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2463 - Isokrain der Kosmitter

Titel: 2463 - Isokrain der Kosmitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vielleicht ein Nervenzentrum oder das Gehirn des Wesens.
    So fremdartig dieser Körper auf ihn wirkte, viel beeindruckender war die Ausstrahlung seines Geistes, die er sofort wahrnahm: eine unbegreifliche Manifestation von Wissen. Es schien über eine Aura zu verfügen, die Isokrain an die eines Ritters der Tiefe erinnerte, auch wenn sie im Prinzip völlig andersartig war.
    Die wenigen anderen Besucher hatte die Qualle gar nicht zur Kenntnis genommen, doch als Isokrain sich ihrer Kugel näherte, spürte er, dass sie ihm plötzlich Interesse entgegenbrachte.
    Etwas berührte seinen Geist, Wärme und Freundlichkeit.
    Der Kosmitter streckte den Arm aus, und seine Scherenklauen stießen gegen eine immaterielle Wand. Gleichzeitig stellte sich in seinem Gehirn ein fremder Gedanke ein. Alles ist zugleich und überall zugleich.
    Isokrain trat einen Schritt zurück.
    Sofort stellte sich ein anderes fremdes Gefühl bei ihm ein. Interesse, Bedauern. Der Kosmitter war sich sicher, es stammte von diesem Wesen vor ihm.
    Zögernd machte er wieder einen Schritt nach vorn, streckte erneut die Hand aus, und diesmal berührte er zwar etwas, wurde aber nicht zurückgestoßen.
    Er ging weiter, trat in ein fremdes Kontinuum, in dem ein energetisches Gestöber herrschte, das heftig an ihm zerrte. Es stellte keine Bedrohung für ihn dar, davon war er überzeugt.
    Nun konnte er ungehindert ins Innere des Bereichs eindringen, der durch die Energiebarriere gesichert wurde, und er erkannte die überlegene Geistesmacht, fühlte sich mit ihr verbunden.
    Ich bin der Weltweise von Azdun, vernahm er den Gedanken in seinem Geist. Und ich habe dich zu mir geholt, weil ich dich ... interessant finde.
     
    4.
     
    Atlan und die Avatare
     
    Fee Kellind gesellte sich zu ihnen, als Atlan in der Zentrale des SOL-Mittelteils die Aufzeichnungen des Gesprächs mit dem Weltweisen aus den Speichern holen ließ. Als Kommandantin galt ihre erste Sorge der Besatzung und dem Schiff, und wenn das seltsame Geschöpf ein falsches Spiel spielen sollte, musste sie darüber informiert sein.
    „Ich habe bemerkt, wie du während des Gesprächs mit dem Weltweisen einmal kurz gestutzt, aber den Mund gehalten hast", sagte Tekener. „Was ist dir aufgefallen?"
    „Eine Wahrnehmung aus nächster Nähe ... Ich bin mir selbst nicht ganz sicher. Sonst scheint es niemand bemerkt zu haben." Atlan studierte die Aufzeichnung genau und schüttelte schließlich den Kopf. „Haben wir noch weitere Aufnahmen aus anderen Perspektiven?"
    Die Kommandantin spielte sie ein, und Atlan betrachtete eine nach der anderen. „Zu diesem bestimmten Punkt des Gesprächs habe ich weit hinter dem Quallengeschöpf, irgendwo in dem Medium der Weltkugel, etwas wahrgenommen, was ich nicht definieren konnte", murmelte er. „Ich bin mir ziemlich sicher."
    „Aber auf den Bildern befindet sich nichts, was nicht dorthin gehört", sagte Fee Kellind.
    Der Arkonide überlegte kurz. „SENECA, vergrößere den von mir beobachteten Bereich und bilde aus sämtlichen Kameraperspektiven ein Holo.
    Analysiere es, rechne es durch und suche nach Auffälligkeiten!"
    „Verstanden, Atlan."
    Im Zentralerund bildete sich ein Holo, zuerst undeutlich, verschwommen.
    Es wurde immer klarer und schärfer, während SENECA die einzelnen Bilder zusammenrückte und ineinander verschob und den entsprechenden Bereich der Weltkugel des Weisen in ein konkretes, hochgerechnetes Bild umsetzte.
    Atlan konzentrierte sich auf das „Schneegestöber", das den Weltweisen umgab. Waren einzelne „Flocken" etwas dunkler als die anderen, oder bildete er sich das nur ein? Deutete sich da ein Muster an? Mit etwas Phantasie konnte man dort einen Umriss ausmachen ... nein, zwei.
    „SENECA, rechne diese Umrisse hoch. Ich glaube ..."
    „Schon erkannt, Atlan", unterbrach die Biopositronik mit ihrer völlig normal klingenden, menschlichen Stimme, die sogar eine gewisse Wärme ausstrahlte. „Ich bin dabei."
    Die Konturen der Schemen, die der Arkonide auszumachen glaubte, wurden immer härter, grenzten sich immer deutlicher von dem sie umgebenden Gestöber ab, wurden dabei gleichzeitig immer dreidimensionaler in der Darstellung, bis jeder Zweifel ausgeschlossen war.
    Mitten im Medium der Kugel trieben außer dem Weltweisen zwei weitere Gestalten.
    Als Atlan sie deutlich ausmachen konnte, erkannte er sie sofort.
    Er stieß einen leisen Pfiff aus.
    Es waren Pal Astuin und Merlin Myhr.
    Die Avatare ESCHERS.
     
    *
     
    „Hradschirs Höllenplanet!",

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