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2466 - Galaxis der Antikrieger

Titel: 2466 - Galaxis der Antikrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie möglich."
    Perry Rhodan ließ sich wieder in seinen Stuhl fallen. Er wippte hin und her, hin und her. Er gab sich wortkarg wie selten zuvor. Seine Entscheidungen, als Bitten vorgetragen, wurden ohne Wenn und Aber befolgt.
    Lanz Ahakin nickte und gab Anweisungen an die Crews von Ortung und Funk. Augenblicklich begannen angeregte Diskussionen in den beiden Abteilungen, denen Jason Colton nichts abgewinnen konnte. Die Offiziere verfielen in einen unverständlichen Fachjargon. Ihre Untergebenen verloren sich in holografischen Datenbildern, in denen sie sich wie Spinnen in dreidimensionalen Netzen einwoben.
    Colton klinkte sich neuerlich ins Schiff ein. Er sah die beiden Abteilungen wie gewaltige Leuchtfeuer, die Daten in großen Mengen verbrannten. Sie zu Strängen verarbeiteten, vereinfachten, sinnvolle Aussagen herausfilterten. Millionen Botschaften, die sie aus dem galaktischen Hyperfunknetz fischten, wurden auf einige wenige Kernaussagen heruntergebrochen.
    Ein neuer Informationsstrahl entstand, hin zur Xenopsychologischen Abteilung, die sich auf Auswertung und Deutung mancher Nachrichten stürzte. Die Medoabteilung wurde hinzugezogen, ebenso die Koko-Interpreter und eine Vielzahl hoch spezialisierter Wissenschaftler, die irgendwo im Schiff in stillen Kämmerlein weitere sinnvolle Beiträge in dieses interne, neu entstandenen Netzwerk einbrachten.
    Colton „sah" eine Weile interessiert zu. Gleichzeitig behielt er die unmittelbare Umgebung des Schiffes im Auge. Es herrschte weitgehend Ruhe. In einer Entfernung von 30 Lichtjahren fand Raumfahrt auf hohem Niveau statt. Ein Stückchen weiter entfernt, in jener Richtung, aus der sie nach Barmand-Sternborn eingedrungen waren, entstand eine Zivilisation, die sich soeben anmachte, das Weltall zu erobern.
    Diese Wesen hatten keine Ahnung, was rings um sie vorging. Sie hatten weder die Angriffe des Kriegerbundes miterlebt, noch kannten sie jenen Neutralitätspakt, den die Antikrieger formuliert hatten.
    Eine Galaxis, so „klein" sie auch sein mochte, war kein homogenes Gebilde.
    Manche Zivilisationen waren nicht dazu bestimmt, einander jemals zu begegnen. Die eine erreichte einen kulturellen Höhepunkt und verging, bevor sich die andere aus dem Urschleim ihrer Existenz erhob ...
    NEMO sandte ihm ein Warnsignal.
    Jason empfand es als leichten, stechenden Schmerz, der sich hinter seiner virtuellen Stirn manifestierte. Er hatte den Faden und die Konzentration verloren.
    NEMO fütterte ihn mit Fragen und Antworten, die während der letzten halben Stunde behandelt worden waren.
    Eine halbe Stunde?! Er hatte eine halbe Stunde lang nachgedacht und philosophiert?!
    Wenn man den Funkverkehr heranzog, herrschte in den Gremien des Antikrieger-Bundes hellste Aufregung.
    Man fragte sich, was von diesem Riesenobjekt, das im Vakacool-System stand, zu befürchten war. Waren andere Systeme ebenso gefährdet? Gab es noch mehr Raumflugkörper wie CHEOS-TAI? Wie sollte man sich verhalten? Wie sah eine militärische, taktische, psychologische Antwort auf diese offensichtliche Bedrohung aus?
    Entsetzen und Panik hatten sich allerorts breitgemacht. Götter aller Art wurden angerufen. Was konnte der Antikrieger-Bund einem derartigen Giganten entgegensetzen?
    Nun – Perry Rhodan kannte die Antwort.
    Zumindest gab er vor, sie zu kennen.
    Er hatte über Hyperfunk-Relaisketten die „militärische" Führung des Bundes kontaktiert und sich als Kenner der Materie, sozusagen als Spezialist für mondgroße Raumschiffe, ausgegeben.
    „Klotzen statt kleckern, wie immer ..."
    „Wie bitte?"
    Jason Colton glitt aus dem SERT-Traum. Hatte er tatsächlich gesprochen, in diesem Übergangszeitraum zwischen Schiffsdenken und Menschdenken?
    Er öffnete die Augen, schob die SERT-Haube beiseite und wischte sich Schweiß von der Stirn. „Habe ich etwas gesagt?", fragte er Lanz Ahakin, der ihn stirnrunzelnd beobachtete.
    „Nichts, was ich verstanden hätte", antwortete der Kommandant. „Du solltest dich ablösen lassen."
    „Nein", stellte Colton fest.
    „Die Situation ist heikel, und die nächsten Stunden versprechen äußerst spannend zu werden. Es wäre vielleicht besser, wenn Gorn Dienst schiebt."
    „Nochmals nein. Du kennst die Gründe nur zu gut, Lanz."
    Ja. Ahakin kannte sie, und deswegen nickte er zögernd. Der Ertruser war zwar der bessere Emotionaut, und er brachte sowohl kühles, strategisches Denken, also auch überragendes Reaktionsvermögen in seine Arbeit ein.
    Und dennoch fehlte ihm

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