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2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Meer des Nichts versanken und verloren gingen.
    Die Manifestation des Elements der Finsternis konnte in der realen Welt Sekunden, aber auch Stunden oder gar Jahre dauern. Doch das spielte keine Rolle in einem Umfeld, das keine Zeit mehr kannte, das die Sekunden, Stunden und Jahre verschluckte. KOLTOROC hielt sie in diesem Nichts gefangen und würde sie irgendwann pflücken, wenn ihm danach war.
    Oder?
    Was, wenn die Superintelligenz beschloss, die Terraner und ihre Verbündeten bis in alle Ewigkeit in der Dunkelheit zu behalten, eingesperrt im Nichts? So lange, bis der letzte Gedanke aus ihnen gepresst worden war und bis der letzte Impuls, irgendetwas zu unternehmen, seinen Sinn verloren hatte?
    Da half kein Zellaktivator, keine Aura eines Ritters der Tiefe - und schon gar nicht der Nukleus.
    Sie waren verloren, im wahrsten Sinne des Wortes.
     
    12.
    Intermezzo
    Jason Colton träumte von seinem sechsten Geburtstag, als er auf der Suche nach Schokolade das ferronische Steingutgeschirr zerbrochen hatte. Mutter hatte ihm vorgeworfen, ein »fetter Nichtsnutz« zu sein, der es niemals in seinem Leben zu etwas bringen würde. Und sie behielt recht. Er ging in der Schwärze auf, in der Bedeutungslosigkeit. Auch diesmal brachte er nicht zu Ende, was er angefangen hatte.
    Lanz Ahakin dachte an Lösungen. An Auswege. An Schuld, die er auf sich geladen hatte, damals, als er noch das Kommando über die PATTERSON geführt hatte. Er erinnerte sich an die Namen jener, die er auf dem Gewissen hatte, und an den Schwur, den er damals leistete. Er konnte diesem Eid nicht mehr Folge leisten - und er bat um Vergebung.
    Alaska Saedelaere genoss die Dunkelheit. In ihr war er einer unter vielen. Keine Ausnahme mehr, niemand, der im Rampenlicht stand. Stehen musste, weil er so anders war.
    Er sehnte sich nach Samburi Yura.
    Icho Tolot kämpfte mit aller Macht gegen die Vereinnahmung durch das Element der Finsternis an. Doch es nutzte nichts: Sein strukturgewandelter Körper verging, wurde unspürbar. Zwei Teile seines Selbst blieben über, und sie drifteten auseinander, nur noch durch eine winzige Nabelschnur miteinander verbunden, die »Erinnerung« hieß. Das Ordinärhirn sehnte sich nach dem Planhirn, und das Planhirn wusste, dass es ohne seinen Partner nichts war.
    Die Erinnerung an sein Kind, so lange vergessen, kehrte unvermittelt zurück. Der Tod des Kleinen, dieser eine schreckliche Moment, übermannte ihn. Der Schmerz drohte ihn zu vernichten.
    Malcolm S. Daellian befand sich nicht mehr in seinem Überlebenstank.

Er triumphierte. Jetzt war er seinen Wegbegleitern ebenbürtig, jetzt fühlten sie, wie es ihm seit über 15 Jahren erging. Aber er hatte noch seine Gaben, seine Begabungen, seine überdurchschnittliche Intelligenz. In dieser Dunkelheit hatte er jeglichen Makel hinter sich gelassen. Nur schade, dass sie ihn bald verschlingen würde ...
    Saaroon, der Posbi-Pilot, dachte an elektronische Schafe. Und seltsamerweise entwickelte er einen Heißhunger auf metallene Stelzen. Auf fettes, öliges Plastfleisch.
    Dao-Lin-H'ay versuchte, dem Element der Finsternis ihre tiefe Liebe entgegenzusetzen. Sie erinnerte sich an das, was sie einstmals für Ronald Tekener empfunden hatte. An Emotionen, die jegliches Ressentiment überwunden und sie zu den »Zweisamen der Zeit« gemacht hatten. Das Element der Finsternis scherte sich nicht um ihren Widerstand. Es belegte sie mit Desinteresse, riss die Erinnerungen an eine glückliche Zeit fort und stieß sie in ein Bett aus Schwarz. Dao-Lin-H'ay ertrank im Vergessen.
    Rudyr Pinkor war schlau. Er wusste, was es für Vorteile hatte, ein Siganese und damit klein zu sein. So klein, dass man unbedeutend wirkte und Sachen tun konnte, die niemandem auffielen. Er machte sich so winzig wie möglich. Das Element betrieb sicherlich nicht so viel Aufwand, um auf einen Fliegendreck wie ihn zu achten. Er würde sich der Dunkelheit entziehen, durch seine Maschen schlüpfen, um Hilfe zu holen.
    Doch er klebte fest. Die Schwärze scherte sich nicht um so triviale Dinge wie »Größe«. Sie vereinnahmte ihn genauso wie die Riesen.
    Kantiran hatte Cosmuel Kain verloren. Wo war sie geblieben? Wo war er geblieben? Er tastete ohne Hände durch die Dunkelheit, versuchte, dieses verfluchte Zeugs mit virtuellen Faustschlägen zu verletzen. Doch da war kein Widerstand. Nichts, was sich gegen ihn stellte. Was auch immer er unternahm, wie sehr er auch suchte - da war nichts. Niemand.
    Kantiran da Vivo-Rhodan verdrängte

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