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2463 - Isokrain der Kosmitter

Titel: 2463 - Isokrain der Kosmitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würden sie es können, und dann würde er alles ausplaudern, was sie wissen wollten, und danach war er wertlos für sie, und sie würden ihn töten.
    Er ging weiter zu der Tür, versuchte, sie zu öffnen, doch sie war verschlossen. Wo waren die Wesen hin, die er gehört hatte?
    Ein klassischer Gedanke schwebte durch seinen Geist, heiter und leicht.
    Er stand in krassem Gegensatz zu der düsteren Stimmung im Korridor. Er kannte ihn, kannte ihn genau, aber war er auch real? Die Finsternis weicht, denn wir bringen das Licht!
    Das war die Lösung für alles. Die Rettung. Er wusste es genau, aber ... er konnte sich nicht daran erinnern.
    Was passiert hier? Er vertraute diesem Gedanken, versuchte, ihm zu folgen, ging weiter, immer weiter. Die Türen sahen alle gleich aus, gebürsteter Stahl, ohne Schilder oder andere Kennzeichnungen. Der Gang schien kein Ende zu haben; irgendwo in weiter Ferne verschwand er in Dunkelheit und Vergessen.
    So muss sich eine Aldis im Labyrinth fühlen, ohne Anhaltspunkt oder Erinnerung. Ich bin aber ein ... ein Kosmitter!
    Die nächste Tür, an der er zerrte, drückte und schob, ließ sich öffnen. Er trat in einen Raum, der ihm seltsam bekannt vorkam. War das etwa ... seine Zelle?
    Der einzige Einrichtungsgegenstand war eine primitive Pritsche. Sie war von einem Tuch bedeckt, und darunter zeichneten sich die Umrisse eines Körpers ab.
    Zugedeckt, wie man es bei den Toten macht, dachte er. Plötzlich hatte er Angst vor dem, was er unter dem groben Stoff vorfinden würde.
    Trotzdem griff er nach dem Tuch, zögerte kurz, zerrte es dann zurück.
    Und schrie. Entsetzen packte ihn, er ließ das Laken fallen.
    Der tote Körper darunter war aufgedunsen. Übel riechende Gase stiegen hoch und setzten sich in seinen olfaktorischen Organen fest. Auf dem Leichnam wimmelte eine weiße Masse, Millionen Maden hatten sich ausgebreitet.
    Sie waren überall, drangen aus Nase, Mund und Facettenaugen des Toten.
    Sie fielen auf den Boden, krochen auf ihn zu. Er sah noch die langen, büscheligen Fühler der Leiche, bevor er aus der Zelle stürmte.
    Er rannte weiter, versuchte, schreiend und weinend vor dem Schmerz davonzulaufen, doch er bewegte sich nur wie in Zeitlupe. Sein Körper schien in einer zähen Masse festzukleben. Wie Schleim umschloss sie ihn. Er sah, wie die Maden näher herankrochen, bald würden sie ihn erreicht haben.
    Ein dumpfes Geräusch klang dumpf in seinen Hörorganen. Ein Tröpfeln?
    Plötzlich lag ein metallischer Geruch in der Luft, schwer und süß.
    Blut!
    War es sein Blut? Hatte ein Wesen wie er überhaupt Blut?
    Unter den verschlossenen Türen, die den Gang säumten, tropfte Blut hervor.
    Tropfen wurden zu Bächen, Bäche zu Flüssen, und dann ergoss sich ein gewaltiger roter Strom in den Korridor, spülte die Maden weg und riss ihn von den vier Beinen. Zu keiner Bewegung fähig, tauchte er unter in die warme Flut. Er versuchte zu schreien, doch das Blut drang in seine Lungen.
    Dann floss es zurück, strömte, jedes Naturgesetz missachtend, an einer Wand hoch, bildete einen Körper.
    Einen anscheinend humanoiden, in Wahrheit aber reptiloiden Körper mit zwei Köpfen.
    „Wo ist die Basis des Bruderstands der Kosmitter in dieser Galaxie?", fragte der Assomga. „In welchem System, auf welchem Planeten? Wie viele Kundschafter sind hier für ihn tätig?"
    Isokrain schrie. Etwas zerriss in ihm, und er wusste es wieder.
    Die Finsternis weicht, denn wir bringen das Licht!
     
    *
     
    „Die Gehirnströme liegen in einem kritischen Bereich", sagte die weniger tiefe Stimme.
    Isokrains Ur-Tracheen pulsierten heftig. Wo war er? Was war geschehen?
    Er rang nach Luft, bekam nicht genug davon. Erschöpfung, Panik und Entsetzten füllten ihn aus.
    Meine Erinnerungen ... Warum gebt ihr mir meine Erinnerungen nicht zurück? Ich würde euch alles sagen, was ihr wissen wollt, wenn ich mich nur daran erinnern könnte ...
    Er starrte zur Decke hoch. Wie viele Tage, Wochen oder Monate befand er sich schon hier? Er hatte keine Ahnung.
    Und nichts von dem, was hier geschah, brachte in ihm eine Saite zum Klingen.
    Er wusste, da war etwas, ein letzter Anker, die letzte Rettung ...
    Aber er hatte das Wissen verloren.
    Sein Leben war ein glatter Datenträger, den er neu beschriften musste ...
    Was führten seine Häscher im Schilde? Der Assomga ... und die anderen, die dafür sorgten, dass er seine Erinnerungen nicht zurückbekam?
    Warum taten sie das? Woran durfte er sich nicht erinnern?
    Was ging hier

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