Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2486 Wispern des Hyperraums

2486 Wispern des Hyperraums

Titel: 2486 Wispern des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Nukleus. »In diesem Bereich wollte der Messenger in die Kernzone vordringen. Erst nachdem sich das als unmöglich herausstellte, begann das Potenzial an anderen Positionen nach einem Zugang zu suchen. Sofern sein erratisches Anrennen gegen den Wall überhaupt als Suche zu bezeichnen ist. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, den kräftezehrenden Ansturm des Messengers auf die Barriere aufzuhalten oder zumindest zu verzögern ... «
    »Aber du hast es nicht geschafft.«
    »Ich musste inzwischen einsehen, dass mir die Mittel fehlen, einen Kosmischen Messenger zu beeinflussen. Keine Superintelligenz könnte das, das weiß ich jetzt. Vorher war es mir unbekannt.«
    »Du konntest das Unheil also nicht aufhalten«, stellte Gucky fest. »Was geschieht nun?«
    »Zwei der Messenger haben begonnen, der Standardphysik unseres Universums im Außenbereich der Galaxis neue Geltung zu verschaffen. Der Anstoß der Retroversion ist ihnen gelungen, doch sie wird nur für kurze Zeit wirksam sein. Sobald die Messenger ihre Kraft verbraucht haben, stellt GLOIN TRAITOR die Chaosphysik wieder her.«
    Ein Pyrrhussieg von kurzer Dauer. Ich hatte es befürchtet.
    »Der dritte Messenger rennt deshalb immer heftiger gegen den Kernwall an«, fuhr der Nukleus fort. »Er kann die Barriere aber nicht durchdringen. Nach meiner Schätzung wird er seine Kraft in drei bis vier Wochen aufgebraucht haben. Ich bezweifle, dass ein vierter Messenger nach Hangay unterwegs ist, der den Ausfall ersetzen kann. Und selbst wenn: Er wäre dazu verurteilt, vor Hangay zu warten, während das Chaos sein verlorenes Terrain zurückerobert.«
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Was der Nukleus gesagt hatte, überstieg meine schlimmsten Befürchtungen.
    Wir mussten GLOIN TRAITOR demnach innerhalb von drei bis vier Wochen ausschalten und den Kernwall zumindest partiell öffnen. Geschah das nicht, war das Entstehen der Negasphäre nicht mehr aufzuhalten. Denn ohne einen Messenger war die Retroversion nicht möglich.
    Aus eigener Kraft war der Nukleus nicht in der Lage, das geschädigte Pisonische Netz in allen ursprünglichen Parametern wiederherzustellen. Schon gar nicht in einer energetischen Hölle wie dem Zentrumsbereich von Hangay.
    Und selbst falls wir eine Möglichkeit fänden, in die Kernzone einzudringen - geschähe das nicht vor dem Erlöschen des dritten Messengers, war alles umsonst.
    »Wie soll es weitergehen?«, fragte ich schwer.
    »Ich habe keine Pläne für ein solches Vorhaben«, antwortete der Nukleus zögernd. »Es war immer klar, dass wir vor Ort gezwungen sein würden zu improvisieren. Wir wussten auch, dass alle Wahrscheinlichkeiten gegen uns stehen.«
    »Welche Chancen bestehen noch?«, wollte Ahakin wissen.
    »Wir müssen auf ESCHER vertrauen«, antwortete die Feuerkugel.
    Nach all den falschen Hoffnungen war das die erschreckende Wahrheit.
     
    Epilog
    Der Stille, die mit einem Mal über der Zentrale lastete, haftete etwas Endgültiges an. Mir schien es, als schrecke jeder davor zurück, wieder neue und unerfüllbare Pläne zu schmieden. Wir hatten uns zu viel vorgenommen und hatten uns stärker gefühlt, als wir es wirklich sein konnten.
    Die Wahrheit lautete, dass wir den Kampf gegen eine Macht aufgenommen hatten, die uns nicht nur technisch und zahlenmäßig weit überlegen war.
    Trotzdem! Noch einmal vor die Entscheidung gestellt, würden wir Terra-ner uns wieder entscheiden, wie wir es getan hatten. Wir würden für die Freiheit und das Leben kämpfen. Selbst dann, wenn wir deshalb in Gefangenschaft gerieten oder sterben mussten.
    Mitten hinein in die beklemmende Stille erklang die Stimme des Nukleus: »In nur zwei Komma drei Lichtjahren Entfernung wartet ein weiterer Beobachter. Er untersucht seit meinem Eintreffen bei Ixmachi-Afol diesen Sektor.«
    »Ich nehme an, es handelt sich um einen Dunklen Ermittler«, sagte ich keineswegs überrascht und dachte dabei an Ruumaytron, den Quell-Klipper der ehemaligen Wasserstoffatmer-Mächtigen.
    »Ich verstehe deine Vermutung, Per-ry Rhodan. Im Zentrumsbereich sind wahrlich viele dieser Schiffe stationiert. Allerdings habe ich ein Kugelraumschiff entdeckt, das sich im Ortungsschatten der nahen Sonne Valadock verbirgt.«
    »Terraner?«, fragte jemand spontan und gab gleich selbst die Antwort: »Nein, das ist ausgeschlossen.«
    »Es sind Terraner«, bestätigte der Nukleus. »Ich habe sie aus Zufall aufgespürt - vielleicht, weil ich eine Affinität zu menschlichen Mentalmustern habe. Das Schiff ist

Weitere Kostenlose Bücher