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2491 - Der dritte Messenger

2491 - Der dritte Messenger

Titel: 2491 - Der dritte Messenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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einzige Terraner an Bord.«
    Sie ließ sich nicht anmerken, ob sie seine Bemerkung verstand. »Im Messenger ist ein physikalischer Zustand dieser Galaxis gespeichert, der Hangay nicht als Negasphäre sieht! Im Moralischen Kode ist die Perversion durch TRAITOR und die Nadel des Chaos nicht vorgesehen. Wenn der Messenger aktiv wird, kann nicht einmal KOLTOROC persönlich etwas dagegen tun. Sämtliche Geschütze der Nadel des Chaos werden den Messenger nicht zu stoppen in der Lage sein.«
    Obwohl sich Rhodan in der Rolle des düsteren Propheten gar nicht gefiel, fühlte er sich verpflichtet, das Offensichtliche auszusprechen. Wahrscheinlich sagte er Fawn und dem Nukleus damit ohnehin nichts Neues; ihnen musste es ebenso klar sein wie ihm.
    »Aber TRAITOR kann mithilfe der Nadel das Wirken des Messengers wieder rückgängig machen, wenn dessen Kraft erst einmal verbraucht ist.«
    Im selben Moment veränderte sich das Hologramm.
    Das Abbild des Messengers tauchte wieder auf, dreißig Lichtjahre tiefer im Kernsektor, inmitten eines Gewimmels von Sternen. Eine endlose, in sich gewundene Leuchtkette aus zahllosen Farbexplosionen flimmerte als Abbild hyperphysikalischer Emissionen über den Rand des Messengers; ein atemberaubender Anblick vor dem Hintergrund des gigantischen, tosenden Schwarzen Loches.
    Im nächsten Augenblick lösten sich einzelne Farbschleier und wirbelten durch das ganze Hologramm.
    Die Automatik der JULES VERNE gab gleichzeitig Alarm, was Rhodan eindringlich daran erinnerte, dass er nicht etwa von sicherer Warte aus ein Geschehen in weiter Ferne beobachtete - er steckte mittendrin!
    »Eine hyperdimensionale Schockwelle«, stellte Fawn nüchtern fest. »Wir können froh sein, dass die VERNE im Hangar des GESETZ-Gebers sicher ist.
    CHEOS-TAI dürfte keine Gefahr drohen.«
    Rhodan erinnerte sich nur zu gut an ähnliche Schockwellen während der Expeditionen der JULES VERNE durch Hangay. Nur durch rechtzeitiges Herunterfahren sämtlicher 5-D-Aggregate hatten sie sich retten können. In einem hyperphysikalischen Chaos wie diesem konnte auch ein riesiges Schiff leicht sein Ende finden.
    Wie die Botin des Nukleus jedoch richtig vermutete, konnte der Hyperorkan CHEOS-TAI nicht schaden - zumindest noch nicht. Nicht umsonst stellte der GESETZ-Geber eines der mächtigsten bekannten Raumfahrzeuge dar.
    Ständig gingen neue Messdaten ein, die automatisch gefiltert, verarbeitet und sortiert wurden.
    Hangays Zentrum verwandelte sich in einen Hyperorkan sondergleichen.
    Selbst die Supertechnik CHEOS-TAIS erlaubte nun keinerlei Orientierung mehr. Dasselbe musste allerdings auch für die Einheiten der Terminalen Kolonne gelten, sodass in dieser Hinsicht wenigstens Chancengleichheit herrschte.
    Rhodan studierte die Messwerte, die das Holo zusätzlich zum pseudorealen Bild zeigte. Er erkannte lokale Spitzen von bis zu 500 Meg Stärke. Das bedeutete einen Hyperorkan von absolut vernichtender Gewalt. Nichts und niemand vermochte in diesem Umfeld noch Schutz zu bieten - abgesehen von einem Riesenraumer kosmokratischer Fertigung.
    Der Messenger leuchtete wie ein Fanal in der Nähe des Schwarzen Lochs Athaniyyon.
    Als würde rings um ihn die Wirklichkeit wegbrechen, rissen gewaltige Tryortan-Schlünde im All auf und versprühten Schwärze. Der Messenger nahm sofort seine Aktivität auf und setzte eine Walze aus Ordnungsphysik frei. Der pervertierte Raum der Proto-Negasphäre verwandelte sich inmitten der Kernzone, spülte über Athaniyyon hinweg, über die Reste des Zentrumswalls und vereinte sich mit den Resten dessen, was die ersten beiden Messenger in Hangay hatten bewirken können.
    Rhodan wurde Zeuge eines unfassbaren Geschehens. Er konnte die Auswirkungen der Tätigkeit des Messengers zwar beobachten, doch verstehen konnte er sie nicht.
    Er drehte sich um, legte die Hand auf Fawns Schulter. »Wie wird der Nukleus nun handeln?«
    Ihm schwindelte, als ihm klar wurde, dass all die Jahre der Anstrengung, all die entsetzlichen Opfer möglicherweise gerade jetzt, in diesem Augenblick, ihre Erfüllung fanden. »Ist der Augenblick der Retroversion gekommen?«
    Fawn verdrehte die Augen, bis beide Rhodans Hand fixierten. In diesem Moment blickte sie klarer, als Rhodan es je gesehen hatte. Offenbar befremdeten sie der direkte körperliche Kontakt und die Vertraulichkeit, die Rhodan mit seiner Geste demonstrierte.
    »Die Voraussetzungen scheinen perfekt. Der Moralische Kode des Universums wirkt. Dies sind Abläufe, auf die weder du

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