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2497 - Das Monokosmium

2497 - Das Monokosmium

Titel: 2497 - Das Monokosmium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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überwinden können. Eher schien es Danton, dass Dunkelschirme die destruktive Energie absorbierten. Kirmizz hatte seinen Bereich gegen galaktische Technik gesichert. Mit Eindringlingen, die sich der Kolon nen-Technik bedienten, musste er sich normalerweise nicht auseinanderset zen.
    »Weiter! Wir müssen uns beeilen!«
    Danton fürchtete, dass Kirmizz die Absicherung verstärkte, weil er inzwi schen die Wahrheit kannte. Im schlimms ten Fall geschah das schon in diesen Minuten.
    *
    Die Roboter der Terminalen Kolonne schwebten aus einem der Schächte empor, die in unergründliche Tiefe zu füh ren schienen. Düsteres Zwielicht be herrschte jenen Bereich, in dem Kühlschlangen zwischen umlaufenden Wartungsgalerien hervorbrachen und sich im Würgegriff um einzelne Lei tungsstränge legten. Die Dunstschwa den der abkühlenden Atmosphäre wur den zur Melange pulsierender dunkler Farben wie die Palette eines jener Ma ler, die in der terranischen Kunst die Zeit nach dem Ende der Dunklen Jahr hunderte geprägt hatten.
    Düsternis. Beklemmung. Undurch dringlicher Nebel, der erstickend über der Zukunft lastete – das Thema, das ein ganzes Jahrhundert prägte.
    Die Roboter kamen schnell näher. Kantige Kolosse von bedrückender Präsenz. Kampfmaschinen, auch wenn ihre Projektormündungen nicht akti viert waren.
    Sie schwebten vorbei, ohne auf die Nähe der Eindringlinge zu reagieren. Eine Routinekontrolle, mehr nicht. Sie hatten auf dem Planeten keinen Gegner zu fürchten.
    Danton wartete, bis die Roboter hin ter der nächsten Biegung des Korridors verschwanden. Mit einer knappen Ges te forderte er die Mikro-Bestien zum Weitergehen auf.
    Sie waren unsichtbar, dennoch kann te jeder die Position der anderen. Weil die Anzugorter rechnerische Bewe gungsbilder projizierten. Basis dafür waren die über Kolonnen-Funk gesen deten Peilsignale jedes Dunkelfeld- Projektors. Eine spezielle Frequenz, aber dennoch unsicher.
    Angespannt hatte Danton nach der Waffe gegriffen. Seine Befürchtung, dass die Roboter die Frequenzbänder abhörten und die ultrakurzen Peilsi gnale aufspürten, erwies sich jedoch als unbegründet.
    Augenblicke später gab es kein Wei terkommen mehr. Ein flirrendes Ener giefeld blockierte das Schott vor ih nen.
    »Wir könnten die Sperre beseitigen«, hörte Danton eine der Mikro-Bestien raunen. Wahrscheinlich war es Trainz. In dem Moment achtete er nur nicht darauf, weil er sich nach beiden Seiten umsah.
    »Mit einer Unterbrechung lösen wir aber höchstwahrscheinlich Alarm aus«, fuhr die Bestie fort.
    Ineinander übergehende Säle, so hat te ihm die Hyperinpotronik den von Kirmizz okkupierten Bereich beschrie ben. Von den Posbis waren sie nicht genutzt worden, weil Umbauten nach dem Hyperimpedanz-Schock Eingriffe in die Infrastruktur erfordert hatten.
    Danton musste nicht lange suchen, bis er die Schächte der Atmosphären aufbereitung fand. Sie waren groß genug, dass er sich einigermaßen gut dar in würde bewegen können. Er hatte die Dantyren-Maske ertragen, schlimmer konnte der Weg durch den Klima schacht kaum werden.
    Er entdeckte eine Wartungsöffnung und schickte zwei Mikro-Bestien vor aus. Sie kamen rasch zurück. Es gab keine Sperren, die das Eindringen in die angrenzenden Räume verhindert hätten.
    Der Pilot des Chaotenders begnügte sich mit einer eher demonstrativen Ab schirmung seines Refugiums. Über die Bedeutung seines Monokosmiums sagte das noch wenig aus.
    Weshalb mehr Aufwand treiben als unbedingt nötig? Kirmizz’ hatte auf der Hundertsonnenwelt nichts zu fürch ten.
    Du kennst uns Terraner noch nicht, dachte Roi Danton angespannt. Wir lassen uns nicht so leicht das Genick brechen.
    Mit einem heftigen Kopfschütteln wischte er seine Erinnerung an die ers te Begegnung mit Kirmizz auf der Hun dertsonnenwelt beiseite. Sie war ihm eine eindringliche Warnung.
    *
    Der Saal war verlassen.
    Roi Danton hatte erwartet, etwas Spektakuläres zu sehen, aber keine technischen Anlagen, die mit dem Ent stehen des Chaotenders zu tun hatten. Vielleicht ein Trainingsareal für Kir mizz. Nicht aber diesen Hauch von Ein samkeit, der sich ihm aufdrängte, als er den Blick schweifen ließ.
    »Hier ist niemand außer uns. Wir müssen auch nicht fürchten, entdeckt zu werden«, hörte er Ultrecht sagen. Dessen Piepsstimme war unverkenn bar. »Wir messen keine Raumüberwa chung an, keine optischen oder akusti schen Spione. Absolut nichts.«
    »Sobald Kirmizz hier ist, will er un beobachtet sein.« Danton atmete tief

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