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2463 - Isokrain der Kosmitter

Titel: 2463 - Isokrain der Kosmitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beschafft. Nein, du hast mich herausgefordert, Isokrain. Du sollst nicht der erste Gefangene sein, den ich nicht brechen konnte."
    „Und Gefangene zu brechen fällt dir leicht, denn ihr Assomga verfügt doch über eine paranormale Fähigkeit, mit der ihr kraft eures Geistes andere Wesen in fürchterlicher Weise leiden lassen könnt? Der Endogene Schmerz oder die Endogene Qual, wie ihr es nennt ..."
    Das doppelköpfige Wesen beugte sich vor. Plötzlich lag Misstrauen in den Blicken der beiden Augenpaare.
    „Aber sag, Kerkermeister, hat TRAITOR euch nicht schon lange ersetzt ...
    durch Duale aus zwei verschiedenen Spezies, in deren Produktion ihr anfangs integriert wurdet? Ist die Negane Stadt euer letztes Refugium? Oder auch nur der Negane Kerker?"
    „Woher weißt du ..." Der Assomga sprang auf. „Du hast dein Gedächtnis zurückerlangt ...!"
    Isokrain klickte mit den Handscheren und wappnete sich gegen den Schmerz, der kommen würde.
    Doch er blieb aus. Der Kerkermeister starrte ihn an, als wolle er ihn mit Blicken töten, doch er brachte die nötige Konzentration nicht mehr auf. Der Sauerstoffgehalt in der Zelle war schon zu gering geworden. Er tat noch zwei, drei Schritte und brach dann zusammen.
    Der Kosmitter pumpte die Luft aus den Ur-Tracheen durch seinen Körper.
    Er trat zu dem Assomga und sah auf ihn hinab.
    All die Schmerzen, die er durch ihn erlitten hatte, all die Qualen ... Jetzt könnte er sich rächen, ihn töten. Hatte der Assomga den Tod verdient? Mit Sicherheit. Wie viele andere hatte er bereits gequält, geschunden und getötet?
    Und wie viele würde er noch töten?
    Aber wenn der Assomga starb, würde ein anderer an seine Stelle rücken.
    Das Foltern und Morden im Neganen Kerker würde damit kein Ende nehmen.
    Und Isokrain war kein Mörder. Er war Kosmitter, einer hochstehenden Moral verpflichtet, die das Leben als höchstes Gut achtete.
    Er befahl den Nano-Kolonnen, die Zellentür zu öffnen, genau wie er ihnen zuvor aufgetragen hatte, mithilfe des Kerker-Rechners den Sauerstoff aus der Zelle abzuziehen. Der Assomga würde noch eine Weile bewusstlos bleiben und dann ohne Folgeschäden wieder zu sich kommen.
    Isokrain betrat den Gang vor der Zelle. Diesmal ertrank er nicht in Blut, und diesmal sah er auch keine anderen Gefangenen, die ihre Gesichter von ihm abwandten.
    Die Nano-Kolonnen hatten den Kerker-Rechner endgültig unterworfen und führten ihn mit dessen Hilfe zum nächsten Transmitter.
    Er rief an einem Terminal Informationen über den Neganen Kerker auf und stellte fest, dass sein Gefängnis keineswegs konventionell ins Innere eines normalen Quartiers der Neganen Stadt gebaut war. Vielmehr handelte es sich dabei um eine Art Station von 400 Metern Durchmesser, geformt wie ein altertümlicher, wehrhafter Erdbau, aber aus blitzendem Stahl, die in einem lichten Raum an der Grenze zwischen mehreren Quartieren in einer von Prallfeldern umschlossenen Wasserstoff-Methan-Blase hing.
    Zu keiner der anderen Stationen existierte eine materielle Verbindung.
    An jedem Punkt bestand zu den benachbarten Quartieren mindestens zehn Kilometer Abstand, was für die Verhältnisse im Inneren der Neganen Stadt ein relativ gewaltiger Hohlraum war. Zu allem Überfluss sicherte ein fünfdimensionales Schirmfeld den Neganen Kerker ab.
    Erleichtert stellte Isokrain fest, dass er mit einem Schlag in der Tat sämtliche verlorenen Erinnerungen zurückerlangt hatte. Er wusste wieder alles, was er gewusst hatte, bevor der Wächter ihn gefangen genommen hatte.
    Er rief weitere Informationen auf.
    Immerhin bestand ein reger Verkehr zwischen dem Neganen Kerker und der Stadt. Hin und wieder wurden mit Gleitern neue Gefangene oder Warenlieferungen ins Kerkergebäude geschleust, und für hochrangige Aufsichtskräfte des Kerkers bestanden Transmitter-Verbindungen zu fast allen wichtigen Quartieren der Neganen Stadt. Sie konnten nur von innen und nur mit den entsprechenden Kodes geschaltet werden, aber das stellte für Isokrain kein Problem dar. Der Rechner des Kerkers war von seinen Nano-Kolonnen unterworfen worden.
    Über die in seinem Körper verbliebenen Nanos wies er die Kolonnen an, eine entsprechende Transmitter-Schaltung vorzunehmen, ihre Spuren zu verwischen, indem sie sämtliche relevanten Daten löschten, und sich dann wieder in seinem Körper zu versammeln. Die Kolonne, die im Kerker zurückbleiben musste, um den Transmitter-Vorgang durchzuführen und ihre Anwesenheit dann zu verschleiern, sollte sich weiterhin

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