2476 - Kommando der Friedensfahrer
Kantiran, Cosmuel Kain und die übrigen Überlebenden von N’jabo Sant hielten sich bereit, „nach Hause" zurückzukehren, und zwar als Passagiere an Bord von Polm Ombars Kapsel ASH AFAGA. Dazu kam die gesamte Friedensfahrer-Belegschaft von Cala Impex.
Lediglich Alaska Saedelaere bildete eine Ausnahme. Er blieb bei Perry Rhodan zurück, weil er jederzeit mit entscheidenden Verwicklungen vor Hangay rechnete. Niemand widersprach oder kritisierte ihn. Im Bund der Friedensfahrer entschied jeder Einzelne über die Priorität von Missionen.
Der Rückweg nach Rosella Rosado würde selbst bei größter Fluggeschwindigkeit und „Abkürzungen" via Bahnhof-Transmitter rund 56 Tage in Anspruch nehmen, inzwischen möglicherweise weniger, sofern es gelungen war, zusätzliche Bahnhof-Transmitter auf der Strecke zu reaktivieren. Die letzten Meldungen klangen durchaus vielversprechend, dank einiger terranischer Salkrit-Lieferungen, die von den Bahnhof-Robotern verbaut wurden.
Sie verloren keine Zeit, denn je schneller die Friedensfahrer ihr Heimatsystem erreichten und eine neue Führung wählten, desto schneller konnten sie auch wieder zurück sein – und als Freunde und Helfer den Terranern zur Verfügung stehen.
Kantiran fühlte sich seltsam gedrängt. Er spürte, dass etwas Bedeutsames im Gange war, und fieberte dem entgegen, was über kurz oder lang kommen würde. Es ging nicht nur um die Zukunft der Organisation der Friedensfahrer, sondern um viel mehr.
Er wünschte sich, den Ablauf der Dinge beschleunigen zu können, und dachte sogar kurz daran, seinen Vater um Unterstützung zu bitten. Doch eine einfache Rechnung zeigte ihm, dass nicht einmal der GESETZ-Geber CHEOS-TAI zu helfen vermochte: Selbst mit einem maximalen Überlichtfaktor von 250 Millionen konnte die Strecke von fast 41 Millionen Lichtjahren bis zur Galaxis Altasinth nur in knapp sechzig Tagen überwunden werden. Ein solcher Flug dauerte also länger als die Friedensfahrer-Methode, denn dem mondgroßen Gebilde standen die Bahnhof-Abkürzungen natürlich nicht zur Verfügung.
Also blieb es bei der altbewährten Art und Weise – und der Hoffnung, dass es inzwischen tatsächlich gelungen war, weitere Transmitter in Bahnhöfen zu reaktivieren.
*
Noch am Abend des 11. Juli verließen die Kapseln der Friedensfahrer geschlossen den Standort Cala Impex. Der Stützpunktmond blieb leer zurück, lediglich gesteuert von einer Notbesatzung aus Terranern.
Der kritischste Punkt in ihren Planungen war und blieb in Kantirans Augen das zeitliche Timing. Sechsundfünfzig Tage Hinflug nach Rosella Rosado, wobei nicht wenige Friedensfahrer, die in anderen Galaxien entlang der Universellen Schneise tätig waren, auch erheblich länger brauchen würden, und 56 Tage Rück- flug.
Es wurde knapp.
Kantiran tröstete sich mit dem Gedanken, dass der Nukleus der Monochrom-Mutanten schließlich noch längst nicht vor Ort war. Und wann – und ob – ESCHER überhaupt je Einfluss auf den Grenzwall Hangay gewann, stand im wahrsten Sinn des Wortes noch weit in den Sternen ...
ENDE
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