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2463 - Isokrain der Kosmitter

Titel: 2463 - Isokrain der Kosmitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor?
    Zeit. Er brauchte Zeit, sein Körper brauchte Zeit, sonst würde er für immer den Schatten seiner Vergangenheit hinterherlaufen.
    Er krächzte hart.
    Er wollte endlich wieder schlafen können. Seine Vergangenheit war erledigt, abgehakt. Und er hatte keine Zukunft mehr. Er hatte nur noch Erinnerungen, auf die er keinen Zugriff bekam.
    Er schrie.
    Wer waren die Richter über sein Leben, die keine Gnade kannten? Sein Fluch, den er nicht vergessen ... und an den er sich nicht erinnern konnte?
    Ihr glaubt, dass ihr auf der Seite der Moral steht und deshalb den Sieg davontragen werdet, sagte eine Stimme.
    Nicht die des Lichts, sondern die des Assomga.
    Die der Moral.
    Die der Mächtigen und der Ritter.
    Für die die Kosmitter als Kundschafter tätig waren.
    Kosmokratenknechte.
    Nein. Keine Knechte. Diener aus freien Stücken. Kämpfer für eine Sache. Erfüllt von allumfassender Moral.
    Die Finsternis weicht, denn wir bringen das Licht!
    Nano-Breitband-Delikatessen.
    Was war geschehen? Hatten sie endlich, nach Jahren, Jahrzehnten, die Dosis falsch berechnet? Oder war es schlicht und einfach unmöglich, manche Erinnerungen zu löschen, andere aber nicht?
    Nano-Breitband.
    Sie wollten, dass er sich genau daran nicht erinnerte.
    Nano.
    Breitband.
    Technologie.
    Nano-Breitband-Technologie.
    Er war ein Insk-Karew, und einige wenige Insk-Karew waren vom Bruderstand der Kosmitter akzeptiert und aufgenommen worden, weil ihre Körper Nano-Breitband-Technologie produzieren konnten, wenn sie ihm nur genug geeignete Rohstoffe zugefügt hatten.
    Delikatessen.
    Daran durfte er sich nicht erinnern, diese Erinnerung hatten sie gelöscht.
    Aber damit auch jene, die sie in Erfahrung bringen wollten.
    Sie, die Kerkermeister der Neganen Stadt, die er in der entstehenden Negasphäre auskundschaften sollte.
    „Die Finsternis weicht, denn wir bringen das Licht!", flüsterte er.
    Sie, die Kundschafter, die ein erstes Licht in die Dunkelheit des Chaos trugen.
    „Die Finsternis weicht, denn wir bringen das Licht!", sagte er.
    Ein Licht, dem andere, mächtigere Wesen, folgen würden. Wesen, deren Moral außer Frage stand.
    Ritter. Die Kosmitter waren nicht deren Orbiter, aber ihre Aufgabe war nicht minder wichtig.
    „Die Finsternis weicht, denn wir bringen das Licht!"
    Er öffnete seine Vormägen, und Nano-Kolonnen strömten hinein und hinaus. Die vor langer Zeit im Körper gespeicherten Delikatessen wurden aktiv und bewiesen, dass sie ihm nicht nur Genuss bescheren konnten.
    Seid fruchtbar und vermehret euch, dachte er, während sein Körper schwerer wurde, immer schwerer.
    Dann strömten die ersten Nano-Kolonnen aus ihm heraus.
     
    *
     
    Er lag auf seiner Pritsche, und jede Faser seines Körpers schmerzte, doch er war allein in seiner Zelle. Die Leiche – seine Leiche! – war verschwunden und mit ihr die Maden und das Blut.
    Hatten der Assomga und seine Helfer diese Vision hervorgerufen? Mit Maschinen, Medikamenten oder mentalen Fähigkeiten? Oder das Licht, das tief in seinem Geist verborgen war und darauf wartete, freigesetzt zu werden? Hatten die Kerkermeister unabsichtlich den letzten Anker gelöst, über den alle Kosmitter aus dem Volk der Insk-Karew verfügten?
    Lebende Nano-Brüter waren sie, und deshalb hatten sie sich für den Bruderstand der Kosmitter immer wieder als so wertvoll erwiesen.
    Er wartete auf den Assomga, aber diesmal nicht voller Angst vor dem Schmerz, den das reptiloide Wesen ihm wieder zufügen würde, sondern voller Zuversicht. Die Nano-Kolonnen waren an der Arbeit, und je mehr Zeit verstrich, desto größer wurde ihr Einfluss.
    Einige hatten den Neganen Kerker sogar schon verlassen und waren zu dem Wächter der Neganen Stadt vorgestoßen.
    Isokrain nannte den Rechner, der ihn überlistet hatte, noch immer so. Wächter. Nur Wächter.
    Irgendwann kam der Assomga, und wie immer in letzter Zeit kam er allein.
    Was hatte er auch schon zu befürchten von seinem wehrlosen Gefangenen, der sich nicht einmal an seine Vergangenheit erinnern konnte?
    „Ich habe deine Gedächtnis-Blockade ein wenig gelockert", sagte das doppelköpfige Wesen, dessen Namen Isokrain noch immer nicht kannte. Beide Gesichter lächelten. „Ich hoffe, der Prozess war nicht zu schmerzhaft und verwirrend, aber ich brauche langsam Ergebnisse."
    „Der Stützpunkt des Bruderstands der Kosmitter ..." Isokrain sog Luft in seine Ur-Tracheen, viel Luft.
    Der Reptiloide winkte ab. „Diese Information haben wir uns längst auf andere Weise

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