2464 - Das Archaische Programm
sie rechtzeitig zur Stelle sind."
*
„Du bist der Einzige, der jetzt noch etwas tun kann. Du musst die Befehlsstrukturen reorganisieren!" Curcaryen Varantir tänzelte nervös vor Rhodan hin und her. „Je schneller, desto besser!"
Der Terraner nickte. „Es wird nicht so einfach sein, wie du dir das denkst.
Das Steuergehirn akzeptiert mich als Kommandanten und befolgt meine Befehle, soweit seine Programmstrukturen es ihm erlauben. Änderungen bergen Gefahren in sich, falls sie überhaupt möglich sind."
„Es ist die einzige Chance, Rhodanos!", befand Icho Tolot. „Varantir, trauen Sie sich zu, diese Technik zu entschlüsseln?"
Varantir schnaubte nur und sah demonstrativ weg.
„Es handelt sich um Kosmokratentechnik. Damit kennen wir uns aus", antwortete Le Anyante an seiner Stelle.
„Zunächst müssen wir klären, welche Folgen eine Änderung für den Flug des GESETZ-Gebers hat", empfahl Mondra Diamond. „Ist eine Unterbrechung des Hyperraumflugs notwendig? Wenn ja, sollten wir warten, bis CHEOS-TAI einen Orientierungsstopp einlegt."
Wann das sein sollte, wussten sie nicht genau, und Rhodan hatte den Automaten nicht danach gefragt. Ein Hightech-Produkt wie dieses war durchaus in der Lage, lange Zeit im Hyperraum zu verbringen, ohne den Flug unterbrechen zu müssen.
„Wir haben nur zwei Möglichkeiten." Rhodan sah die Anwesenden nacheinander an. „Entweder lassen wir alles, wie es ist. Oder wir schalten die komplette Befehlsstruktur ab.
Dann ist im Prinzip jeder weisungsberechtigt. Oder niemand. Das wäre für den Flug in die Heimat die schlechteste Variante. Zudem, warum sollte das Steuergehirn einer solchen Anweisung zustimmen? Nur wegen meiner Ritter-Aura?"
Über die Gefahren war sich jeder von ihnen klar. Im schlimmsten Fall strandeten sie im Hyperraum und verloren ihre Existenz. In der Heimat würde man dann vergebens auf ihre Rückkehr warten.
„Rhodan an CHEOS-TAI, Befehlskonsole ausfahren!"
Umgehend materialisierte das Gewünschte. Der Terraner musterte die einzelnen Felder und rief die Information auf. Er fand die Farbe für die Veränderung des Flugmodus.
„Dieses Kommando ist blockiert, solange sich CHEOS-TAI im Hyperraum befindet", teilte die Stimme mit.
„Gut, dann unterbrechen wir die Hyperraumphase."
„Eine Unterbrechung erfolgt nur bei Gefahr."
„Konsole einfahren!"
Rhodan hatte ein ausgesprochen ungutes Gefühl, als er sich wieder den Gefährten zuwandte. „Wir sollten die Finger davon lassen. Andererseits bleibt uns nur die Zeit des Fluges, um die Systeme CHEOS-TAIS beherrschen zu lernen."
„Was schlägst du vor?", fragte Daellian, der sich die ganze Zeit über im Hintergrund gehalten hatte.
„Ich will nichts übers Knie brechen.
Lasst mir Zeit bis kurz vor Mitternacht. Bis dahin haben sich alle Erkundungsgruppen am Abend in der JULES VERNE einzufinden."
*
Ein Luftzug, der einen Hauch von Sternenwind No. 3 mit sich trug, zeigte ihm, dass Mondra die Kabinenflucht betrat. Der Teppich dämpfte ihre Schritte, ihr Schatten wanderte über den Tisch und die Wand. Eine leichte Berührung an seinem Arm zur Begrüßung ...
Perry Rhodan holte tief Luft. Es tat so gut. Es half ihm mehr, als sie vielleicht ahnte. Er legte den Arm um sie und zog sie näher an sich.
„Danke, dass du mich abholst! Da fällt der Gang zum Schafott leichter."
„Red keinen Unsinn!", flüsterte sie.
„Du weißt, dass alle in Gedanken bei dir sind. Es gibt keinen an Bord, der dir nicht vertraut."
„Die Algorrian ausgenommen", sagte er.
„Die Algorrian ausgenommen", bestätigte sie, nur halb im Scherz.
„Euer Vertrauen macht es im Grunde nicht leichter", gab er zurück. „Die Entscheidung kann mir niemand abnehmen, so wenig wie die Verantwortung."
Egal, wie er sich entschied, es konnte schiefgehen, und es gab keine Möglichkeit abzuschätzen, mit welcher Wahrscheinlichkeit. Folgte er seiner Intuition , würde er alles so lassen, wie es jetzt war. Aber es gab starke Argumente für das Anliegen der beiden Algorrian.
„Komm", sagte Mondra. „Die Schwebeplattform wartet. Und es ist schließlich nicht das erste Mal, dass du Schwieriges entscheiden musst."
Rhodan nickte.
„Schon, aber die letzten Monate haben mir wieder einmal gezeigt, was es bedeutet, wenn man gefährliche Entscheidungen trifft: Wir wollten in der Vergangenheit nur beobachten, und ein paarmal hätten wir unsere Mission beinahe versiebt. Wir wurden deswegen mehrmals fast umgebracht, und dass wir es in
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