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2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

Titel: 2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Wenn die Menschen
aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachten, würden über kurz oder
lang auch die Gleiter wieder funktionieren. Noch hatte er die freie
Auswahl, und keiner würde ihn daran hindern, sich das zu nehmen,
was er haben wollte.
*
    Der aufwärtsgerichtete Zugstrahl
setzte ihn auf der oberen Fahrbahnebene ab. Rence Ebion warf einen raschen
Blick in die Runde.
    Menschen bewegten sich zwischen den
Fahrzeugen. Allerdings hatten sie keineswegs zeitgleich das Bewusstsein
wiedererlangt. Kleinere Gruppen standen bereits beieinander,
während andere Männer und Frauen erst ihre Fahrzeuge
verließen und reichlich verwirrt wirkten. Wo sich Leute
zusammenfanden, hatte es aus der Distanz den Anschein, als redeten sie
über das Geschehene. Große Emotionen wurden dabei aber nicht
frei, denn kaum einer ließ sich zu besonderer Gestik
hinreißen.
    Sie reagieren wie schlecht gespielte
Marionetten. Als wüsste der, der ihre
Fäden führt, nicht so recht etwas damit
anzufangen.
    Mentale Fäden. Rence horchte in sich
hinein. Der Kopfschmerz war noch da,
wenngleich nicht mehr so intensiv.
Vielleicht gewöhnte er sich einfach
daran.
    Für einen Moment war er versucht,
sich auf das Fremde einzulassen, alle
eigenen Gedanken auszublenden ...
    Ich glaube nicht, dass VATROXVAMU mich »übersehen« hat. Und ich
bin bestimmt nicht der Einzige.
    Es fiel ihm schwer, sich dem Fremden
zu öffnen.
Ich bin zu angespannt und wehre
mich unbewusst gegen die Beeinflussung. So kann es nicht funktionieren ...
Es war besser, die Augen zu schließen.
Sonst ließ er sich permanent ablenken.
Kommen da einige auf mich zu? Es
sieht so aus.
Er blinzelte. Tatsächlich kamen fünf
Personen heran. Sie mussten ihn bemerkt haben, vielleicht wollten sie mit
ihm reden.
Rence schaute der kleinen Gruppe erwartungsvoll entgegen.
Leider beachtete ihn keiner der fünf.
Sie nahmen nur insofern von ihm Notiz,
als sie vor ihm zur Seite wichen. Ihre
Bewegungen wirkten kantig, trancehaft.
»Ich würde gern mit euch reden«,
sagte er, ohne eine Antwort zu erhalten,
weder verbal noch physisch. »Wartet
wenigstens ...«
Sie gingen auf den Antigravschacht
zu. Rence lief ihnen hinterher.
»Was ist mit VATROX-VAMU? Sagen
euch die vielen Stimmen, was zu tun
ist?«
Die fünf verschwanden in dem abwärts führenden Feld. Er schaute ihnen
kopfschüttelnd hinterher. Die Vorstellung, dass es überall in Stardust City so
aussah, entsetzte ihn.
Wahrscheinlich war es gar nicht so
dumm, wenn er nach Talanis ging. Egal
ob er sich das selbst eingeredet hatte
oder ob die flüsternde Stimme tatsächlich da gewesen war. Talanis war die
Insel von ES, und ES hatte zwei Zellaktivatoren zurückgelassen. Bisher hatte
niemand die Aktivatoren aufgespürt. Wenn ich einen davon in die Hände
bekäme ...? Er wusste nicht, was er tun
würde. Schweigen und die potenzielle
Unsterblichkeit genießen? Wahrscheinlich. Die Zahl der Neider wäre bestimmt
zu groß geworden.
Athena und Thor haben es richtig gemacht, sie genießen auf Zyx ihre bleibende Jugend. Mag sein, dass sie darauf
warten, dass ich mich endlich wieder
bei ihnen melde; letztes Weihnachten
und zum Jahreswechsel hatte ich mit
der Simulation für den Robotkreuzer zu
viel zu tun ...
Rence wischte die Überlegungen beiseite. Er brauchte einen Interkontinentalgleiter und sollte wohl nicht zu lange
damit warten. Der Andromache wäre
ideal gewesen, aber ohne aufwendige
Reparatur nicht mehr in die Luft zu bekommen.
Er schritt schneller aus, hastete beinahe im Laufschritt zwischen den Fahrzeugen hindurch. Überall waren jetzt
Menschen, und viele wirkten verwirrt.
Niemand achtete auf ihn. Sie sahen ihn
gar nicht. Womöglich bewegte er sich
einfach zu schnell.
Fast wäre er mit zwei Frauen zusammengestoßen, die hinter einem großen
Frachtgleiter hervortraten. Er wich instinktiv aus und drehte sich sofort zu ihnen um. Es war schon fast unheimlich,
wie unbeteiligt sie an ihm vorbeigingen.
Den kleinen Gleiter einige Meter entfernt kannte er. Eine Saftpackung
lag neben dem Einstieg. Die junge Frau indes war verschwunden. Rence
warf einen Blick in den Fond, und sofort erklang ein gereiztes Knurren.
Er schaute auf den Saft. Die Frau hatte offenbar keinen Schluck
getrunken. Rence konnte sich nicht vorstellen, dass sie nach Stunden im
Fahrzeug keinen Durst hatte. Aber womöglich ignorierte VATROX-VAMU
körperliche Bedürfnisse, weil sie ihm fremd waren.
Er hob die Packung auf und hielt sie abschätzend in

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