitete: die laut Kolonnenfunk spärlichen, doch immer wieder aufflackernden Bestrebungen des rebellischen Untergrunds.
    Nicht auszudenken, wenn eine solche Gruppierung just diesen Ort und Zeitpunkt für einen Terroranschlag erkoren hätte! Dann saßen Bertram, Bienke und sie doppelt in der Tinte.
    Das vordere Augenpaar des Blues weitete sich erschrocken. Er schien schräg hinter Lipica etwas entdeckt zu haben.
    Sie unterdrückte den Impuls, sich umzudrehen, um seinem Blick folgen zu können und bewegte stattdessen nur leicht den Hals. Als Mor’Daerin trug sie Panorama-Bildscheiben, die ihr einen Sichtwinkel von 270 Grad gestatteten. Sie hatte damit umzugehen gelernt; daran gewöhnen würde sie sich wohl nicht so bald.
    Außerdem stand Saul seitlich versetzt zu ihr, die Waffe im Anschlag.
    Jetzt hob er den Lauf und deutete zum Horizont.
    Aus genau derselben Richtung, aus der auch sie gekommen waren, näherte sich ein Gleiter. Die Kennzeichnung auf der Hülle kannte Lipica gut. Zweifellos war dies dieselbe Maschine, die Dantyren und seine Eskorte wenige Stunden zuvor auch benutzt hatten.
    Bertram neigte ihr den Echsenschädel zu. „Es hat geklappt", raunte er.
    Na prima.
     
    *
     
    Sechs kleine Dunkelfelder, richtig kombiniert, ergaben ein großes. In dessen Schutz schlich sich Roi Danton in die Kolonnen-Station von Liforno ein.
    Die zwölf

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