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2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

Titel: 2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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leise knirschten. Grell
sprangen ihm die Werbeholos entgegen,
der Bildschnitt war extrem hektisch.
Die Bank unter dem Holo ... Dort saß
niemand mehr.
Rence musste ein zweites Mal hinsehen, bevor er das akzeptierte. Vor wenigen Minuten hatte er ein junges Paar
auf der Bank bemerkt. Er irrte sich
nicht, er hätte die beiden sogar gut beschreiben können.
Auf dem Absatz fuhr er herum. Drüben, bei dem Seerosenteich, kämpften
Licht und Schatten um die Vorherrschaft. Glitt dort ein Schemen am Ufer
entlang? Vergeblich versuchte Rence,
mehr zu erkennen.
Die Nacht schien plötzlich voller Geräusche zu sein. Ein
Wispern und Raunen. Stimmen. Der Wind trug Gesprächsfetzen von der
Straße herab. Tatsächlich: Jemand redete. Rence war sich
dessen völlig sicher.
Trichterförmig legte er die Hände vor
den Mund. »Hallo! Hört ihr mich?«
Keine Antwort.
Er schaute auf sein Armband, fragte
sich, ob er Peg nun erreichen konnte,
weigerte sich einzugestehen, dass Peg
wie die anderen sein könnte; Peg nicht,
nicht Peg, niemals! Aber dann lief er
einfach los, zurück in Richtung des Antigravlifts. Er musste wieder nach
oben.
Zwei Männer tauchten unvermittelt vor ihm auf. Rence hielt abrupt
inne. Offenbar hatten die beiden am Fuß der Steinmauer gelegen,
die einen Sichtschutz zum Kanal hin bildete. Sie schienen gerade erst
das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Der eine erhob sich mühsam
und stützte sich dabei an der Mauer ab. Der andere, Kleinere,
stand schwankend auf den Beinen. Aus der Höhe herabfallendes
Scheinwerferlicht entriss sein Gesicht dem Halbdunkel.
Rence glaubte zu erkennen, dass der
Mann verwundert um sich schaute, dass
er gar nicht verstand, was geschehen
war. Offensichtlich orientierungslos
machte er einige Schritte, dann blieb er
stehen. Wie jemand, dem jäh in den Sinn
kam, er habe Wichtiges vergessen, der
sich aber partout nicht entsann, was. Er
wirkte unschlüssig.
Rence zuckte zusammen, als der Kleine ihn anschaute. Etwas Sonderbares
lag in diesem Blick.
Mit langsamen, stockenden Schritten
setzte der Mann sich in Bewegung. Er
kam auf Rence zu, schien ihn aber immer noch nicht wahrzunehmen. Rence
hätte nur den Arm ausstrecken müssen,
um ihn zu berühren. Warum er damit
zögerte, wusste er selbst nicht. Dann
war der Kleine an ihm vorbei.
Wie ein Schlafwandler wirkte er.
Für einen Moment war Rence unschlüssig. Er schaute dem Mann nur
hinterher. Der blieb bereits an der
nächsten Abzweigung stehen und sah
sich aufmerksam um.
Er weiß nicht, wo er sich befindet.
Entweder sucht er nach etwas Vertrautem oder er prägt sich die Umgebung ein.
Rence wurde nicht schlau daraus.
Möglicherweise stand der Mann unter
Schock.
Diese fremden Stimmen, die ihn selbst
bedrängt hatten ... VATROX-VAMU –
hatten sie damit zu tun? Stand der Mann
unter dem Einfluss des Fremden und
fand sich deshalb nicht zurecht?
Andere Personen kamen heran. Sie
schauten sich um, sahen Rence, blickten
ihn suchend an, und nahmen doch keine
Notiz von ihm.
Als blendeten sie alles aus, was nicht
wie sie war. Er erschrak über seine Folgerung. Sie erschien ihm logisch, aber
wahrscheinlich war es viel zu früh für
eine solche Festlegung.
Acht Männer und Frauen waren es schon, die sich an der Weggabelung
trafen. Sie näherten sich einander, berührten sich
gegenseitig – nicht gerade wie gute Freunde, sondern eher
vorsichtig, abschätzend, als müssten sie erst lernen,
miteinander umzugehen. Und sie redeten, murmelten für Rence
unverständliche Worte.
Er ging auf die Gruppe zu.
Sie sahen ihn nicht.
Er räusperte sich. Hustete laut.
Keiner drehte sich zu ihm um, weil er
sich gestört fühlte oder einfach nur wissen wollte, wer da hinter ihm stand.
»Ein schöner Abend, nicht wahr?!«
Rence wusste im Voraus, dass er keine
Reaktion hervorrufen würde. Aber er
wollte einfach die Bestätigung, dass es
so war.
»Für heute Nacht ist Regen angesagt.
Gewitter und ein schwerer Hagelsturm.
Im Park wird es bedrohlich werden.«
Er existierte nicht für sie.
Er fühlte sich hilflos und wütend zugleich. Selbst wenn er den
Weltuntergang vorhersagte, würden sie ihn ignorieren. Er war
anders als sie, deshalb nahmen sie ihn nicht wahr.
VATROX-VAMU hat mich vergessen.
Übersehen ... Ich bin einfach nicht geeignet für diese ... Ihm fehlte das passende
Wort. ... für diese Fernsteuerung.
Er lachte leise und diesmal nur für sich bestimmt. Für den
Weg nach Talanis brauchte er einen guten Fluggleiter.

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