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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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und den Spott, der nicht böse gemeint war. Sie brauchten alles, was sie auf andere Gedanken brachte und für einen Moment das vergessen ließ, was um sie herum war und wie unendlich weit sie von zu Hause getrennt waren - wo immer das sein mochte. Es war genauso wichtig wie die Minuten, in denen der Körper sich zurückfahren konnte, um neue Energien zu sammeln und aufzubauen.
    Dao-Lin-H'ay hatte sich ins dicke Moos zurücksinken lassen, das den Boden bedeckte. Es war lauwarm, der Boden schien zu dampfen, der Wald zu atmen. Die kleine Lichtung strahlte Ruhe aus und lud zum Verweilen ein.
    Dao spürte, wie eine gewisse Müdigkeit von ihr Besitz ergreifen wollte. In ihr war der Wunsch, sich zu entspannen und einfach fallen zu lassen. Die Lichtung lockte, eine Kulisse der Ruhe im Gleißen der Sterne an einem Himmel, der wie gezaubert schien für die Magie des Schlafs.
    »Warum sagt ihr nichts mehr?«, hörte sie von Don-No-V'an. »Es ist schön, findet ihr nicht? Warum antwortet ihr mir denn nicht?«
    Dao war mit einem Satz in der Höhe, als sie meinte, über sich eine Bewegung wahrgenommen zu haben. Sie schnellte sich an den Rand der Lichtung, ging in Deckung und starrte zum Himmel.
    Es waren keine geflügelten oder sonstigen Angreifer. Niemand war hier außer ihnen - soweit es die Lichtung betraf.
    Aber über ihnen ...
    »Git-Ka!«, zischte sie. »Don-No, Bel-Gin . Min-Da! Weg von der Lichtung, kommt hierher zu mir!«
    Die Staffelführerin sprang herbei wie ein Phantom, eine Kontur im Licht der Sterne. Die anderen folgten und verteilten sich am Rand der freien Fläche, wo sie wie Schatten in das
    Dickicht einsickerten und damit verschmolzen.
    »Da am Himmel!«, zischte ihnen die Unsterbliche zu.
    »Ich habe es gesehen!«, fauchte Git-Ka zurück. »Was ist das? Es sieht aus wie . ein Nebel? Eine Wolkenformation?«
    »Wolken in einem Sturm sehen so aus«, flüsterte Min-Da. Dao zuckte nicht einmal zusammen, als sie die Stimme so nah hörte, als spreche die Elfengleiche in ihr Ohr. Viel fehlte daran nicht, sie drückte sich fast an Dao. »Eine Formation am Himmel, fast wie .  zerfasert.«
    »Sie muss dreidimensional sein«, hörte Dao von Arc-Tan. Unter anderen Umständen hätte sie wohl kaum Probleme gehabt, das Etwas genauer zu erfassen.
    »KOLTOROC?«, fragte Git-Ka. »Nein, das glaube ich nicht. Es ist real und dreidimensional. Es ist vielleicht eine fantastische Form von Raumschiff. Oder sogar mehrere .?«
    »Eine Art Konglomerat«, wisperte Min-Da fast andächtig. »Aus . drei, ja drei Einzelteilen, die miteinander verkeilt sind.«
    »Es sieht aus wie Nadelbäume!«, zischte Git-Ka. »Ja, drei große, fliegende Koniferen, die mit ihren Ästen ineinander verkeilt sind. Hat einer von euch so was schon mal gesehen? Dao?«
    »Nein«, antwortete die Unsterbliche. »Noch nie, auch nichts Ähnliches.«
    »Wie groß mag es sein?«, fragte Min-Da leise. »Vielleicht ist es eine Station am Himmel, die gerade über uns hinwegzieht. Vielleicht . beobachtet sie uns .«
    »Dann könnte es aber doch KOL-
    TOROC sein«, rief Tan-Tel von ihrem Versteck aus. Dao sah nur ihre Augen funkeln. »Vielleicht selbst oder in einem Vehikel? Vielleicht ist es seine Heimstatt? Aber es . er . sucht nach uns, oder?«
    »Wir müssen warten, bis es wieder verschwunden ist!«, befahl Git-Ka. »Vorher können wir unmöglich weiter.«
    Dao konnte nicht widersprechen. Sie warteten in den Deflektorfeldern unsichtbar, außerdem bestand der Block der Esper weiter. Aber das reichte nicht. Sie wusste es einfach. Wenn das dort oben am Himmel
    KOLTOROC war, sah er sie, egal wie.
    »Hört ihr es?«, fragte Min-Da. Ihre Stimme klang panisch. Unwillkürlich musste Dao nach ihr greifen und zog sie beschützend an sich. Wie zart sie war, wie zerbrechlich.
    »Nein, ich meinte, wir hören es nicht mehr. Das Wispern in der Luft und im Wald. KOLTOROC . Es ist nicht mehr da.«
    »Es wird wiederkommen, Min-Da«,
    versicherte Git-Ka. »KOLTOROC ist hier, er ist diese Welt. Er kann nicht einfach verschwinden.«
    »Ich höre etwas!«, zischte Bel-Gin. »Seid ganz still .«
    Dao schluckte hinunter, was sie eben sagen wollte, spitzte die Ohren und lauschte.
    Und die Gefährtin hatte recht. Da war etwas, und es kam näher.
    Ein Rascheln wie von vorsichtigen Schritten in trockenem Laub oder auch nur auf Moos, das gestreift wurde.
    Irgendetwas war da und kam näher, aus dem Wald auf die Lichtung zu.
    »Zieht euch noch weiter ins Dickicht zurück!«, fauchte Git-Ka. »Lasst

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