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2466 - Galaxis der Antikrieger

Titel: 2466 - Galaxis der Antikrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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veränderte seinen Kurs. Wie ein Tier, das einem fix eingeprägten Weg folgte, schlug er Haken kreuz und quer durch die Halle.
    Schlussendlich glitt er in ein 20 Meter hohes Schlackegebilde, das von grünlich schillernder Flüssigkeit umgeben war. Energiefunken brachten die Oberseite des Gebildes von Zeit zu Zeit zum Aufglühen.
    Der Dual folgte dem Metaläufer in die Dunkelheit.
    Wenn ihr ... Opfer jetzt den Kurs veränderte, wiederum einen Haken schlug, würde es ihnen doch noch entschlüpfen.
    Nein; so weit durfte es nicht kommen! Sie mussten trotz des Risikos näher aufrücken; so nahe, dass sie die Gegenwart des Metaläufers jederzeit spüren konnten.
    Völlig überraschend glitt der Dual in eine schwach beleuchtete Höhle. Sie wurde von einem matt glänzenden Aggregatteil beherrscht, sechs mal sechs mal vier Meter groß, der ganz und gar nicht in diese Umgebung passte. Der Metaläufer war auf das normale Energieniveau zurückgekehrt. Er saß da, völlig in sich gekehrt, von merkwürdiger Andacht erfasst. So als ... als bete er das Ding an.
    Ekatus und Atimoss ließen sich ebenfalls in die Wirklichkeit zurückfallen. Die Jagd hatte ein Ende, die Beute war gestellt. Nun galt es, die richtigen Worte zu finden, um den Metaläufer von ihren redlichen Absichten zu überzeugen.
     
    6.
     
    Pan Greystat
     
    Angst! Entdeckung! Böses Geschöpf!
    Herzschmerzen! Und wieder: Angst!
    Er stürzte auf den Donator zu, wollte sich in seinem Inneren verstecken.
    Er prallte gegen die Umhüllung, schaffte in unendlicher Langsamkeit den Strukturwechsel und glitt zeitlupenhaft ins Innere des neuen Aggregats ...
    „Warte!", riefen beide Seiten des albtraumhaften Geschöpfes. „Ich will dir nichts tun!"
    Sie logen. Sie hatten ihn aufgestöbert, um ihn zur Verantwortung zu ziehen. Um ihn zu bestrafen, ihm seine Verfehlungen und seine Tollpatschigkeit zur Last zu legen. Er drang immer tiefer in den Donator vor. Dorthin, wo ihm niemand folgen konnte ...
    Pan fühlte sich berührt. Gepackt.
    Das Dualwesen war ihm gefolgt. Es besaß eine ähnliche Begabung wie er.
    „Lasst mich los!", schrie Pan, so laut er konnte. „Lasst mich losloslos ...!"
    „Ich bin Ekatus Atimoss. Ich bin ein Verbündeter der Terraner. Wir wollen dir nichts Schlechtes."
    Die Worte waren in der Muttersprache gesagt, in der Sprache der Mächtigen. Sie klangen freundlich, aber sie standen in krassem Gegensatz zu den kalten Augen und der unterdrückten Aggression, die von beiden Körperhälften ausging.
    „Ich glaube dir nicht!", sagte Pan Greystat. Verzweifelt wollte er sich losreißen. „Du willst mir wehtun! Du bist zwei! Zwei Köpfe, zwei Zungen!"
    „Beruhige dich, mein Großer. Ich ...
    Wir möchten lediglich, dass du uns für einen Augenblick zuhörst. Danach kannst du selbst entscheiden, was du machen willst."
    Diesem Gegner würde Pan nicht beikommen. Er hatte niemals zu kämpfen gelernt. „Du lügst!", behauptete er schwach. „Lass mich in Ruhe. Verschwinde, damit ich dich vergessen und weiterarbeiten kann. Ich muss den Donator fertigstellen. Die Dotierung ... ich habe sie mir verdient ..."
    „Wir reden miteinander. Dann lassen wir dich weitermachen. Ich verspreche es. Bei meiner Ehre."
    Pan Greystat fühlte sich in seinen Arbeitsbereich zurückgezogen. In jene Höhle, die er schon so lange bewohnte und nur dann verließ, wenn ihm die Rohstoffe ausgingen und er auf Beutezug ging, um das primitive Spielzeug der Torraner für seine Zwecke umzuarbeiten.
    Sein Herzschlag beruhigte sich allmählich, wurde immer langsamer. Es ging also zu Ende mit ihm. Bald würde dieser unnütze Fleischklumpen in ihm aufhören zu schlagen, und Pan Greystat würde verenden wie ein nichtsnutziger Wurm. Niemals würde er jene wunderschöne Dotierung erhalten, für die er einen ganz prominenten Platz an der Innenseite seines Starken Arms frei gehalten hatte.
    Er hatte verloren.
    Es machte ohnedies nichts mehr aus, ob er sich vor seinem Tod mit diesem zweiköpfigen Dämonengeschöpf unterhielt oder nicht. Die energetische Totenbimmel läutete bereits. Der Schwarze Werkzeugmacher würde ihn packen, seine Dotierungen zählen und ihn angewidert in die Niederungen der Göttlichen Restekammer schleudern.
    So, wie es seine Eltern immer prophezeit hatten.
    „Na schön", sagte Pan Greystat müde. Todmüde.
    Der Zweiköpfige ließ ihn los. Er spielte mit ihm, verhöhnte ihn.
    Der Metaläufer legte sich neben dem Donator auf den Rücken, sodass er das kühle Material spüren konnte.

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