2466 - Galaxis der Antikrieger
Vakacool-System zum Untergang verurteilen – und euch den Zorn von Wesenheiten zuziehen, über deren Möglichkeiten wir so gut wie nichts wissen."
Tavocky U Arakay flappte neuerlich mit einer seiner Flossen übers Gesicht.
Die Geste schien Unsicherheit oder Unzufriedenheit anzudeuten. „Was sollen wir deiner Meinung nach tun?"
„Wartet, bis wir mit der JULES VERNE am Flottentreffpunkt ankommen. Lass uns einen Plan ausarbeiten.
Ich habe Personal an Bord, das mit solchen Situationen bestens umgehen kann. Gegen CHEOS-TAI nutzt keine brutale Gewalt, sondern nur List. Vertraue mir ..."
„Warum sollte ich? Ihr seid Fremde, über die wir so gut wie nichts wissen.
Vielleicht spielt ihr gar mit CHEOSTAI zusammen und wollt lediglich den Standort unserer Flotte in Erfahrung bringen?"
„Ich bitte dich um einen Aufschub von ein paar Tagen, bevor du deinen Angriff beginnst. Du tauschst ein wenig Zeitverlust gegen die Chance ein, die Krise im Vakacool-System mit einem deutlich gesenkten Risiko für euch zu bereinigen. Wenn meine Kommandoaktion schiefgeht, kannst du immer noch tun und lassen, was du willst."
Der Karitma Haos nahm sich für seine Antwort Zeit. „Na schön", sagte er schließlich. „Du übermittelst mir – als Zeichen deines guten Willens – so viele Informationen wie möglich über CHEOS-TAI. Ich lasse dir im Gegenzug Koordinaten eines Treffpunktes in der Nähe des Vakacool-Systems zukommen. Dort besprechen wir uns auf meinem Kommandoschiff, der WAYTON, und gehen mögliche Einsatzszenarien durch. Mehr kann und will ich dir nicht versprechen."
„Einverstanden", sagte Rhodan erleichtert. „Damit kann ich leben."
Der weitere Funkkontakt beschränkte sich auf den Austausch von Kennungen und Annäherungsschlüsseln der unterschiedlichen Schiffsprogramme.
Zu guter Letzt ließ Rhodan ein Bulletin mit Informationen über CHEOSTAI übertragen. Die Daten waren deutlich geschönt und trugen keinerlei Spuren über den tatsächlichen Einsatzplan der JULES VERNE in sich.
Man griff dabei auf Material zurück, das Icho Tolot auf Evolux für die Yakonto aufbereitet hatte. Die Reise in die Vergangenheit, der Kontextsprung wurden tunlichst aus dem Bericht ausgespart.
Lanz Ahakin nickte Jason Colton zu. „Die Koordinaten für den Treffpunkt sind eingegangen. Wird Zeit, dass wir unser Baby auf den Weg schicken. Sieh zu, dass wir den Zeitplan einhalten."
„Kein Problem, Chef. Vier belegte Brote und zwei Zigarren pro Schicht, und ich garantiere dir, dass wir pünktlich sind."
10.
Pan Greystat
Er bewegte sich durch einen Traum.
So viel Achtung und Respekt war er niemals zuvor in seinem Leben begegnet. Er bewohnte eine Einzelkabine; duftendes, seidenweiches Wasser strömte aus dem Duschkopf der Nasszelle; kratzig harte Schlafdecken reinigten während der Ruhestunden seine Haut, und das süßsaure Ragout schmeckte, als stammte es aus der allerbesten Kantine seiner Heimatstadt.
Der Dual, sein ständiger Begleiter, wirkte auf den ersten Blick seltsam. Es fiel Pan schwer, sich auf beide Halbwesen gleichzeitig zu konzentrieren; umso mehr, als Ekatus und Atimoss nicht immer einer Meinung waren.
Der Dual zeigte ihm die Bibliothek.
Gemeinsam studierten sie den Schiffskodex. Zu Pans Erstaunen war der Kodex noch nicht ganz fertiggestellt und ähnelte viel mehr einer Mischung aus Beobachtung, Analyse und Folgerung als einer Sammlung von sozialen Axiomen, wie er es sich vorgestellt hatte.
„Seltsam", sagte er einmal, „ich sehe lediglich Empfehlungen. Keinerlei Befehle."
„In diesem Almanach geht es nicht um militärische Bordgesetze oder um strukturelle Angelegenheiten", entgegnete Ekatus Atimoss. „Im Schiffskodex werden die Regeln eines friedlichen Miteinanders erläutert."
„Und wer, bitte schön, fühlt sich tatsächlich verpflichtet, diese ... Empfehlungen ernst zu nehmen? Sieh dir das doch an: Freiwillige Reinigung der Hydroponischen Gärten. Spendenaufrufe für die Angehörigen verunglückter Bordmitglieder. Freiwilliger Sozialdienst. Gemeinsame Kochabende, um die Speiseversorgung zu verbessern. Rekreationskurse. Dagor-Unterricht. Mediationen. Volontariate bei psychosozialen Kursen .... und so weiter und so fort."
„Der Schiffskodex funktioniert", versicherte Ekatus Atimoss. „Ich habe das alles selbst gesehen und aufge... äh aufgepasst. Wir können viel über die Terraner und ihre Verbündeten lernen."
Nachdem sie eine Weile in dem Kodex geschmökert hatten, gingen sie weiter. Von Deck
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