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2486 Wispern des Hyperraums

2486 Wispern des Hyperraums

Titel: 2486 Wispern des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Beziehung zu überdenken.
    Lange Zeit hatte das Volk der Algorrian im Dienst der Kosmokraten an technischen Großprojekten gearbeitet. Später waren sie für THOREGON tätig geworden. Wer maßgeblich an der Konstruktion der Brücke in die Unendlichkeit beteiligt gewesen war und ebenfalls für die Zeitbrunnen verantwortlich zeichnete, für den war galaktisches Niveau tatsächlich rückständig.
    Andererseits würde ich die Algorrian wohl nie dazu bringen, für die Milchstraßenvölker bahnbrechende Entwicklungen bereitzustellen. Schon weil die grundsätzliche Infrastruktur fehlte. Die Voraussetzungen waren etwa so, als würde jemand im Zeitalter der beginnenden industriellen Revolution die Pläne für einen Antigravantrieb vorlegen und auf einen Nachbau warten. Von Dampfmaschinen angetriebene Schleifgeräte eigneten sich eben nicht dazu, Hyperkristalle in moleküldicke Schichten zu zerlegen.
    »Wir sind dem Standort der Erschütterungen ziemlich nahe«, sagte Alaska.
    »Rund vier Lichtjahre.«
    Er schwieg wieder, und ich bedachte ihn mit einem forschenden Blick. Das Cappinfragment in seinem Gesicht war oft genug ein Indikator für übergeordnete Energien gewesen. Momentan war nichts davon zu bemerken, unter seiner Maske drang nicht einmal ein fahles Leuchten hervor.
    Ich wandte mich an Ahakin. »Wir können nicht ewig warten. Sobald Kolonnen-Einheiten auftauchen, müssen wir uns zurückziehen.«
    »Unser Kursvektor stimmt mit den Daten von CHEOS-TAI überein, Perry.
    Keine Abweichung.«
    »Wir tasten uns näher heran. Eine neue Überlichtetappe, nicht mehr als ein halbes Lichtjahr.«
    Der Kommandant bestätigte.
    Einer kurzen Beschleunigungsphase folgte der Flug im Trafitron-Modus für wenige Sekunden. Das Bild der sternenarmen Region unterschied sich danach nur in winzigen Details von der vorangegangenen Projektion. NEMO markierte die Verschiebungen.
    Ich bedachte Alaska mit einem forschenden Seitenblick. Er schien nicht einmal darauf zu achten. Steif saß er in seinem Sessel, als lausche er in sich hinein.
    »Nach einem Aufenthalt von drei Minuten gehen wir die nächste Etappe über ein halbes Lichtjahr an«, wandte ich mich an Ahakin. »Danach wieder. Wir finden diese Anomalie.«
    Es war ruhig geworden auf dem Galerie-Level, obwohl wegen des Vollalarms die meisten Stationen dreifach besetzt waren. Ich ertappte mich dabei, dass ich nur noch auf den Zeitbalken blickte, als sei er das einzig Relevante in unserer Situation. Hangay mutete in diesen Minuten wie ein Ort des Friedens an, an dem die Terminale Kolonne vorübergezogen war. Ich fragte mich, wie viele Besatzungsmitglieder angespannt darauf warten mochten, dass die Hyperortung ein Kolonnen-Fort anzeigte, eine Skapalm-Bark oder auch nur ein Schiff der Geometer.
    »Ortung!«, hallte Daellians Stimme vom Kantor-Sextanten durch die Zentrale. »Drei Lichtjahre voraus! Ein gewaltiger hyperenergetischer Ausbruch!«
    Auch jetzt zuckte kein lodernder Strahlenkranz unter Alaskas Maske hervor. Ich sah, dass er sich mit beiden Händen an den Kopf griff, die Arme jedoch ebenso schnell wieder sinken ließ. »Nichts«, brachte Saedelaere tonlos hervor. »Das Fragment reagiert nicht darauf.«
    »Überlichtmanöver gestoppt!«, meldete Ahakin.
    Der Bildübertragung vom Sextanten sprang auf den Hologlobus um. Varantir, Daellian und fast ein Dutzend Spezialisten arbeiteten an der Feinjustierung.
    »Das Objekt sendet erstaunlich ultrahochfrequente Strahlungsfronten aus«, ließ uns der Chefwissenschaftler wissen. »Allem Anschein nach handelt es sich nicht um ein materiell-stabiles Objekt. Die gemessenen Werte übersteigen zudem die Leistungsfähigkeit eines GESETZ-Gebers bei Weitem.«
    »Konkret haben wir es mit einem Feld extrem gebündelter UHF- und SHF-Energien zu tun.« Sogar Varantir zeigte sich für wenige Augenblicke beeindruckt. »Dieses Feld ist definitiv ein Kosmischer Messenger!«
    Ein paar Sekunden lang hatte ich den Atem angehalten, nun schnaufte ich durch. Der Verursacher der Raum Zeit-Erschütterung war also zweifelsfrei identifiziert. Offensichtlich hatte sich der Messenger bereits verankert, um seine Tätigkeit aufzunehmen.
    »Folglich dürfte die zweite Ortung im Sektor Ardibi-Grachay ebenfalls durch einen Messenger ausgelöst worden sein«, sagte Mondra.
    Aber nach wie vor gab es keinen Hinweis auf das dritte Energiepotenzial. Als beste Erklärung akzeptierte ich noch, dass der dritte Messenger eine andere Aufgabe zu erfüllen hatte.
    Bei den Kantorschen

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