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2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

Titel: 2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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dass es daran liegt. Oder ich
bin einfach anders. Und Valting?
Sich zu konzentrieren, fiel ihr schwer,
denn ihre Gedanken sprudelten mit einem Mal wie kochendes Wasser. Oft
wäre sie darüber froh gewesen, wenn
sie geradezu verzweifelt nach bestimmten Erinnerungen gesucht hatte.
Wir ...
Hatte jemals einer nach ihr gefragt,
der wie ihre Eltern den Funkenregen
gespürt hatte?
Shanda entsann sich nicht. Sie war
sicher, dass nie jemand gekommen war.
Und Valting? Wahrscheinlich wusste er,
wie viele davon betroffen waren. Ob er
alle Namen kannte, bezweifelte sie jedoch.
Auf jeden Fall suchte Huslik Valting
nach Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Er und Vorremar Corma.
Shanda lauschte wieder. Sie versuchte zu erzwingen, was stets ohne ihr bewusstes Zutun eingetreten war. Wie
schaffte sie es, dass sie die Gefühle
fremder Menschen sah? Sie hatte keine
Ahnung.
Es ist wie atmen. Ich kann die Luft
anhalten, aber nur für kurze Zeit. Das
ist ein unbeeinflussbarer Vorgang.
Da waren sie wieder. Fremde Gedanken. Tausende. Mindestens.
Das Dröhnen in ihrem Kopf schwoll
an und wurde schmerzhaft. Shanda
biss die Zähne zusammen.
Dieses Dröhnen drohte ihren Schädel zu sprengen.
Shanda hörte sich stöhnen.
Sie sträubte sich dagegen, setzte alles daran, die Konzentration zu halten.
Ihre Gedanken suchten die fernen
Stimmen, suchten VATROX-VAMU ...
... vergeblich, denn das alles war von
einem Moment zum nächsten vorbei.
Shanda fühlte sich nur noch schwach
und ausgelaugt. Ihr Puls raste. Ihre
Hände brannten wie Feuer. Die Handballen waren blutverschmiert, sie hatte
sich die Haut mit den Fingernägeln
aufgerissen.
Da war wieder die Leere, die ihr
Angst machte, das Gefühl unendlicher
Verlorenheit. Aber auch ein Hauch von
Ungewissheit und Anspannung wehte
heran. Spürte sie Valtings Empfindungen?
Shanda schaute auf. Der Hagere
stand am anderen Ende der Halle am
Infopunkt. Als spürte er, dass sie ihn
beobachtete, drehte er sich in ihre Richtung. Er hob den Arm und winkte auffordernd.
Sie reagierte nicht. Mit einer hastigen
Fingerbewegung zog sie das Holodisplay ihres Armbands auseinander und
wählte Hermans Kennung. Am späten
Nachmittag befasste er sich stets mit
seiner Datensammlung, dann hatte er
Dokumentationen über die Milchstraße
und das Solsystem auf der Datenwand.
Die Verbindung kam nicht zustande.
Ich weiß, dass du da bist, Herman.
Warum nimmst du das Gespräch nicht
an?
    Shanda wartete einige Sekunden, ehe
sie es erneut versuchte. Den Gedanken
an Herman, der womöglich wie ein
Häufchen Elend bewusstlos am Boden
lag, schob sie hartnäckig von sich. Doch
ebenso ausdauernd drängte dieses Bild
zurück.
    Ich muss ihm helfen.
Und Fakan Noorgeg? Sie bezweifelte
nicht, dass ihr Vorgesetzter noch im
Überwachungsraum lag. Außer ihm Fake... – Fakeson, ja – und der Siganese.
Selbst wenn es ihr möglich war, einen
oder gar mehrere aus der Bewusstlosigkeit zurückzuholen, was erreichte sie
damit?
Shanda verstand allmählich die ganze Tragweite der Gefahr. VATROX-VAMU war eine tödliche Bedrohung.
Bewusstlose aßen und tranken nicht.
Selbst wenn Medoroboter einige Tausend Männer und Frauen künstlich ernähren konnten, starben alle anderen
an Austrocknung. Wie lange würde das
dauern? Sie wusste es nicht, aber sie
ahnte, dass es schneller geschehen würde, als ihr lieb war.
Shandas Betroffenheit wich grenzenlosem Entsetzen. Daran hatte sie bislang nicht gedacht. Wahrscheinlich
würden schon in wenigen Tagen die
Ersten sterben. Danach dauerte es nicht
mehr lange, und das Stardust-System
war ein gigantischer Friedhof.
Valting hatte das sofort erkannt,
schließlich war er geraume Zeit seines
Lebens Politiker gewesen. Politiker waren geübt darin, Probleme aufzuspüren,
womöglich schon, bevor sie entstanden.
Außerdem konnten solche Menschen alle Details abwägen, ohne irgendwas zu
übersehen.
Shanda folgte Valting. Die Bewusstlosen lagen da wie tot. Sie konnte sich
eines Schauderns nicht erwehren, als sie
an den ersten vorbeiging. Obwohl sie
nicht hinsehen wollte, tat sie es – und
bereute es sofort wieder: Sie sah verkrampfte Körper. Hände, die sich in den
Boden gekrallt hätten, wäre ihnen das
möglich gewesen. Gesichter, die tief von
Panik gezeichnet waren.
Ein Stöhnen ließ Shanda innehalten.
Ein Mann in ihrer Nähe versuchte sich aufzurichten. Er schaffte es
nicht. Seine Bewegungen hatten etwas Hilfloses, Mechanisches. Shanda
schluckte

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