Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2476 - Kommando der Friedensfahrer

Titel: 2476 - Kommando der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
warum zieht es uns jetzt, da sie das Zentrum verlassen hat, nicht in einer Spiralbahn auf sie zu? Zu ihrem neuen Standort?"
    „Keine Ahnung, Kantiran", gab sie zu.
    „Da kommen noch mehr Traitanks!" Der Luminiszide schmetterte den Alarmruf in Form explodierender Bilder in die Konferenz. „Die Übermacht wird zu groß!"
    Chyndor gab den Befehl, weiter zu fliehen, auch wenn sie näher und näher ans Zentrum gezogen wurden, wo die MASCHINE sie mit ziemlicher Sicherheit erwarten würde, um ihnen den Garaus zu machen.
    Sie hatten gar keine andere Wahl.
    Es war allenfalls die zwischen Säbel und Schwert.
     
    *
     
    Der erzwungene Kurs Richtung Zentrum von Lazaruu wurde zur immer engeren Spirale, je mehr „Fluchtsprünge" sie hinter sich bringen mussten. Die Traitanks jagten sie nicht nur, sondern trieben sie vor sich her, tatsächlich wie ein von der Meute gehetztes Wild. Inzwischen waren es über vierzig.
    Das Ende aller ohnehin bereits irrealen Hoffnungen kam in dem Moment, als die Orter der THEREME die anderen Traitanks entdeckten.
    Wieder war es Kantirans Kapsel, durch die die Weichen gestellt zu werden schienen. Sie hatte das Ergebnis als Erste, wenn auch nur um Sekundenbruchteile vor den anderen.
    Mehr als drei Dutzend Traitanks jagten die Friedensfahrer mittlerweile von Sprung zu Sprung, trieben sie in die Teufelsspirale, ließen ihnen keine Alternative, als weiter zu fliehen, sich für einen Moment in Sicherheit vor den Waffen der Kolonne zu bringen, nur um dann sofort wieder angegriffen zu werden, allerdings um Lichtjahre näher am Zentrum des Kugelsternhaufens.
    Und dort, genau in jenem Bereich, wo sie unweigerlich herauskommen mussten und würden, standen die anderen.
    „Ein komplettes Geschwader, Kantiran!" Cosmuel schien es nicht fassen zu können. „Sie haben ein komplettes Chaos-Geschwader gegen uns aufgeboten. Das schaffen wir nicht.
    484 Traitanks!"
    „Die sind wirklich scharf auf uns, was?" Er zischte. „Sie haben uns in der Falle und holen sich uns – erst gefangen und dann verspeist."
    „Ich mag es nicht, wenn du so redest." Sie berührte verschiedene Felder und sprach ein, zwei Befehle.
    Das Licht in der Zentrale änderte sich mit den Bildern. Solchen der Ortung, der optischen Erfassung, der sich in wahnwitziger Schnelle aktualisierenden Analysen und, natürlich, der anderen Friedenfahrer.
    Sie waren verwundert, verzweifelt, verbittert. Sie alle waren nicht dumm und wussten, dass sie eigentlich schon am Ende standen. Bleiben und sich zum Kampf stellen konnten sie nicht.
    Doch wenn sie weiter flohen, würden sie bald unweigerlich einer viel größeren Übermacht gegenüberstehen.
    Ohne Fluchtmöglichkeit.
    Plötzlich war es Kantiran, als könne er jeden Moment explodieren. Das Durcheinanderreden der anderen machte ihn wild. So souverän und ruhig sie unter anderen Umständen sein mochten, jeder ein Meister auf seinem Gebiet und auf seinem persönlichen Schlachtfeld, so verwirrt, unsicher und aufgeschreckt redeten sie jetzt einander ins Wort.
    Wenn es Vorschläge gab, die einigermaßen konstruktiv genannt werden konnten, kamen sie gar nicht erst durch. Mehr als ein Dutzend absolute Individualisten erinnerten mehr an eine aufgeschreckte Kolonie Dwarmaris als an eine schlagkräftige Truppe, die sich aufgemacht hatte, dem Chaos Einhalt zu gebieten, das sich soeben in ihren Wortmeldungen und Erwiderungen aufeinander offenbarte.
    „Stopp!", rief er ohne jede Rücksicht auf verletzte Etikette oder Gefühle. Er konnte nicht anders.
    Vielleicht hatten sie recht gehabt, und er flüchtete sich in einen unüberlegten Aktionismus hinein, weil er keinen anderen Ausweg aus der Klemme sah, in die sie sich manövriert hatten.
    Aber was sie taten, war noch viel schlimmer. Es war auch Aktionismus auf gewisse Weise, ein Aktionismus der Konfusion, die sie überall hin bringen würde ... nur nicht aus dieser fatalen Situation heraus.
    Chyndor als „gewählter und akzeptierter Führer" schien am Ende zu sein. Sonst die Souveränität in Person, sagte er nichts mehr, griff nicht ein, stoppte das Durcheinander nicht.
    „Pass auf, Kantiran", flüsterte Cosmuel ihm zu und nahm seinen Arm.
    „Wenn du jetzt auch noch die Kontrolle verlierst, profitiert nur die Gegenseite."
    Er gab die Antwort durch die Worte, die er an die Friedensfahrer richtete, die ihre Blicke auf ihn richteten.
    „Ich weiß, dass es nicht leicht für uns ist!", begann er ungebremst heftig. „Ich weiß auch, dass wir wahrscheinlich keine Chance

Weitere Kostenlose Bücher