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2476 - Kommando der Friedensfahrer

Titel: 2476 - Kommando der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die Traitanks standen wie eine kompakte Mauer aus waffenstarrender Präsenz vor ihnen und schnitten ihnen den Weg ab. Gleichzeitig tauchten auch ihre Jäger auf und griffen sie „im Rücken" an.
    Kantiran hörte irgendwann auf, sich zu fragen, wie dieses Vorgehen mit dem Ziel vereinbar wäre, sie lebend in die Hände zu bekommen. Was immer es war, er konnte es nicht ändern, indem er es zu verstehen versuchte.
    Rhodans jüngster Spross riss die Führung des Verbands endgültig an sich. Chyndor protestierte nicht. Keiner von den anderen beschwerte sich, aber es gratulierte auch niemand. Sie alle schienen froh zu sein, dass nicht sie in die Rolle des Entscheiders gepresst worden waren.
    Sie entkamen.
    Sie schafften es, im Vernichtungsfeuer der Traitanks noch einmal in den Hyperraum zu fliehen – obwohl es eigentlich sinnlos erschien. Wenn sie den Plan verwirklichen wollten, durften sie auf keinen Fall abermals erwartet werden. Und wenn es überhaupt einen Rest Logik gab, würden die Traitanks wieder da sein, unter Umständen sogar das ganze Geschwader. Die Kolonne kannte ihren Kurs, weil es der Weg war, auf den sie sie gezwungen hatte und von dem es keine Abzweigungen gab.
    Nein, auch das konnte Kantiran nicht ändern.
    Was sie allerdings in der Hand hatten, war die Länge ihrer Etappe. Bisher waren sie alle gleich programmiert gewesen. Nur so konnten die Traitanks berechnen, wo sie wieder herauskommen würden.
    Aber das konnte man ändern.
    Die zehn OREON-Kapseln stürzten zwei Lichtwochen vor dem „normalen" Etappenende zurück, nur um, als sie sicher sein konnten, nicht beobachtet und nicht verfolgt zu werden, sofort wieder einzutauchen und den Rest des Weges bis zu dem avisierten System in einem zweiten, viel kürzeren Sprung zurückzulegen, der zudem so gewählt war, dass sie, von diesem Ziel aus gesehen, auf dessen „anderer Seite" im Normalraum materialisierten. Die Einheiten der Kolonne warteten dort, wo sie bei normalem Verlauf erschienen wären, und bestrichen auch genau jenen Abschnitt mit ihren Ortern.
    Wo die Friedensfahrer wirklich zurückstürzten, war der Weltraum leer – und ihnen voraus flammte der orangefarbene Stern, auf dem ihre ganzen Hoffnungen ruhten.
     
    *
     
    Sie hatten nicht einmal wissen können, ob er Planeten besaß. Die Sonne war zwar in den verfügbaren Karten verzeichnet und besaß einen Namen – Sant –, aber gründlicher erforscht war sie anscheinend nie worden. Dass sie über eine Planetenfamilie verfügte, war nichts als reine Spekulation und letzte Hoffnung.
    Kantiran fieberte den ersten Ortungsergebnissen entgegen. Die wertvollen Minuten des Alleinseins mit Cosmuel waren vorbei. Die anderen Friedensfahrer waren wieder virtuell bei ihm in ihrer farbigen, manchmal bedrückenden holografischen Präsenz. Sie erlebten zusammen die weitere Annäherung an die Sonne Sant, und gemeinsam fielen ihnen Meteoriten von den Schultern, als die Ergebnisse einliefen.
    „Sieben Planeten", sagte Chyndor – mit nichts in der Stimme als Hoffen und Erleichterung. „Sieben Planeten, und zwei davon liegen in der Lebenszone. Moment ..."
    Die Ortungen kamen in hektischem Geplätscher herein. Ja, zwei der Planeten bewegten sich in der Biosphäre um ihre Sonne, und einer war etwa erdgroß, besaß Ozeane, eine atembare Atmosphäre, annehmbare Schwerkraft – es passte!
    „Hat jemand einen besseren Namen als N’jabo für ihn?", fragte Ejdu.
    „Das stammt aus meiner Sprache und bedeutet überleben."
    „Es gefällt mir", lobte Cosmuel lächelnd. „Es passt, und ich schwöre euch, wir werden ihm Ehre machen!"
    Kantiran hörte kaum hin. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf die einlaufenden Daten gerichtet. Alles stimmte, passte, war wie geschaffen für sie. Ein Lichtblick in dem Chaos, in das sie geraten waren.
    Rhodans Sohn ertappte sich dabei, sich zu fragen, ob er dies nicht nur so sehen wollte.
    Er konzentrierte sich. Der Planet war tatsächlich wie eine zweite Erde.
    Selbst das Verhältnis der Wasser- zu den Festlandmassen kam hin. Es gab zwei große Kontinente, dafür umso mehr kleinere Inselgruppen.
    Von einer Zivilisation war nichts zu entdecken. Dieser Planet schien unberührt zu sein.
    Es stand außer Zweifel, dass in Lazaruu Raumfahrt betrieben wurde.
    Dass ein solches Paradies da nicht längst angeflogen und kolonisiert worden war, erschien zumindest recht merkwürdig, aber das stand jetzt nicht im Vordergrund.
    „In einer guten halben Stunde werden wir dort sein", sagte

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