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2490 - Die dunklen Gärten

2490 - Die dunklen Gärten

Titel: 2490 - Die dunklen Gärten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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glich einem Fass, aus dem eine stete schwarze Flamme loderte.
    So viele Gestalten. Was haben sie gemeinsam? Sie leben ...
    Kantirans THEREME II befand sich in der vorderen Reihe. Rhodan bemerkte, dass sein Sohn ihn ansah. Der Hauch eines spöttischen Lächelns spielte auf seinen Lippen. Er strich sich den Bart.
    Neben Rhodan schwebte die Plattform der beiden Swoon. Seine Rede würde in alle Schiffe übertragen werden. Er räusperte sich kurz, schob noch einmal die Folie zurecht und sah auf. »Wir glauben an merkwürdige Dinge. Wir glauben, dass Lebewesen nicht nur den Naturgesetzen unterliegen, den Regeln der Biochemie, der Zeit. Wir glauben, dass allen Lebewesen ein Recht auf die Lebensweise zusteht, die sie aus freien Stücken gewählt haben, ja dass dieses Recht mit ihnen geboren wird und in die Welt kommt wie ein Licht in der Nacht. Wir glauben, dass wir, die bewussten Lebewesen, etwas sein sollten wie die Fürsprecher der stummen und bewusstlosen Kreaturen, dass wir mit uns die Würde allen Lebens verteidigen.
    Vielleicht irren wir.
    Aber wer, wenn nicht wir, die Lebendigen, sollte dem Leben Wert geben, wer den Wert des Lebens einsehen und schätzen können?
    Nichts ist uns mehr wert als unser Leben, als das Leben der Mitlebenden, als - wie die Friedensfahrer sagen - das Leben an sich.
    Seit es Leben gibt, ist es in Gefahr gewesen, immer wieder sind wir Lebendigen in die Situation geraten, zu beweisen, was uns das Leben wert ist, dass es uns das Höchste wert ist: das Leben selbst.
    Heute wie immer hätten wir es vorgezogen, etwas anderes zu tun als das, was wir tun werden. Wir hätten gerne miteinander geredet, einander kennengelernt, miteinander gelebt. Denn wir haben alle unsere Geschichten, und wir hätten sie gerne voneinander gehört. Wir hätten übereinander gelacht, uns geärgert, gefreut. Wir wären vielleicht Freunde geworden.
    Es wird nicht geschehen. Heute werden viele von uns einander verlieren.
    Wir werden sterben. Und wir werden anderes Leben töten. Was für ein Widersinn.
    Warum also treten wir an? Weil wir diese merkwürdigen Dinge glauben, weil wir glauben, dass wir ein Recht haben zu leben, wie wir leben, und ein Recht, unser Leben zu verteidigen.
    Wir werden nicht zurückweichen vor denen, die uns vernichten wollen. Diese Welt ist unsere Heimat. Hier wollen wir leben, hier wollen wir glücklich sein. Wir werden nicht zulassen, dass die Heimat von Billiarden ausgelöscht wird, um daraus ein Heerlager zu machen. Wir werden das Leben dem Tod nicht kampflos preisgeben.«
    Rhodan schaute Kantiran an. Der Patron lächelte nicht mehr.
    Die Friedensfahrer begaben sich mit ihren neuen Pilotinnen an Bord. Rhodan ging zur THEREME II. Kantiran sah ihn kommen und blieb stehen.
    Rhodan sagte: »Ihr Friedensfahrer und die Kartanin stehen nicht unter terranischem Kommando. Wir befehlen euch nichts, wir bitten euch nur.«
    »Ja«, sagte Kantiran.
    »Wenn ich aber befehlen könnte, hieße mein Befehl: Seid keine Helden. Kommt lebendig zurück.« Er streckte die Hand aus und strich mit den Fingerspitzen eine Strähne aus Kantirans Stirn.
    Kantiran ließ es geschehen, wandte sich ab, ging zu seiner OREON-Kapsel. Kurz bevor er die Schleuse betrat, drehte er sich noch einmal um und schaute Rhodan an, der regungslos gewartet hatte.
    »Aye«, sagte er und nickte seinem Vater zu.
    Rhodan verließ den Hangar. Die Plattform der beiden swoonschen Journalisten schwebte neben ihm her. »Da sind wir aber ganz schön gefühlig geworden, Exzellenz«, raunte Brettzeck ihm zu. »Das Leben dem Tod preisgeben - was haust denn an Bord der Traitanks? Maschinen?«
    »Wie würde der kritische Journalist sagen?«
    »Oh«, sagte der Swoon, »wahrscheinlich würde er sagen: sentimentaler Schwachkopf?«
    Rhodan nickte nachdenklich. »Klingt treffend.«
    »Darf ich die historische Folie mit dieser historischen Rede zu den Akten nehmen?«
    Rhodan zögerte einen Moment, lachte leise und reichte dem Swoon die Folie.
    Brettzeck nahm sie mit allen vier Händen und hielt sie sich vor die Augen. Dann las er einige Stichwörter vor: »Strategischen Vorteil nutzen - Flimmern des Grenzwalls - möglicherweise letzte Gelegenheit - Überraschungsmoment - die Noquaa-Kansahariyya - mehrere hunderttausend Traitanks - GLOIN TRAITOR - kann es sein, dass da jemand eine Lesebrille braucht?«
    »Ich hatte plötzlich den Eindruck, dass ich ein paar entscheidende Begriffe vergessen hatte.«
    *
     
    »Welche Worte hat er gemeint? Was hat er vergessen?«,

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