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2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

Titel: 2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Rakete mit angeflanschten Treibstoffboostern. Rence
sah viele Dinge stets ein wenig anders
als die Masse der Bevölkerung. Das war
der Grund, warum er sich geradezu verbissen auf die Simulation des Robotkampfschiffs gestürzt hatte.
Der Verkehr wurde dichter. Auf der
Crest Road, die nach Nordosten aus der
Stadt führte, gerieten die bodengebundenen Fahrzeuge sogar ins Stocken.
Die Kollisionswarnung schreckte
Rence auf.
Extrem nah kreuzten zwei kleinere
Gleiter seinen Kurs. Er sah die vordere
Maschine schwanken, als werde sie urplötzlich von einer heftigen Turbulenz
erfasst. Der Pilot hatte offensichtlich
Mühe, das Fahrzeug in der Horizontale
zu halten.
Der zweite Gleiter kippte seitlich
weg.
Rence schoss vorüber. Er hatte auf
Gegenschub geschaltet und sank tiefer.
Der dichter gewordene Verkehr ließ ihm
nur wenig Spielraum, er war gezwungen, auf den Aveda Tower einzuschwenken.
Ein heftiger Schmerz pochte unter
seiner Schädeldecke. Für einen Moment
sah Rence die Kontrollen verschwommen.
Er kniff die Augen zusammen und
schüttelte den Kopf. Danach war nichts
besser.
Einige hundert Meter voraus geriet
ein Gleiter ins Trudeln.
Wie ein welkes Blatt, dachte Rence.
Ungläubig verfolgte er, wie die Maschine in einer weiten Schaukelbewegung
absank. Der Pilot hatte offenbar völlig
die Kontrolle verloren.
Die Notfallpositronik verhinderte
den Absturz. Rence Ebion atmete auf,
als der Gleiter sicher auf einem Grünstreifen aufsetzte.
Sein Kopfschmerz wurde stärker. Er
hörte ein gequältes Stöhnen und sah
sich hastig um. Erst in dem Moment begriff er, dass dieses Stöhnen von ihm
selbst kam.
Der Andromache brach aus dem Kurs
aus und stellte sich schräg. Auf Rence
wirkte die Bewegung zeitlupenhaft
langsam, dennoch fand er nicht die
Kraft, dagegen einzuschreiten.
Er gurgelte entsetzt. Atmete hastiger.
Keuchte. Ein unheimliches Pochen
wollte seinen Schädel sprengen. Stimmen redeten auf ihn ein. Eben noch leise, wurden sie nun unerträglich laut.
Hunderte Stimmen schrien wild
durcheinander.
Rence brüllte gegen sie an. Genauso
wie gegen das grelle Blinken, das sich in
seine Wahrnehmung einbrannte.
Er hob ruckartig die Hände an den
Kopf und verkrampfte die Finger um
die Schläfen. Nichts wurde dadurch anders. Besser schon gar nicht.
VATROX-VAMU ist hier!
Der Gedanke war wie ein loderndes
Fanal. All die quälenden Stimmen verstummten hinter dieser unerbittlich intensiven Wahrnehmung.
Unterwirf dich VATROX-VAMU!
Der Andromache schmierte ab. Rence
spürte es. Er sah die Gebäude plötzlich
über sich. Ebenso den Kanal, die Straßenzüge ...
Brennend stieg es von seinem Magen
aus auf.
Er rang nach Luft. Würgte.
Du kannst VATROX-VAMU nicht widerstehen!
Sein Schreien wurde zum trotzigen
Lachen. Zum Husten, das ihm die Kehle aufriss. Halb erstickt rang er nach
Luft.
Dann waren da nur mehr die fremden
Stimmen und der Schmerz, den sie verursachten.
Rence Ebion kämpfte hartnäckig und
verbittert dagegen an. Eine Ewigkeit
lang, so schien es ihm.
Die Ewigkeit erlosch.
Finsternis verdrängte alles.
3.
    Huslik Valting sprang auf das Laufband und schritt dennoch hastig weiter
aus. Trotz der schnellen Bewegung das
Gleichgewicht zu halten, fiel ihm nicht
schwer. Shanda hatte Mühe, den Abstand zu ihm nicht größer werden zu
lassen.
    Zweimal schaltete sie ihr Kombiarmband ab und aktivierte es von Neuem.
Beide Male versuchte sie danach sofort,
einen firmeninternen Anschluss zu erreichen. Doch entweder erschien nur
das Standardlogo oder der Weiterleitungston erklang endlos, zermürbend
monoton.
    Überrascht registrierte Shanda, dass sie
den unteren Zugang zur Verwaltung schon erreicht hatte. Das Laufband
endete außerhalb der großen Empfangshalle. Ein Prallfeld
fing sie ab und verhinderte, dass sie stürzte. Shanda ärgerte
sich ebenso über ihre Unachtsamkeit, wie dass sie Valting aus den
Augen verloren hatte. Sie stürmte weiter – und hielt
jäh inne, als sei sie gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt.
    Vor ihr öffnete sich die von blühenden
Pflanzen gesäumte Halle. Grelles Sonnenlicht flutete durch die Glasfront herein.
    Angestrengt suchte Shanda nach Valting. Der Hagere war verschwunden.
Überhaupt sah sie nirgendwo Bewegung.
    Und trotzdem ... Da waren Menschen.
Sie lagen am Boden, als habe ein Paralysatorgeschütz das Gebäude getroffen.
Einige waren vor den Antigravschächten in sich zusammengesunken, andere
hatte es beim Durchqueren der Halle

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