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2464 - Das Archaische Programm

Titel: 2464 - Das Archaische Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab viele Fragen, auf die sie dringend eine Antwort brauchten. Je länger der TAI-Servo darüber nachdachte, desto mehr lief es auf die Tibirian Melech hinaus. Dennoch zauderte er. Vielleicht lag es daran, dass er sich seiner Gesinnung und der seiner Servos nach so langer Zeit nicht ganz sicher war. Zu heftig hatte die Erkenntnis ihre Seelen erschüttert, als dass sie sich ihrer selbst absolut sicher sein konnten.
    Taffanaro schob den Gedanken an die „Fiktiv-Ankläger" zur Seite. Die Furcht vor diesen Wesen und ihrer mentalen Ausstrahlung überwog alles andere, selbst die Angst, von den Fremden entdeckt zu werden.
    Die Heromet bildeten fünf Gruppen und machten sich auf die Suche. Überall, wo sie Stasiszentren mit Schläfern entdeckten, holten sie Taffanaro herbei, der die Maschinerie in Gang setzte.
    Fehlschlag reihte sich an Fehlschlag, bis sie auf ein Zentrum mit Heromet trafen.
    Der TAI-Servo zögerte, aber da war Kafarain, der sich mit einem tiefen Bückling vor ihn stellte und ihn von unten ansah. „Du willst es doch wissen, nicht wahr? Dann handle!"
    Manchmal staunte Taffanaro über seinen Stellvertreter. Oft äußerte er belangloses Zeug und stellte damit wenig Geist unter Beweis. Dann aber wieder zeigte er Scharfsinn und Vorausschau, dass sich der Nackenpelz des TAI-Servos aufrichtete.
    „Ich will es wissen, aber die Verantwortung ist sehr groß", gab er ehrlich zu.
    „Ich könnte sie für dich tragen."
    „Du hast als Leibwächter genug zu tun. Außerdem brauche ich dich als Assistenten."
    „Wir wagen den Versuch", entschied er und eilte in den Kontrollraum. Er leitete den Vorgang der Erweckung ein, schickte die übrigen Heromet hinaus, damit genug Platz für die Roboter blieb, die zweifellos bald erscheinen würden.
    Fast mochte Taffanaro nicht hinsehen. Dann jedoch nahm er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr.
    Einer der Servos auf der Stasisliege rührte sich. Es folgten andere. Gleichzeitig aber tauchten die ersten Roboter aus ihrem Depot auf und kümmerten sich um diejenigen, für die jede Erweckung zu spät kam. Schwebende Behälter tauchten auf. Dieses Mal sorgten die Maschinen für einen schnelleren Abtransport der Toten, als das bei seiner Erweckung der Fall gewesen war.
    „Die Koordination zwischen den Maschinen und ihrer Leitstelle funktioniert", sagte er zu Kafarain. „Es sieht aus, als würden die Leitstellen sogar untereinander kommunizieren."
    Die Roboter hier profitierten von den Erfahrungen der Maschinen aus dem benachbarten TAI-Kubus.
    „Du solltest nicht überrascht sein, wenn auch das Steuergehirn von CHEOS-TAI arbeitet. Mich beschäftigt die Frage, wieso unser Stasiszentrum aktiviert wurde und dieses hier nicht."
    Während die ersten Heromet zu sich kamen und ihre Liegen verließen, um sich zu säubern, dachte der TAI-Servo über diese Frage nach. Nach einer Weile fand er die Antwort.
    „Unser Zentrum liegt dem Aufenthaltsbereich der Fremden am nächsten. Das ist der Grund. Aber dann ..."
    Es konnte auch bedeuten, dass sie die Biosphäre der Heromet durch Zufall entdeckt hatten oder weil sie auf Stasiszentren gestoßen waren.
    Taffanaro nahm einige der Erwachten in Empfang, nachdem sie sich angekleidet hatten. Ähnlich wie in ihrer Heimat-Sphäre erwachte nur ein Drittel aller Servos aus dem ewigen Schlaf.
    Unter ihnen befand sich kein einziger Träger eines schwarzen Overalls. Taffanaro blieb also weiterhin der Anführer. Er wies ihnen den Weg nach Karhet, blieb aber mit seinen eigenen Leuten vor Ort.
    „Sollten wir nicht besser zurück in unsere eigene Biosphäre gehen?", sagte Kafarain in einem Tonfall, der halb Frage und halb Feststellung war.
    Taffanaro lehnte ab. Er suchte sich zwei Dutzend Servos aus, die anderen schickte er nach Karhet. Sie sollten dort die Neulinge betreuen und sie nach und nach mit der aktuellen Lage in CHEOS-TAI vertraut machen.
    „Es ist Zeit für eine Entscheidung", sagte er. „Keiner will sie, aber sie ist unausweichlich. Wir können diese Krise nicht aus eigener Kraft meistern. Wir sind Servos, keine Kommandeure."
    „Wir laufen Gefahr, dass unser Volk aus dem GESETZ-Geber verbannt wird."
    „Die Tibirian Melech sind hart in ihren Entscheidungen, aber sie sind nicht dumm. Wir werden sie wecken müssen, ob es uns passt oder nicht."
    Dass sie nicht länger warten konnten, sah schließlich auch Kafarain ein, der sich unter einer Verbeugung zurückzog, um die Servos zu informieren, die draußen vor der Tür warteten.
    Als der letzte der

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