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2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

Titel: 2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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erwischt.
    Das Eingangsportal stand offen. Zwei
Personen lagen im Bereich der Lichtschranke. Als hätten die beiden noch
versucht, sich in der Halle in Sicherheit
zu bringen ...
    Eine heftige Bö fegte Unrat von draußen herein. Staub flirrte in den schräg
einfallenden Sonnenstrahlen.
    Shanda musste sich zum nächsten
Schritt zwingen. Sie spürte nichts, keine Emotionen. Als wären die Menschen ...
    ... tot! Nur noch leblose Hüllen. Umgekommen, als VATROX-VAMU über
sie hereingebrochen war.
    Heiß wallte es in ihren Adern auf. Ein
unheilvolles Prickeln breitete sich unter
ihrer Kopfhaut aus und wuchs über die
Schläfen hinaus. Ihr Gesicht wurde
taub, gleich darauf auch die Schultern.
Shanda kannte dieses lähmende Gefühl,
wenn ihr Kreislauf rebellierte. Ein enges Band legte sich um ihren Brustkorb
und machte es ihr unmöglich, tief einzuatmen, um die Benommenheit sofort
wieder zu vertreiben.
    Sie trat einen stockenden Schritt vorwärts. Der Boden schien sich aufzubäumen. Sie hatte Mühe, auf den Beinen zu
bleiben.
    Eine entsetzliche Leere schlug ihr
entgegen. Sie spürte keine Emotionen.
Vor ihr war nur eine seltsame, unnatürliche Stille – umso lauter erklang plötzlich das leise Surren.
    Eine Schildkröte huschte über den
Marmor. Der Reinigungsroboter wich
den am Boden liegenden Menschen aus
und beseitigte den hereingewehten
Schmutz.
    Der Roboter erinnerte Shanda an
Herman. Sie fragte sich, wie es ihm gehen mochte. Immer war er für sie da
gewesen, seit dem Tod ihrer Eltern kümmerte er sich um sie. Doch ausgerechnet
an diesem Tag, da er sie womöglich zum
ersten Mal brauchte, konnte sie ihm
nicht beistehen.
    Ein weiteres Geräusch erklang: ein
Rascheln neben ihr. Shanda schreckte
aus ihren Überlegungen auf. Sie
schnappte nach Luft, als sich eine Hand
um ihren Arm schloss, wollte aufschreien, aber nur ein Wimmern kam über
ihre Lippen.
    Valting hatte sie gepackt. Offenbar
war er halb von einer Säule verdeckt
gewesen, deshalb hatte Shanda ihn
nicht mehr gesehen.
»Du tust mir weh!« Sie versuchte, seine Hand wegzuschieben, doch sein Griff
wurde fester.
    »Mädchen, was du siehst, schlägt dir
aufs Gemüt? Strapaziert deine Nerven?
Ich gebe zu, mir auch, obwohl ich nichts
anderes erwartet habe.«
    Shanda spürte seine Besorgnis. Endlich, weil sie hartnäckig versuchte, seine
Finger von ihrem Arm zu lösen, gab er
sie wieder frei. Er sagte kein Wort der
Entschuldigung, registrierte wohl nicht
einmal, dass sie zitternd aufatmete. Immerhin hatte sie befürchtet, dass er sie
trotz seiner Beteuerungen zu der Untersuchung schleppen würde.
    »Da drüben! Na los, worauf wartest
du?«
Huslik Valting lief auf den Informationspunkt zu. Shanda schaute ihm verbissen nach. Sie ignorierte seine harsche
Anordnung.
Er hielt plötzlich inne und kniete neben zwei am Boden liegenden Männern
nieder. Einigermaßen hastig untersuchte
er beide, hob ihre Augenlider an, tastete
nach ihren Halsschlagadern.
Auffordernd schaute er zu Shanda
zurück.
»Komm schon! Hier tut dir keiner
was. Alle sind bewusstlos. Allerdings
habe ich keine Ahnung, wie lange ihr
Zustand anhalten wird.«
Shanda zögerte. Sie lauschte in sich
hinein, wenn auch ohne zu wissen, wonach sie suchte. Emotionen, Gefühle,
irgendwas, das ihr verriet, dass in der
Nähe überhaupt Menschen bei Bewusstsein waren. Sie spürte nichts. Dabei hätte sie sich mit Begeisterung
sogar auf solche Wahrnehmungen gestürzt, die sie am Morgen verwünscht
hatte.
Eine eigenartige Aura hing in der
Luft – vergleichbar der manchmal undefinierbaren Anspannung unmittelbar
vor einem schweren Gewitter.
VATROX-VAMU ... Lautlos formten
Shandas Lippen den Namen. Sie
schreckte davor zurück, ihn auszusprechen.
Valting warf ihr einen forschenden
Blick zu. Wortlos ging der Mann weiter.
Beim Infopunkt würde er auf jeden Fall
Positronikzugriff haben.
Und dann? Was konnte Valting tun?
Selbst wenn er Medoroboter rief – wo
sollten die Maschinen anfangen,
falls wirklich ganz Aveda in Agonie
lag?
Wir sind bestenfalls ein paar Hundert,
Tausend oder mehr ...
Wir! Das Wort hatte einen eigenartigen Klang. Shanda wusste nicht
einmal, ob wirklich alle, die mit den goldenen Funken in Berührung
gekommen waren, immun waren. Wie konnte sie dann von wir denken? Valting war
handlungsfähig geblieben, sie selbst
ebenfalls. Aber durfte sie daraus auf
den Funkenregen als Ursache schließen?
Was habe ich heute Morgen gegessen?
Mag sein,

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