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2497 - Das Monokosmium

2497 - Das Monokosmium

Titel: 2497 - Das Monokosmium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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die ersten Kabinette aufbrechen ... Diesen Gewalten hätte die Hundertsonnenwelt wenig entge genzusetzen.« Damit war alles gesagt, was ich zu sagen hatte.
    »Das Zielszenario rechtfertigt den Einsatz«, beharrte der Posbi. »Trotzdem lehne ich ab.«
    »Dann bleibt nur die Möglichkeit, gegen Kirmizz vorzugehen!« Wismo Kantelaki reagierte zornig auf den Dis put. »Warum willst du ihn schonen, Roi? Glaubst du, er würde an deiner Stelle eine Sekunde lang zögern?«
    »Das ist unsere Aufgabe!«, rief Knorm Ultrecht. Seine Piepsstimme ging auf einen Programmfehler bei der Gestaltung der Stimmbänder zurück, sie passte nicht zu einer Mikro-Bestie.
    Ein einfacher medizinischer Eingriff hätte das beheben können. Bislang sträubte Ultrecht sich aber gegen eine Operation. Auch wenn er es nicht ein gestand, seine Aversion gegen medizi nische Gerätschaften war unverkenn bar. Die Kolonnen-Anatomen hatten möglicherweise schlimmere Experi mente mit ihm vorgenommen, als der Kleine jemals preisgeben würde.
    Manchmal fragte ich mich, ob er aus Scham schwieg. Die Mikro-Bestien wa ren von der Kolonne gezüchtete Mord maschinen. Mini-Haluter, ungefähr zwanzig Zentimeter groß. Alle, die seit Monaten zu meinem Gefolge zählten, hatten an Bord der Skapalm-Bark DE RUFUS als Ausschuss gegolten. Missge staltete Kreaturen, gerade noch gut für Forschungszwecke, aber niemals brauchbar als Kolonnen-Assassinen. Sie verdankten mir ihre Freiheit, ich vertraute ihnen, und Senego Trainz hatte vor wenigen Minuten wieder ein mal bewiesen, dass dieses Vertrauen gerechtfertigt war.
    »... danach können wir Terraner dar angehen, VULTAPHER für unsere Zwecke zu nutzen.« Der Satz klang in mir nach. ... wir Terraner, hatte Trainz auf seine ruhige Art gesagt, ohne dar über nachdenken zu müssen. Völlig un verkrampft war seine Empfindung deutlich geworden, und Momente wie dieser zeigten mir, dass unser Weg der richtige war.
    »Kirmizz ist eine der großen Num mern in der Kolonne!«, rief Trainz. »Zumindest wird er einen entsprechen den Rang einnehmen, wenn wir ihn ge währen lassen.«
    »Deshalb muss er sterben!«, brüllte Kantelaki.
    »Wir schicken ihn in die Hölle zu rück!« Trainz lachte meckernd wie über einen besonders guten Witz.
    Kirmizz’ Tod würde uns Luft ver schaffen. Mittlerweile glaubte ich selbst daran, dass der Chaotender ohne den Piloten für längere Zeit sein Bedro hungspotenzial verlor. Allerdings hatte ich auch darüber nachgedacht, ob es möglich sein könnte, Kirmizz auf unse re Seite zu ziehen. Das wäre ein Spiel mit dem Feuer gewesen, aber warum nicht das Undenkbare denken? VULTAPHERS Möglichkeiten konnten die Milchstraße einen gewaltigen Schritt vorwärtsbringen ...
    ... und würden uns endgültig in den Fokus der Chaosmächte rücken. Mit Folgen, die ich mir besser nicht auszu malen versuchte.
    »Wir sind nicht in der Lage, uns zu MINATERG Zutritt zu verschaffen«, hörte ich Ustinoth sagen. »Ohne die DARK GHOUL als Eintrittskarte ha ben wir keine Chance, unbehelligt in Kirmizz’ Nähe zu gelangen. Und Dan tyren ...«
    »Das Spiegelwesen hat die Maske durchschaut«, sagte ich abwehrend. »Der Dual wird nicht wiederauferste hen.«
    »Die beste Zugriffsmöglichkeit bietet sich, wenn wir den Piloten auf der Hundertsonnenwelt überraschen kön nen.« Das kam von einem der TLD Agenten.
    »Er nutzt das Areal der Hyperinpo tronik und des Zentralplasmas zur Kontemplation.« Daran hatte sich nichts geändert. Ich musste nur eine Einschränkung machen: »Zumindest war das bis vor einem halben Tag der Fall. Seitdem alle Kabinette im Eilver fahren integriert werden, kann von ei nem Status der Versunkenheit kaum mehr die Rede sein.«
    »Der Alarm, den wir beim Kuppelareal gehört haben ...«, erinnerte Kirl Harra.
    »Wem anders als Kirmizz sollte er gegolten haben?« Captain Bertram, der ebenfalls zu dem Erkundungstrupp auf der Hundertsonnenwelt gehört hatte, führte den Gedanken zu Ende.
    Harra lachte triumphierend. »Kir mizz wurde möglicherweise von einem der Traitanks abgesetzt, die wir über den Kuppeln gesehen haben. Bis zu dem Alarm hat er sich kaum länger als vierzig Minuten dort aufgehalten.«
    Fragend schaute ich Mogart den Dritten an. Er war einer der beiden Posbis, die uns in der BOX freundlich empfangen hatten.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich ha be aus Sicherheitsgründen keine Ver bindung, ich ...«
    Das kaum wahrnehmbare Summen der Luftumwälzung verstummte. Die spärliche Helligkeit wich nahezu

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