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2491 - Der dritte Messenger

2491 - Der dritte Messenger

Titel: 2491 - Der dritte Messenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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letzten Wochen wohl perfektioniert.«
    Kantiran begann eine unruhige Wanderung durch die Kabine. »Seit ich zum neuen Patron gewählt wurde, habe ich für eine Menge guter und schlechter Nachrichten gesorgt. Kannst du verstehen, dass ich keine Glückwunschbotschaften mehr hören will? Alle gratulieren mir, dass ich den Geheimbund dazu gebracht habe, in den Kampf zu ziehen. Gemeinsam mit Polm Ombar habe ich den letzten Anstoß gegeben, in den Kampfeinsatz gegen die Terminale Kolonne aufzubrechen. Sie feiern mich! Den Wegfall des Vibra-Psi deuten sie als Erfolg, vergessen aber ... «
    »Es ist ein Erfolg«, unterbrach Cosmuel.
    »Wer denkt an die vielen Toten? So viele OREON-Kapseln sind zerstört. Das heißt, dass ihre Besatzung tot ist, ganz zu schweigen von ... «
    »Hör auf!«
    »Aber ... «
    »Nichts aber! Ich kann nicht glauben, was du sagst. Das ist doch nicht dein Ernst! Es herrscht Krieg, Kantiran! Es gibt Opfer, und ja, das ist furchtbar, aber du trägst daran nicht die Schuld.«
    »Das weiß ich«, gab er leise zu. »Aber ich ... «
    »Aber was?«
    »Aber es wurde offenbar Zeit, dass du mir den Kopf zurechtrückst.«
    Diese Einsicht brachte sie zum Lächeln. Bis eben hatte sie wirklich wütend gewirkt. »Ein Feldherr hat schwierige Entscheidungen zu fällen. Manchmal muss er Leute in den Tod schicken. Aber er trägt dafür nicht die Verantwortung, solange er keine strategischen Fehler begeht.«
    Kantiran ließ die Worte auf sich wirken. »Bist du dir da so sicher?«
    »Du etwa nicht? Krieg ist eine furchtbare, niemals zu entschuldigende Sache. Jeder Friedensfahrer teilt diese Meinung. Aber in diesem Fall ... «
    »Ich weiß. Moral ist niemals nur Schwarz und Weiß, nur Gut und Böse. Die Realität sieht anders aus, ob es uns gefällt oder nicht. Das weiß ich, Cosmu-el. Aber das macht es kein bisschen besser.«
    Cosmuel legte den Arm um ihn. »Wer hat je gesagt, dass das Universum ein Ort des Guten wäre, der uns gefällt?«
     
    2.
    Ca-Her-L'ron: Blassgelb
    »Das gefällt mir nicht! Bist du dir sicher?«
    Ca-Her-L'ron glaubte, sich verhört zu haben. »Natürlich bin ich mir sicher. Was soll überhaupt diese Frage? Hältst du mich für dumm?«
    Vom Sitz ihrer Nebenpilotin kam ein amüsiertes Fauchen; Nar-Yan-N'ik schien sich bestens zu amüsieren. Natürlich auf Ca-Her-L'rons Kosten. So war es schon immer gewesen, seit sie gemeinsam die Ausbildung in Vatucym durchlaufen hatten. Stets hatte sie sich für etwas Besseres gehalten, doch die letzten Ereignisse hatten bewiesen, dass sie sich dabei offensichtlich täuschte.
    »Wie könnte ich dich für dumm halten?« Nar-Yan-N'iks Barthaare zitterten. Sie bebten geradezu. Es musste sie unwahrscheinliche Mühe kosten, nicht laut loszulachen. »Du hast eine hoch spezialisierte Ausbildung hinter dich gebracht. Wir gehören zur Elite der Kartanin! Hangay hat uns zu dem gemacht, was wir sind, und wir geben es unserer Galaxis zurück.«
    Unwillkürlich fuhren Ca-Her-L'rons Krallen aus und bohrten sich in das weiche Material der Armlehne ihres Sessels. »Hangay? Das sehe ich anders. Nicht Hangay! Es war das Vibra-Psi. Hat unsere Ausbilderin uns das nicht immer und immer wieder gelehrt? Das Vibra-Psi hat uns zu dem werden lassen, was wir sind. Nur deshalb können wir Schiffe durch den Bereich der Proto-Negasphäre navigieren.«
    Nar-Yan-N'iks Fell sträubte sich am Halsansatz, genau dort, wo der blassgelbe Schutzanzug endete. »Toll. Wenn du mich fragst, könnte ich auf diese Fähigkeit verzichten. Ich würde lieber all die anderen Mutantengaben einsetzen, die uns verliehen wurden - Telepathie, Telekinese, Teleportation -, aber nein, nur unser Orientierungssinn wird gebraucht. Als wären wir Astrogationsroboter.«
    »Kannst du nicht eine Sekunde lang ernst bleiben?« Die Krallen bohrten sich tiefer in die Armlehne. Ca-Her-L'ron konnte sich kaum noch zusammenreißen. Am liebsten hätte sie geschrien oder wäre gleich auf ihre Mitpilotin losgegangen.
    Seit das Vibra-Psi erloschen war, fühlte sie sich von Sekunde zu Sekunde elender. »Hilf mir! Ich brauche jemanden, der mir zuhört!«
    »Also gut. Ich fasse zusammen: Während alle anderen Kartanin der Vibra-Staffel und auch die ganzen Friedensfahrer und Terraner und wer sonst noch zu unserer Angriffsflotte gehört, unendlich erleichtert sind, dass es dieses furchtbare Vibra-Psi nicht mehr gibt ... «
    »Hör auf zu spotten! Ja, es quält mich, dass es erloschen ist! Das Vibra-Psi fehlt mir! Es macht mich wahnsinnig, dass

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