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2497 - Das Monokosmium

2497 - Das Monokosmium

Titel: 2497 - Das Monokosmium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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durch. Seine Anspannung wich ein we nig. »Wenn der Pilot zurückkommt, welche Möglichkeiten hat er dazu?«
    »Meine Leute nehmen gerade die üb rigen Räume in Augenschein«, antwor tete Trainz. »Im äußeren Bereich steht ein abgeschalteter Kolonnen-Trans mitter. Er kann über eine spezielle Sen destation aktiviert werden.«
    »Gut. Wir verzichten vorerst auf die Dunkelfelder«, entschied Danton. »Se nego, die Hälfte deiner Leute bezieht in Transmitternähe und an den übrigen Zugängen Position. Wir müssen infor miert sein, sobald das Gerät auf Emp fang geht. Kirmizz darf uns keinesfalls überraschen. Eine zweite Gelegenheit, ihn anzugreifen, werden wir nicht be kommen. Der Rest deiner Truppe nimmt alles in Augenschein, was wichtig wirkt.«
    Trainz hatte seinen Dunkelschirm ebenfalls abgeschaltet. Sein dreiäugi ger Blick ruhte kurz auf Danton. Dann drehte er sich langsam zur Seite. Mit zwei Händen kratzte er sich über die lederartige kahle Kopfhaut. An dem aufgequollenen Narbengewebe der rechten Schädelhälfte hielt er inne. Danton glaubte zu sehen, dass der Anführer der Mikro-Bestien unwillig den Mund verzog.
    »Was macht Kirmizz hier?«, fragte er mit Nachdruck. »Ich verstehe den Sinn dieses Raumes nicht.«
    »Eine Art Museum«, erwiderte Dan ton. »Das ist jedenfalls mein erster Ein druck. Ausstellungsstücke, die nur Kir mizz zugänglich sind. Aber was bedeuten sie? Handelt es sich um Beu testücke? Dinge, die ihm irgendwann wichtig waren?«
    Der Aktivatorträger ging auf das nächstbeste Exponat zu und blieb erst dicht vor dem Podest stehen, das pyra midenförmig an die zwei Meter hoch aufragte.
    Das fluoreszierende Material konnte er nicht einordnen. Aus jedem Blick winkel schimmerte es anders. Der Auf bau wirkte stufenförmig, doch sobald sich Danton darauf konzentrierte, ver schwamm diese Struktur. Die Pyrami de schien transparent zu werden, und für die Dauer eines Atemzugs war ihm, als stürze er ins Nichts.
    Erst danach spürte er die Fraktale. Sie brachen das Licht in Tausenden Facetten und erweckten den Eindruck von Tiefe, wo keine war, vermischten die Ewigkeit mit dem Endlichen. Zu gleich lenkten sie Dantons Blick ab, als hätten sie seine Sinne eingefangen und wollten ihn nicht mehr loslassen.
    Für jeden Betrachter gab es nur ei nen einzigen bedeutungsvollen Punkt in diesem Universum: das obere Ende der Pyramide, eine Fläche, nicht größer als eine Handspanne im Qua drat.
    Eine Figurengruppe stand dort, her ausgeschliffen aus einem faustgroßen Kristall. Vier eigentümliche Gestalten. Danton hatte Wesen wie diese nie zuvor gesehen, er glaubte nicht, dass sie aus einer Galaxis der Lokalen Gruppe stammten.
    Langsam ging er um das Exponat herum. Die Figuren blickten ihm ent gegen. Zumindest entstand dieser Ein druck durch die sich permanent verän dernde Lichtbrechung. Erst jetzt bemerkte er die unvollendete Gestalt zwischen den anderen. Wenige Kontu ren waren eingraviert, das bereits Erkennbare ließ keine Rückschlüsse zu. Vielleicht, im Gegensatz zu den schon dargestellten Wesen, ein humanoides Geschöpf.
    Danton sah sich weiter um.
    Tausend und mehr Exponate waren allein über diesen Saal verteilt, und die Ausstellung erstreckte sich bis in die Nebenräume.
    Der Kristall war eines der kleinen Objekte. Die größeren maßen mehrere Kubikmeter. Gemeinsam war allen die plastische Bearbeitung. Sie zeigten Gruppen mit Personen oder Gegen ständen. Im Mittelpunkt jedes Arrangements stand eine muskulöse, breit schultrige Gestalt. Auffällig an ihr war die steife aufrechte Haltung. Als hätten der oder die Künstler diesen Umstand betonen wollen.
    Vergeblich suchte Roi Danton bei der zentralen Kristallfigur nach Gesichts zügen. Ihr haftete etwas Unfertiges an. Das Gesicht wirkte glatt – und zugleich wieder nicht. Die beiden Augen schie nen der Skulptur Leben einzuhauchen, doch das Gesicht, mundlos und ohne Nase, strafte diesen Eindruck Lügen.
    Es war ein Gesicht voll Gegensätz lichkeiten.
    Danton kannte es, und es weckte zwiespältige Empfindungen in ihm.
    Dieses Gesicht drückte Leben aus und Tod. Es war starr und unnahbar wie eine Maske. Nur diese Augen ... Danton fühlte sich von ihrem Blick durchbohrt.
    »Was ist an der Gestalt Besonderes?«, hörte er Trainz fragen. Der Kalbaron hatte wieder zu ihm aufgeschlossen, aber aus nur zwanzig Zentimetern Hö he konnte Trainz nicht das erkennen, was Danton sah.
    »Das ist Kirmizz!«, antwortete der Terraner verhalten.
    Er sah die tiefe,

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