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2490 - Die dunklen Gärten

2490 - Die dunklen Gärten

Titel: 2490 - Die dunklen Gärten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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fragte Chidem Azzinni.
    »Was weiß ich? Leben, Glück und so.« Er seufzte.
    »Diese Terraner glauben an merkwürdige Dinge.«
    Brettzeck schloss die Augen. »Ja. Rhodan besonders. Aber daran, dass er diese Schlacht gewinnt, glaubt er nicht.«
    Azzinni sagte: »Ich mag mir nicht ausmalen, was geschieht, wenn diese Schlacht verloren geht.«
    »Dann lass deinen Ausmalkasten eben zu«, riet Brettzeck grimmig.
    Sie schwieg.
    Ihre Plattform glitt in den Antigrav-schacht. Weit über ihnen schwebte Rhodan hoch zur JV-1. Für einen Moment hatte Brettzeck den Eindruck, als wichen ihm die anderen Besatzungsmitglieder, die im Schacht unterwegs waren, aus.
    Er wirkte einsam.
    »Und du?«, fragte Azzinni.
    »Und ich ... was?«
    »Was glaubst du? Werden sie ... werden wir GLOIN TRAITOR vernichten?«
    »Ich weiß noch nicht, wie«, sagte Brettzeck, »aber ich habe nicht den leisesten Zweifel.«
     
    Region GLOIN:
    Heimat
    Allmählich erwachte Dr. Laurence Savoire. Er reckte sich, fühlte sich erfrischt, fast verjüngt. Er rieb sich die Augen. Wann war er eingeschlafen? Musste er in seiner neuen Daseinsweise schlafen?
    Konnte er es überhaupt?
    Er setzte sich auf und gähnte. Er fühlte sich ausgeruht. Er kraulte sich die Brust. Er war nackt. Er stand auf und blickte sich um.
    Es war eine Wiese, sie duftete. Er sah Klatschmohn und Vergissmeinnicht. Ich bin auf der Erde, dachte er. Klatschmohn und Vergissmeinnicht wachsen auf sommerwarmen, nährstoffreichen Lehmböden. Wieso bin ich auf Terra und nicht auf Diakat?
    Er hörte einen Bach plätschern und ging los. Das Gras schmiegte sich weich an seine Fußsohlen. Am Wasser lagen auf einem warmen Stein ausgebreitet Hemd und Hose aus weißem Leinen. Er streifte sie über. Auf einem umgestürzten Baumstamm stand ein Paar Sandalen. Savoire hob sie auf und schüttelte behutsam die Ameisen heraus, die sich darin tummelten. Eine Spinne leistete Widerstand. Er hob sie an ihrem Faden heraus und setzte sie ins Gras. Dann zog er die Sandalen an.
    Er folgte dem Lauf des Baches und kam an ein Haus, aus Bohlen gebaut. Er roch den Duft des Holzes. Blumenkästen, Blumenkübel, Beete mit Kräutern und Gewürzen. Er bückte sich, fuhr mit den Fingern an den Kräutern vorbei, rieb, roch: Lavendel und Estragon, Lorbeer, Kerbel und Quendel, Josefskraut und Waldmeister.
    Wieso bin ich auf Terra?
    Aus dem Haus erklang ein Lachen und Kichern.
    Er erhob sich und klopfte an.
    »Herein.«
    Er brauchte einige Augenblicke, um die Augen an das Dämmerlicht zu gewöhnen.
    »Komm nur herein.«
    Es waren drei Frauen. Die erste sehr jung, ein Kind von vier oder fünf Jahren; die zweite, vielleicht dreißig Jahre, sehr schön, trug nichts als ein Männerhemd, das ihr fast bis übers Knie reichte; sie und das Mädchen sahen einander so ähnlich, dass Savoire glaubte, Mutter und Kind zu sehen. Helle Haut. Sommersprossen. Brünettes, leicht gekräuseltes Haar.
    Der Schopf der dritten Frau schlohweiß, die Haut vom Alter braun, aber auch ihr Gesicht ebenmäßig und dem der anderen beiden ähnlich.
    Alle drei arbeiteten an einem Spinnrad. Das Kind trat die Kurbel und hielt das Rad in Schwung. Die junge Frau führte die Fasern auf die Spindel, wo sie verdreht und aufgewickelt wurden.
    Die Alte nahm den Faden auf und schnitt ihn regelmäßig ab.
    Die Fasern waren aus Stroh. Der Faden aus Gold.
    Vor ihnen stand ein leerer Tisch.
    »Dort steht ein Krug Wasser. In der Kanne ist Milch. Sie ist sauer. Sie schmeckt gut. Dort im Fass ist Brot. Die Butter ist weich. Dort liegt ein Streichmesser.«
    Auf dem Tisch erschien, wovon sie sprachen.
    Er schaute von Mund zu Mund. Wer hatte gesprochen? Alle drei hatten die Lippen bewegt, aber auf sonderbare Art asynchron.
    »Ist es so recht?«
    »Ja«, sagte er.
    »Iss, Stimme Laurence Savoire.«
    Savoire setzte sich an den Tisch, schnitt Brot, bestrich es mit Butter und aß. Das Brot schmeckte süß, die Butter salzig. Er trank Wasser aus dem Krug.
    »Woher weißt du das alles?«, fragte er. »Das sind so alte Geschichten.«
    »Ich weiß alles, was ihr wisst«, sagten die drei. »Aber ich verstehe nicht alles. Ich komme aus einem Gehöft, das sehr weit vom Einsteinuniversum entfernt liegt.«
    »Oh«, sagte Savoire. »Aus einem Gehöft also. Das möchte ich gerne sehen.«
    »Aber natürlich möchtest du das.« Die drei Wesen sahen ihn an, lächelten ihm zu. »Wir werden doch lange zusammen sein.« Sie öffneten ihre Augen weit und weiter. Ihre Pupillen traten über den Rand, flossen zusammen,

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